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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Pig-Iron Heller hatte in seinem Leben mit mehr Glück als Verdiensten mehrere Vermögen erworben und stets wieder verloren; trotzdem hielt er sich für einen tüchtigen Geschäftsmann und versuchte sich und seine Umwelt davon zu überzeugen. Es war seine Angewohnheit, andere zu seiner Meinung bekehren zu wollen.
    Seit einiger Zeit versuchte er sich und anderen einzureden, daß es die indianischen Todestrommeln nicht gab. Aber es gelang ihm nicht, sich selbst etwas vorzumachen, und dem Rest der Bevölkerung in den North Woods schon gar nicht. Jedermann wußte, daß die Todestrommeln existierten, obwohl kaum jemand sich freiwillig zu diesem Wissen bekannte.
    Pig-Iron Heller marschierte in seinem Büro, das ihm zugleich als Wohnraum diente, mit energischen Schritten auf und ab und blickte immer wieder hinaus in die Nacht. Die Trommeln klangen vage wie ein fernes Sommergewitter herüber. Am Himmel ballten sich schwarze Wolken und löschten den Mond und die Sterne aus. Es war beinahe windstill, und die Natur schien vor Furcht den Atem anzuhalten.
    Pig-Iron spie mit Verachtung in den großen Messingspucknapf, dann wirbelte er auf dem Absatz herum und fixierte mit zusammengekniffenen Augen den Mann an der Tür. Er hatte kleine, dunkle, stechende Augen in einem kantigen, blassen Gesicht.
    »Verschwinden Sie«, sagte er grob. »Sie haben Ihren Lohn, wir sind also fertig miteinander. Verlassen Sie meinen Besitz.«
    Der Mann an der Tür trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Er war ein Koloß, der Pig-Iron um sechs Zoll überragte; aber Pig-Iron war mindestens so angsteinflößend wie die Todestrommeln, die immer noch zu hören waren. Der Koloß hieß Mattson Kovisti und war ein früherer Holzfäller, der jetzt in Pig-Irons Deep Cut Mine arbeitete.
    Pig-Iron lauschte. Der Mann an der Tür schwieg.
    »Das sind keine Trommeln«, sagte Pig-Iron schließlich. »Diese angeblichen Teufels-Tomahawks gibt’s gar nicht. Vielleicht glauben die Indianer daran, aber wir sind moderne Menschen, uns kann man mit einem Bluff nicht einschüchtern. Irgendwo donnert es; das ist alles.«
    Mattson Kovisti schüttelte den Kopf. Er wußte, daß es nicht donnerte, und wäre jetzt gern ganz woanders gewesen. Ein Mestize, der ebenfalls in der Mine arbeitete, hatte ihn aufgeklärt. Er verstand die Botschaft der Trommeln.
    »Geh fort, Bleichgesicht«, warnten die Trommeln. »Du bist hier unerwünscht, Bleichgesicht. Geh – oder die Tomahawks der Verlorenen, die Tomahawks des Teufels werden dich töten ...«
    Mattson war schweißnaß und wie in Panik. Er hatte ein Opfer der gespenstischen Tomahawks gesehen, der Anblick hatte ihm genügt. Er hatte sich von einem Augenblick zum anderen entschlossen, seine Arbeit bei Pig-Iron aufzugeben. Der Mischling, der ihm die Bedeutung der Trommeln erläutert hatte, Johnny Pinetree, war seinem Beispiel gefolgt. Pig-Iron hatte ihn aus seinem Büro gewiesen, so daß Mattson auch Johnnys Lohn kassiert hatte. Johnny wartete draußen auf Mattson, um sich mit ihm so schnell wie möglich abzusetzen.
    »Johnny Pinetree hatte eine Idee«, sagte Kovisti schüchtern. »Er wollte Ihnen selbst Bescheid geben, aber Sie haben ihn so schnell rausgeworfen, er ist gar nicht mehr dazu gekommen. Er meint, man sollte Doc Savage über die Teufels-Tomahawks informieren. Er ...«
    Pig-Iron Heller verlor die Beherrschung. Er schimpfte und fluchte. Er verbat sich die Einmischung in seine Angelegenheiten. Er war Individualist und hatte seine Schlachten immer allein geschlagen, er brauchte keine Hilfe, jedenfalls nicht von Fremden. Vorsorglich hatte er jedoch nach seiner Tochter Iris geschickt, außerdem hatte er seinen Neffen Marquette Heller, der allerdings nur ein adoptierter Neffe war, hergebeten. Er brauchte auch diese Menschen nicht, aber es war angenehm, in einer Stunde der Gefahr die Familie in der Nähe zu haben. Auf diesen Doc Savage konnte er verzichten.
    »Savage kann mir gestohlen bleiben!« sagte er aufgebracht. »Ich möchte wissen, wieso Johnny Pinetree überhaupt von dem Kerl weiß, und was geht ihn ...«
    Er verstummte. Das Geräusch, das ebenso Trommelschlag wie ferner Donner sein konnte, wurde plötzlich deutlicher, der Rhythmus beschleunigte sich. Mattson Kovisti öffnete die Tür, sein Gesicht war angstverzerrt.
    Im gleichen Augenblick bemerkten die beiden Männer den Geruch. Unvermittelt stank es nach Leichen, nach frisch aufgebrochenen Gräbern, nach verfaulten Wurzeln und vermodertem Holz.
    Mattson

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