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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Er klang ehrlich erfreut. Ich glaub nicht, dass ich mir das eingebildet hab. Er hörte sich richtig glücklich an und gar nicht so, als würde er planen, wegen Kate Bosworth mit mir Schluss zu machen. »Wie geht’s dir?«
    »Okay«, sagte ich. Und um es möglichst schnell hinter mich zu bringen: »Hey, Michael, es tut mir echt total Leid, dass ich deinen Geburtstag vergessen hab. Ich bin eine Null.
Ich kann echt gar nicht glauben, was für eine Null ich bin. Ich bin die schlechteste Freundin, die jemals auf dem Antlitz dieses Planeten gewandelt ist.«
    Und da machte Michael etwas Wunderbares. Er lachte. Lachte! Als wäre nichts dabei, dass ich seinen Geburtstag vergessen hatte!
    »Macht doch nichts«, sagte er. »Ich weiß, wie viel du zu tun hast. Und dann kommt ja auch noch die Zeitverschiebung dazu. Aber jetzt erzähl mal, wie läuft es? Lässt dich deine Großmutter wegen dieser Parkuhrengeschichte endlich in Ruhe oder nervt sie dich immer noch damit?«
    Den Hörer ganz fest ans Ohr gepresst, schmolz ich in meinem riesigen, superweichen Prinzessinnenhimmelbett dahin. Dass er so nett zu mir ist, obwohl ich ihn so vernachlässige - unglaublich! Es fühlte sich überhaupt nicht an, als hätten wir uns schon seit zwanzig Tagen nicht mehr gesehen. Es war, als würden wir immer noch bei mir im Hauseingang stehen und es würde weiße Flocken auf Michaels dunkles Haar schneien und Lars würde entnervt mit den Füßen stampfen, weil ihm kalt war und er endlich reinwollte, aber wir konnten einfach nicht aufhören, uns zu küssen.
    Wie konnte ich jemals glauben, Michael könnte sich in eine Florida-Tussi mit verschiedenfarbigen Augen und Surfbrett verlieben? Okay, ich weiß immer noch nicht, ob er mich wirklich liebt. Aber ich konnte ziemlich deutlich spüren, dass er mich mag.
    Und ich muss sagen, wie ich da so um drei Uhr morgens in meinem Prinzessinnenbett im Fürstenpalast von Genovia saß, reichte mir das auch vollkommen.
    Michael hat mir dann von seinem Geburtstag erzählt. Sie waren im »Red Lobster« essen, aber dann hat Lilly allergisch auf ihren Krabbencocktail reagiert und musste ganz schnell in eine Notfallklinik, weil Hals und Gesicht megamäßig anschwollen,
bis sie wie Violet aus dem Film »Willy Wonka und die Schokoladenfabrik« aussah. Jetzt muss sie immer eine Adrenalinspritze dabeihaben, falls sie mal aus Versehen etwas isst, wo Krustentiere drin sind. Von seinen Eltern hat Michael einen neuen Laptop für die Uni bekommen, und außerdem will er vielleicht eine Band gründen, wenn er wieder in New York ist. Seit er sich in seinem Internetmagazin »Crackhead« über Windows ausgelassen und geschrieben hat, er hätte seine Computer jetzt alle auf Linux umgestellt, ist es schwierig geworden, Sponsoren zu finden. Aus Angst vor der blutigen Rache von Bill Gates und seinen Vasallen haben auch viele seiner Abonnenten ihr Crackhead-Abo gekündigt.
    Vor lauter Glück, Michaels Stimme zu lauschen, merkte ich gar nicht, wie spät es war und wie müde ich wurde, bis er irgendwann fragte: »Sag mal, ist es bei euch nicht vier Uhr morgens?« Was stimmte. Bloß war mir das total egal, weil es so schön war, mit ihm zu sprechen.
    »Doch«, sagte ich verträumt.
    »Ich glaub, dann solltest du langsam schlafen«, sagte Michael. »Oder kannst du morgen ausschlafen? Du hast doch bestimmt wieder volles Programm, oder?«
    »Ach«, murmelte ich, vom Klang seiner Stimme eingelullt. »Ich muss bloß ein Waisenhaus einweihen und mit dem Geschichtsverein zu Mittag essen und danach ist eine Führung durch den Zoo und anschließend esse ich mit dem Kulturminister und seiner Frau zu Abend.«
    »O Mann!«, sagte Michael erschrocken. »Hast du jeden Tag so viel zu tun?«
    »Mhm-mhm«, murmelte ich und wünschte, er säße neben mir, denn dann hätte ich seiner anbetungswürdigen tiefen Stimme lauschen und ihm gleichzeitig in seine anbetungswürdigen braunen Augen blicken können, um zu erfahren,
ob er mich richtig liebt oder nicht. Laut Tina ist das ja der einzige Weg, das herauszufinden.
    »Mia«, sagte Michael besorgt. »Du musst jetzt echt schlafen, sonst stehst du das nicht durch.«
    »Ja, gut«, sagte ich glücklich.
    »Das meine ich total ernst«, sagte er. Manchmal kann Michael richtig autoritär werden, genau wie das Biest aus »Die Schöne und das Biest«, meinem absoluten Lieblingsfilm aller Zeiten. Oder wie Patrick Swayze in »Dirty Dancing«, wenn er Baby so rumkommandiert. Das finde ich irgendwie so, so … sexy. »Jetzt

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