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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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verstecken, bis Lars ein Taxi organisiert hat. Sobald das Taxi da und die Luft rein ist, klopft René
drei Mal. Dann weiß ich, dass Grandmère zu beschäftigt ist, um meine Flucht zu bemerken. René sagt ihr bei Gelegenheit, ich hätte eine verdorbene Trüffel gegessen und wäre ziemlich grün im Gesicht gewesen, weshalb Lars mich nach Hause gebracht hätte.
    Was natürlich auch nichts ändert. Nur dass ich jetzt gerade noch rechtzeitig zu Michael komme, um mir von ihm sagen zu lassen, dass Schluss ist. Ob er wohl ein schlechtes Gewissen kriegt, wenn ich ihm sein Geburtstagsgeschenk gebe? Vielleicht ist er auch total erleichtert, mich endlich los zu sein. Wer weiß? Ich hab es aufgegeben, Männer verstehen zu wollen. Die sind einfach anders.
    Oh - es klopft drei Mal. René. Ich muss gehen.
    Meinem Schicksal entgegen.

Freitag, 23. Januar, 23 Uhr, wieder auf dem Klo, aber diesmal bei den Moscovitzens
    Ich weiß jetzt, wie sich Jane Eyre gefühlt hat, als sie nach Thornfield Hall zurückkehrte, das bis auf die Grundmauern abgebrannt war, und man ihr sagte, es hätte keiner überlebt. Aber als sie dann herausfindet, dass Mr Rochester gar nicht tot ist, sondern bloß seine wahnsinnige Frau, seine Hand und sein Augenlicht verloren hat, da ist Jane superglücklich, weil sie ihn nämlich trotz allem, was er ihr angetan hat, noch liebt.
    Genau wie ich. Ich bin superglücklich. Weil ich jetzt doch nicht glaube, dass Michael mit mir Schluss machen will!!!!!!
    Nicht dass ich das jemals wirklich geglaubt hätte - nicht so richtig jedenfalls. Michael hätte so was nicht gemacht.
    Aber als ich draußen vor der Wohnungstür der Moscovitzens stand, den Finger an der Klingel, da hatte ich doch Angst. Wieso tue ich mir das an?, dachte ich. Ich renne sehenden Auges in mein Unglück. Wieso lasse ich Lars nicht ein Taxi rufen und fahre nach Hause? Ich hatte mir nicht mal die Mühe gemacht, mein blödes Ballkleid auszuziehen, weil ich dachte, ich bleibe sowieso nur ein paar Minuten. Dann ist es vorbei und ich kann nach Hause und mich umziehen.
    Ich stehe also vor der Tür, höre Lars nur mit halbem Ohr zu, der mir von seiner beknackten Wildschweinjagd erzählt (er redet von nichts anderem mehr), und dann bellt Pawlow
los, wie immer, wenn es klingelt, und ich denke: Okay, ich darf auf keinen Fall weinen, wenn er Schluss macht. Ich muss an Rosagunde denken und an Agnes und so stark sein, wie sie es waren …
    Und dann hat Michael mir aufgemacht. Er guckte etwas erstaunt. Vielleicht weil er nicht damit gerechnet hatte, mit einem lebenden Schneeglöckchen Schluss machen zu müssen. Aber da konnte ich ihm leider auch nicht helfen, obwohl ich mir noch schnell das Diadem vom Kopf riss, das ihn womöglich etwas einschüchterte.
    »Da bin ich«, sagte ich. Was ziemlich blöd war, weil er das ja selbst sah.
    Er erholte sich bald von seinem Schreck und sagte: »Oh, hi. Komm rein, du siehst … du siehst wunderschön aus.« Was natürlich genau das ist, was Jungs Mädchen immer sagen, bevor sie mit ihnen Schluss machen. Sie päppeln ihr Selbstbewusstsein noch mal ein bisschen auf, bevor sie ihr Opfer dann unter den Fußsohlen zermalmen.
    Ich ging in die Wohnung, und Michael sagte zu Lars: »Meine Eltern sind im Wohnzimmer und schauen ein Politmagazin. Möchten Sie sich vielleicht dazusetzen?«, was Lars auch bereitwillig tat. Er hatte anscheinend keine Lust zuzuschauen, wie mir das Herz gebrochen wird.
    Tja, und dann standen Michael und ich allein in der Diele. Ich drehte ratlos mein Diadem in der Hand und überlegte mir, was ich sagen könnte. Darüber hatte ich mir auch schon auf der Taxifahrt den Kopf zerbrochen - nur war mir nichts eingefallen.
    »Hast du denn schon gegessen?«, fragte Michael. »Ich hätte nämlich Gemüseburger da …«
    Ich guckte vom Parkett auf, das ich eingehend betrachtet hatte, weil das leichter war, als in Michaels torfbraune Augen zu sehen, die mich immer wie Treibsand auf ihren
Grund hinabziehen, bis ich das Gefühl hab, mich nicht mehr rühren zu können. Die alten Kelten haben Verbrecher gezwungen, ins Moor zu gehen, und wenn sie darin versanken, war das ein Beweis für ihre Schuld. Wer nicht versank, war unschuldig. Bloß blöd, dass man im Moor immer versinkt. Vor einiger Zeit wurden in Irland ein paar solche Leichen im Torf gefunden, die hatten noch alle Zähne und Haare und so. Die waren voll mumifiziert. Ganz schön widerlich.
    Genau so fühle ich mich, wenn ich Michael in die Augen sehe. Nicht mumifiziert und

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