Dein - Grünberg, L: Dein
unerträglich. Es war Angst, pure Angst, die ihre Lust schürte.
»Nur damit dir die Tragweite klar ist – du wirst dich auch um meinen Haushalt kümmern, was nicht weiter tragisch ist, da es ja dann auch deiner sein wird. Du wirst Einkaufen, Waschen, Bügeln und Kochen, alles was zum Alltag gehört. Und du wirst dich gehorsam bücken, wenn ich der Meinung bin, dass dein Hintern eine Züchtigung verdient. Du wirst mich befriedigen und du wirst mir gehören. Mit deinen Gedanken und deinem Körper, mit Haut und Haar, ohne Wenn und Aber.«
Das sehnsüchtige Ziehen in Sophies Unterleib war eine Qual. Sie hatte diesen Kerl noch nicht einmal gesehen, keine Ahnung, ob er attraktiv oder hässlich, durchtrainiert oder fett war. Seine Vorstellungen sprengten den Rahmen und waren unannehmbar. Doch zugleich hatte er geschafft, was noch keinem gelungen war: Er hatte ihr butterweiche Knie beschert und je länger diese Diskussion andauerte, desto leerer wurde ihr Kopf, was überhaupt nicht unangenehm, sondern im Gegenteil sehr befreiend war. Trotzdem, sie durfte auf diese Forderung nicht eingehen. Das wäre – leichtsinnig.
»Und mein Job?«, stieß sie mit trockenem Mund hervor.
»Du wirst weiterhin ganz normal deiner Arbeit nachgehen, Sophie. Du bist eine intelligente und erfolgreiche junge Frau, das gefällt mir. Ich werde deine Karriere nicht zerstören, aber es wird mir ein umso größeres Vergnügen sein, dich trotz oder gerade wegen deines Selbstbewusstseins und ausgeprägten Stolzes zu unterwerfen.« Seine Stimme klang leicht amüsiert. »Um zu deinen Aufgaben zurückzukommen: ich erwarte von meiner Sklavin, dass sie charmant, zärtlich und unterhaltsam ist. Es wird kein Kinderspiel, Sophie. Du wirst einfach alles für mich tun. Jederzeit. Alles was du bist, wird in meinen persönlichen Besitz übergehen.«
Sophies Widerstand regte sich. »Das klingt ziemlich anspruchsvoll und anstrengend, und zudem absolut unrealistisch«, stotterte sie vollkommen aufgelöst. Sie konnte sich nicht vorstellen, alle diese Forderungen zu erfüllen, falls er das wirklich ernst meinte. Seine Stimme allerdings klang nicht nach einem Scherz, und falls er noch länger mit dieser eindrucksvollen und sexy klingenden Stimme zu ihr spräche, würden ihre Knie irgendwann versagen und sie würde vor dem Spiegel zu Boden sinken.
»Natürlich wirst auch du zu deinem Teil von unserer Verbindung profitieren. Wenn der Tag gekommen ist, werde ich dich ausgiebig belohnen und du wirst bei mir die Befriedigung deiner unersättlichen Lüste erfahren. Aber das musst du dir erst verdienen, Sophie. Ich werde dir nichts schenken, absolut gar nichts. Deine Erziehung wird streng, aber gerecht sein, bis du meine perfekte Liebesdienerin bist.«
Sophies Beine gaben in diesem Moment nach. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie sank ganz einfach auf die Knie und senkte tief beeindruckt, mit Tränen in den Augen, ihren Kopf vor dem Spiegel.
Himmel noch mal, was geschieht gerade mit mir? Habe ich jetzt wirklich meinen Herrn gefunden? Das ist … beeindruckend
.
Hunderte Bilder von Spielen mit anderen Doms zuckten ihr durch den Kopf. Vor keinem, nicht einem einzigen, war sie aus Überzeugung niederkniet oder weil sie das Gefühl hatte, ihr Innerstes verlange danach. Nur als Teil des Spiels hatte sie zum Schein ihren Kopf gesenkt, und sie hatte damit fast immer ihr Ziel erreicht, eine Abmilderung des Spiels und ausreichend Spaß. Nie hatte sie jemand an ihre Grenzen gebracht und nun hörte es sich an, als ob dieser Dom dazu in der Lage wäre. Nicht sie hatte entschieden, dass sie aus Demut niederkniete, sondern er allein, nur durch seine Stimme und seine Worte. Ein erster, wenn auch kleiner Schritt zur Unterwerfung.
»Bevor du ja dazu sagst, meine Sklavin zu werden, solltest du genau darüber nachdenken. Steh auf, setz dich an den Tisch, Sophie und öffne das Kuvert, das auf dem Tisch liegt. Entscheide in Ruhe, ob du meine Bedingungen annehmen willst oder nicht.«
Sophie gehorchte. Es fiel ihr schwer, sich zu erheben, ohne sich am Spiegel abzustützen und Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ihr Körper war geschwächt wie nach einer Grippe. Sie hatte sich so sicher gefühlt, geglaubt, sie wüsste, worauf sie sich einlassen würde, als sie zu diesem Gespräch gefahren war. Sie würde den Dom aller Doms für sich gewinnen und dann ein intensiveres Spiel erleben, dann und wann, abends oder am Wochenende. Nicht mehr und nicht weniger. Ein bisschen Unterwerfung, ein kleines
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