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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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essen.“
    Alison seufzte im Stillen und unterdrückte den Einwand, dass sie sehr wohl in der Lage war, sich selbst und Luc zu beköstigen. Wen würde Kevin bemuttern, wenn sie nicht mehr in der Nähe war? Sie hatte sich an mehreren medizinisch unterversorgten Orten beworben und Zusagen erhalten. Nun stand sie vor der Entscheidung, welche sie annehmen sollte. Es würde ihm schwer fallen, sich umzustellen. Doch vorläufig wollte sie seine Gefälligkeit annehmen. „Wir gabeln unterwegs was auf.“
    Vielleicht kannst du unterwegs eine Ehefrau aufgabeln.
    Wie in einer Trance blieb Luc abrupt stehen. „Eine Ehefrau.“
    Gleichzeitig wirbelten Alison und Kevin zu ihm herum. „Wie bitte?“
    Luc war ebenso verblüfft wie die beiden. Sehr sorgfältig analysierte er die Worte, die ihm unvermittelt in den Sinn gekommen waren, aber er fand keinen Zusammenhang. „Jemand hat so was zu mir gesagt. Das glaube ich zumindest.
    Unterwegs eine Ehefrau aufgabeln… irgendwie in der Art.“
    Alison lachte auf. „Ich wusste gar nicht, dass es im Einkaufszentrum ein Sonderangebot für Ehefrauen gibt.“ Vielleicht sprach er davon, seine Ehefrau aufzugabeln. War er womöglich verheiratet und mit seiner Frau verabredet?
    Luc versuchte vergeblich, den Worten eine Stimme oder das Gesicht des Sprechers zuzuordnen. „Es hat etwas damit zu tun, dass ich hierher gekommen bin.“ Er zuckte die Achseln. „Oder vielleicht auch nicht.“
    Womöglich stammte der Satz, der ihm in den Sinn gekommen war, aus einem Film oder einer Fernsehsendung.
    Um Luc von seinen Grübeleien abzulenken, schlug Alison vor: „Wir sollten Sie jetzt unterbringen.“
    „Was gibt es denn da schon groß unterzubringen?“ wandte Kevin ein. „Er hat nichts bei sich außer der Kleidung am Leib.“
    „Das stimmt allerdings.“ Sie musterte Luc genauer. „Jimmy hat in etwa die gleiche Statur.“
    „Frag Jimmy lieber vorher“, warnte Kevin. „Er ist zwar im Allgemeinen sehr großzügig, aber du weißt ja, wie er sich mit seinen Klamotten anstellt.“
    Sie lachte und erklärte Luc: „Ich habe mir einmal ein Hemd aus seinem Schrank ausgeliehen. Als er es gemerkt hat, ist er furchtbar wütend geworden. Leider habe ich es mit Wein bekleckert. Als er dann auch noch die Flecken gesehen hat, hat er mir eine unglaubliche Szene gemacht. Wahrscheinlich hätte sogar Beau Brummell seine Kleidung bereitwilliger weggegeben.“
    „Beau Brummell. Gestalt des neunzehnten Jahrhunderts, bekannt für seinen Hang zu prunkvoller Kleidung. Befreundet mit dem Prince of Wales.“
    Alison und Kevin tauschten einen verwunderten Blick und wandten sich dann an Luc, der ebenso verblüfft wirkte.
    „Vielleicht sind Sie ja ein LexikonVertreter“, meinte Kevin nur halb im Scherz.
    Luc zuckte die Achseln. „Das ist durchaus möglich.“
    Aufmerksam betrachtete Luc die Landschaft durch das Autofenster und versuchte, alles in sich aufzunehmen. Er fühlte sich ein bisschen verloren, ein bisschen unsicher – wie ein Kind auf seiner ersten Fahrt fort von zu Hause. Nur dass er keine Ahnung hatte, wo sein Zuhause eigentlich war. Er wusste nur, und auch das nicht mit absoluter Sicherheit, dass es nicht in dieser Gegend lag.
    „Sie strengen sich zu sehr an.“
    Die sanfte, mitfühlende Stimme lenkte seine Aufmerksamkeit zurück in das Wageninnere, zurück zu Alison. „Was?“
    Obwohl sie nie an Amnesie gelitten hatte, konnte sie sich vorstellen, wie frustrierend alles für ihn sein mochte. Zu denken und sich nicht zu erinnern. Zu existieren und keine Vergangenheit zu haben. „Sie bemühen sich zu sehr, sich zu erinnern. Manchmal fallen einem Dinge ein, wenn man es am wenigsten erwartet.“
    „Vielleicht haben Sie Recht.“ Er sah sie lächeln, und in ihm regte sich etwas. Ihr Lächeln war sinnlich und unschuldig zugleich. Weitere Fragen drängten sich ihm auf, doch diesmal hingen sie mit ihr zusammen.
    „Das habe ich meistens. Nicht, dass irgendwer aus meiner Familie es zugeben will.“
    Familie. Das Wort löste Wogen an Gefühlen in ihm aus, die sich jedoch nicht einordnen ließen. „Aus wie vielen besteht Ihre Familie?“
    „Vier, mich eingerechnet.“ Seit langer Zeit waren sie nur noch zu viert. Als sie acht Jahre alt gewesen war, war ihre Mutter gestorben, und drei Jahre später ihr Vater. „Jimmy und Kevin kennen Sie ja schon. Jetzt fehlt nur noch Lily. Sie ist vor kurzem ausgezogen und wohnt jetzt über dem Restaurant, das sie gekauft hat. Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, wir

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