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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Fragen.«
    Mitch sah zu, wie Costello aufstand, und fragte sich, ob er mit ihm dasselbe Spiel spielen würde, das er mit Megan gespielt hatte – der er zugesetzt hatte, bis sie um sich schlug. Er hätte gern die Chance gehabt, es Costello heimzuzahlen. Vorzugsweise in einer dunklen Gasse und ohne Zeugen. Es hatte ihn fast umgebracht, still auf der Galerie sitzen und mit ansehen zu müssen, wie Megan sich auflöste. Eine Gerichtsdienerin hatte sie nach ihrem letzten Ausbruch vom Zeugenstand in den Geschworenenraum gebracht. Er wünschte sich, jetzt zu ihr gehen zu können, aber eins wünschte er sich noch mehr: viele Nägel in Garrett Wrights Sargdeckel zu schlagen.
    »Chief Holt«, begann Costello. Er stand lässig hinter dem Tisch der Verteidigung. »Sie sagen aus, der Verdächtige hätte eine Skimaske getragen, als Sie ihm zuerst im Park begegneten.
    Sie haben zu diesem Zeitpunkt sein Gesicht nicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Hat er mit Ihnen geredet?«
    »Nein.«
    »Der Truck, den er fuhr, war auf wen zugelassen?«
    »Auf Roy Stranberg, der zu diesem Zeitpunkt in Arizona war. Der Wagen war gestohlen.«
    »Und wurden Dr. Wrights Fingerabdrücke in diesem Truck gefunden?«
    »Nein.«
    »Und als Sie den Verdächtigen durch den Wald verfolgten, haben Sie da gesehen, wie er die Skimaske wegwarf? Haben Sie sein Gesicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Das ist ein ziemlich dichter Wald, nicht wahr, Chief Holt? Viele Bäume?«
    »Das wäre die Definition eines Waldes, ja«, sagte Mitch trocken.
    »Sie hatten keinen klaren und ununterbrochenen Sichtkontakt zu dem Verdächtigen, nicht wahr?«
    »Nicht ständig, nein, aber das Mündungsfeuer zeigte mir, wo er sich befand.«
    Wieder ging ein Kichern durch die Galerie, aber Costello packte sofort die Gelegenheit beim Schopf. »Und als Sie Dr. Wright festnahmen, hatte er da eine Waffe bei sich?«
    »Nein.«
    »Laut der Protokolle wurden Dr. Wrights Hände später auf Schmauchspuren untersucht, und die Tests waren negativ – ist das richtig?«
    »Ja.«
    Costello legte seine Fingerspitzen aneinander und setzte eine nachdenkliche Miene auf. »Also, Sie rennen durch den Wald. Es ist dunkel. Es schneit. Sie ducken sich vor Schüssen, weichen Bäumen aus. Sie haben Ihren Verdächtigen mehr als einmal aus den Augen verloren, nicht wahr?«
    »Ich habe ihn sehr gut gesehen, als er in diese Garage lief.«
    »Aber davor hatten Sie ihn aus den Augen verloren?«
    »Höchstens ein paar Sekunden.«
    »Wie viele Sekunden?«
    »Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    »Fünf Sekunden, zehn? Zwanzig?«
    »Weniger als zwanzig. Weniger als fünfzehn.«
    »Aber Sie können es nicht mit Sicherheit sagen?«
    »Nein.«
    »Es könnte also möglich sein, daß der Mann, den Sie in die Garage laufen sahen, gar nicht Ihr Verdächtiger war, nicht wahr?«
    »Das wäre unwahrscheinlich.«
    »Aber möglich?«
    »Es besteht eine vage Möglichkeit.«
    »Bevor Sie die eigentliche Verhaftung vornahmen, hatten Sie da irgendeine Veranlassung zu glauben, daß der Verdächtige, den Sie jagten, Dr. Wright war?«
    »Agent O'Malley hatte mir gesagt, es sei Dr. Wright.«
    »Ich verstehe«, sagte Costello mit einem übertriebenen Nicken. Er drehte sich zur Seite, lehnte eine Hüfte gegen den Tisch und drehte gedankenverloren einen Bleistift zwischen den Händen. »Chief Holt, als Sie den Anruf von Agent O'Malley erhielten und hörten, daß sie in Not war, in Gefahr, wie fühlten Sie sich da?«
    Mitch blinzelte ihn mißtrauisch an. »Ich verstehe nicht.«
    »Hatten Sie Angst um ihr Leben?«
    »Natürlich.«
    »Und als Sie sie im Quarry Hills Park sahen und sie offensichtlich schwer verletzt war, machte Sie das wütend?«
    »Einspruch«, sagte Ellen und sah Costello vorwurfsvoll an. »Hat das alles irgendeine Pointe?«
    »Eine sehr spitze sogar, Euer Ehren.«
    Grabko nickte. »Fahren Sie fort. Beantworten Sie die Frage, Chief Holt.«
    »Ja.«
    »Es machte Sie wütend. Sie hatten Angst um sie. Sie wollten die verantwortliche Person stellen. Sie wollten das unbedingt.«
    »Das ist mein Job.«
    »Aber Ihre Gefühle gingen weit über eine professionelle Besorgnis hinaus, nicht wahr? Ist es nicht wahr, daß Sie und Agent O'Malley liiert . . .«
    »Einspruch!« Ellen sprang auf. »Das überschreitet absolut den Rahmen dieser Anhörung. Wir sind hier, um Fakten und Beweismaterial zu prüfen, nicht das Privatleben von Polizeibeamten!«
    Grabko ließ seinen neuen Hammer niedersausen. »Ich will keine weitere Predigt von Ihnen hören, Miss

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