Dein - Grünberg, L: Dein
Herr angesichts ihres mürrischen Gesichts kurz angebunden fest. »Dem kann ich abhelfen. Fang von vorne an.«
Sophie gehorchte mit zusammengebissenen Zähnen. Sein penibles Prüfen jedes einzelnen Hemdes hatte sie nervös gemacht. Seine Miene war undurchschaubar und sie hatte die ganze Zeit über gehofft, sie würde sich aufhellen und Zufriedenheit zeigen. Doch das Gegenteil war der Fall. Ihrer Meinung nach war die Wäsche absolut faltenfrei, es handelte sich also um reine Schikane.
Gelangweilt sprühte sie einige Shirts und Hemden mit einer Sprühflasche ein und begann sie von neuem, zusätzlich mit viel Dampf, zu bügeln. Leo stand wie eine drohende Wand hinter ihr, hatte seinen Gürtel herausgezogen und klatschte ihn mehrfach auf ihren Po. Er verstand es zu züchtigen, von Null auf Hundert, ohne Vorwärmen, ohne Gnade.
Verdammt, wie sollte sie sich denn dabei konzentrieren? Je mürrischer ihr Gesicht war, desto härter ging er vor und ihr Körper reagierte darauf nicht mehr so, wie sie es gewohnt war. Keine Erregung, kein Verlangen. Sie begann allmählich diese Art der Züchtigung zu fürchten. Es kam aber auch vor, dass er sie einfach nur im Genick packte und mit der Nase bis zum Bügelbrett hinunter drückte, und sie verbal auf ihre Aufgaben hinwies. Seine Finger bohrten sich schmerzhaft fast bis in ihre Wirbelsäule und sie erschauerte in dem Bewusstsein, sich selbst in diese Abhängigkeit gebracht zu haben. Warum nur hatte sie beharrlich nach ihm gesucht?
Seufzend widmete Sophie sich wieder ihrer langweiligen Arbeit. Sie war für ihn nicht mehr oder weniger als eine Dienstmagd. Wenn sie damit fertig war, sollte sie kochen, saugen, das Bad schrubben. Was wohl Nadine gerade machte?
Sophie sah auf die Wanduhr, die im Bahnhofsuhrdesign an der Wand über dem Trockner hing. Elf Uhr vormittags. Wie viel lieber wäre sie jetzt in der Arbeit und würde sich über das Ergebnis der Wirtschaftsprüfung irgendeines Betriebes den Kopf zerbrechen, zwischendurch eine SMS an ihre Freundin schicken – was Nadine wohl glaubte, warum sie sich gar nicht meldete? Bestimmt war der Anrufbeantworter schon mit tausenden Fragen und wütenden Beschimpfungen vollgequasselt. Die nächste sich bietende Gelegenheit musste sie wahrnehmen, alles abhören und sich vor allem bei Nadine und melden. Es gab soviel zu erzählen und Leo konnte doch unmöglich vierundzwanzig Stunden lang hellwach sein und überwachen, was sie machte.
Verflixt und zugenäht! Ihre Schuld. Warum zum Teufel hatte sie sich nicht mit einem Stück Normalität begnügt? Dann säße sie jetzt nicht in der Tinte. Andere begnügten sich mit normalen Süchten wie Zigaretten, Kaffee, Süßigkeiten – aber bei ihr hatte es ja die Jagd nach sexueller Besonderheit sein müssen. Und nun? Keine Ahnung wie lange sie darauf warten musste, bis Leo ihr einmal erotische Aufmerksamkeit zuteil werden ließ.
Diese öde Tätigkeit raubte ihr jegliche Energie. Sophie gab sich einen Rück. Es war wohl besser, sich aufs Bügeln zu konzentrieren, bevor Leo wieder etwas auszusetzen fand, auch wenn sie es nicht nach vollziehbar war.
Diesmal war Leo zu ihrer Erleichterung zufrieden, als er nach eineinhalb Stunden nachschaute, wie weit Sophie mit der Bügelwäsche war. Was hatte sie anders gemacht? Sophie sah keinen Unterschied. Also reine Schikane. Oder wie Leo sagen würde: erzieherische Maßnahme. Dafür schmerzten jetzt ihre Hand, ihr Rücken, und Plattfüße hatte sie vom langen Stehen bestimmt auch. Ein schmerzender Po wäre ihr tausendmal lieber gewesen. Sie drehte sich nach links und nach rechts, vor und zurück, um ihr Kreuz wieder in Form zu bringen.
Leo gönnte seiner Sklavin keine Pause. »Ab in die Küche. Ich habe Hunger.«
Er sah ihr beim Kochen zu, ging ab und zu hinter ihr vorbei, strich dabei sanft mit der Hand über den Rücken oder Po, was Sophie völlig nervös machte, und gab ihr kleine Anweisungen zum Würzen der Speisen.
»Nicht zuviel Salz, mehr Pfeffer, mehr Oregano …«
So genau hatte sie es damit nie genommen.
»Übrigens, nach dem Essen werde ich ein Verdauungsnickerchen machen. Du darfst dich in dieser Zeit weiter in Geduld und Ergebenheit üben.«
»Ja, Herr.«
Das klang nicht gerade viel versprechend. Sophie fragte sich, wie das gehen sollte. Sie übte sich doch schon den ganzen Tag darin zu warten, Geduld zu zeigen, Fleiß und Ergebenheit, indem sie alles erledigte, was er ihr auftrug. Ihre Fantasien bestanden allerdings darin, vollkommen dominiert zu
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