Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein - Grünberg, L: Dein

Dein - Grünberg, L: Dein

Titel: Dein - Grünberg, L: Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
Vom Netzwerk:
jetzt meinen Besitz einer genauen Inspektion unterziehen.«
    »Ganz wie Sie wünschen, Herr«, erwiderte Sophie steif und emotionslos.
    Leo sagte darauf nichts, deutete sein Missfallen jedoch durch das kurze Hochziehen einer Augenbraue an. Er machte eine Geste, dass Sophie sich vor ihm drehen sollte und betrachtete sie dabei von oben bis unten, dann von unten nach oben, wieder und wieder, ohne die Miene zu verziehen. Seine Hand knetete ihre Waden, ihre Oberarme, ihren Po. Mit jeder Drehung gab Sophie sich weniger Mühe. Es langweilte sie. Er hatte doch bestimmt schon Hunderte Frauen gesehen und an ihrem Körper gab es nichts auszusetzen. Sie war wohlproportioniert und durchtrainiert. Außerdem hatte er bestimmt vorher Erkundigungen eingeholt, wie seine künftige Sklavin aussehen würde.
    »Bist du sicher, dass du dich korrekt verhältst?«
    Seine Stimme war schneidend und Sophies Körper versteifte sich. Es war nicht gut, wütend auf ihn zu sein und ihm dies durch ein mürrisches Gesicht zu zeigen.
    »Ich erwarte von meiner Sklavin respektvolles Verhalten und Bewegungen, die anmutig und sinnlich sind. Schließlich habe ich ein Spielzeug zu meinem persönlichen Vergnügen erworben. Und wenn auch du etwas von diesem Spiel haben möchtest, solltest du dich ein wenig mehr anstrengen.«
    Auch wenn sie frustriert war, er hatte leider recht. Sophie richtete sich wieder auf und bemühte sich um mehr Eleganz beim Drehen. Sie war zum Vergnügen ihres Herrn angetreten, und nur wenn er Vergnügen empfand, durfte sie auf ihr eigenes hoffen. So waren die Regeln.
    »Halt, bleib stehen!«
    Sophie erfasste Unbehagen, als Leo aufstand und sich vor sie stellte. »Du bist aufmüpfig, weil du sauer auf mich bist, nicht wahr?«
    »Nein, Herr«, gab Sophie zurück, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihre Lippen bebten. Seine Nähe verunsicherte sie, als strömte aus jeder seiner Poren die Dominanz.
    »Ich mag keine Lügen«, donnerte Leos Stimme. »Wenn du mich hintergehst oder anlügst oder versuchst zu fliehen, werde ich dich bestrafen. Niemals aber für die Wahrheit, selbst wenn sie sich gegen mich richtet. Du bist sauer wegen des Zimmers. Das verstehe ich. Aber wie ich dir schon sagte, Sklavin, mein Bett musst du dir erst noch verdienen.«
    Sophie senkte ergeben ihren Kopf und atmete tief durch. Er hatte ja so recht. Was war nur in sie gefahren? »Bitte verzeihen Sie mir.« Ihr Körper versteifte sich und sie fröstelte. Er konnte mit ihr machen, was er wollte. Sie hatte ihm mit ihrer Unterschrift alle Rechte erteilt. Und sie wollte es nicht anders, sonst hätte sie nicht solange nach ihm gesucht. Folglich sollte sie es wenigstens versuchen, sich einmal in ihrem Leben aufrichtig zu unterwerfen.
    »Hast du Angst vor mir?«
    Sophie nickte. »Ein wenig. Ich kenne Sie ja noch nicht.« Sie zitterte und traute sich nicht, ihren Kopf zu heben und ihn anzuschauen. Ihre Wut und ihre Selbstsicherheit waren innerhalb weniger Minuten dahin geschmolzen und einer tiefen Hilflosigkeit gewichen. Sie erinnerte sich vage, was man sich über ihn erzählte, dass er streng sei, unnachgiebig, sich durch nichts erweichen ließe. Die Nummer mit dem Spiegel und seine Forderungen passten dazu. Sie sollte sich besser nichts vormachen. Ihn zu manipulieren würde schwierig werden.
    Zu ihrer Verblüffung legte Leo seine Arme um sie und zog sie an seine Brust, drückte mit einer Hand sanft ihren Kopf an sich und streichelte mit der anderen beruhigend ihren Rücken.
    »Du solltest aufhören, über das nachzudenken, was sein wird und sich deiner Kontrolle entzieht«, sagte er leise.
    Seine Nähe war auf einmal alles andere als bedrohlich. Wenn er sie so an sich drückte und mit der Hand über ihren Rücken streichelte, hatte dies etwas sehr sinnliches. Manche Tops waren sehr zärtlich gewesen und Sophie hatte dies nie zu schätzen gewusst. Ihr ging es nur um den Rausch des Spanking, den Kick eines SM-Spiels. Sie hatte immer geglaubt, sie bräuchte nichts anderes. Nun regte sich in ihr eine tiefe Sehnsucht nach Körperkontakt, Kuscheln, Schmusen. Das war in höchstem Maße verwirrend. Was machte er mit ihr?
    »Was sollte in Zukunft im Mittelpunkt deines Denkens und Handelns stehen?« Leos Stimme holte sie in die Wirklichkeit zurück. Er schob sie ein wenig von sich, hielt sie an den Oberarmen fest.
    Sophie sah ihm direkt in die Augen. Seine Dominanz war geistig und körperlich beeindruckend, sprach mit jedem Wort, mit jeder Tonlage aus seinem Mund, hypnotisierte ihr

Weitere Kostenlose Bücher