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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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mit ihm bei diesem Durchbruch. Es konnte keinen anderen Grund dafür geben.
    Derek hatte sie gelehrt, dass sie nicht für Dinge wie Romantik und Liebe geschaffen war.
    Wenn du nicht schwimmen kannst, bleib mit den Füßen aus dem Wasser.
    Sie behielt ihre Füße dort, wohin sie gehörten.
    Aber sie konnte die Freude nicht unterdrücken, die sie für Luc empfand. „Sehen Sie, Ihr Gedächtnis kommt schon zurück! Wollen Sie in der Küche fummeln?“ Er blickte sie verwundert an. Oder vielleicht auch belustigt. Ihr wurde bewusst, wie ihre Worte geklungen haben mussten. „Mit den Lebensmitteln, meine ich.“ Hastig wandte sie sich, ab und holte die Paprikaschoten aus dem Kühlschrank.
    „Vielleicht fällt Ihnen dann noch mehr ein.“
    Etwas war ihm bereits eingefallen. Ein Gefühl des Verlustes und der Resignation.
    Aber worum ging es dabei? Oder um wen?
    „Sie strengen sich wieder zu sehr an.“ Alison strich über die Falte zwischen seinen Brauen und ließ die Hand wieder sinken, als er sie fragend anblickte.
    Vielleicht hatte sie eine unsichtbare Grenze überschritten. „Der letzte Gedankenblitz kam, ohne dass Sie sich bemüht haben. Vielleicht ist es mit allem anderen genauso.“ Ihr fiel auf, dass er nicht länger gequält wirkte. „Was machen eigentlich Ihre Kopfschmerzen?“
    „Die sind so gut wie weg“, stellte er nun erst fest, überrascht und erfreut.
    Ein gutes Zeichen. Jimmy hatte ihm eine Spritze gegeben, doch das war schon eine ganze Weile her, und er hatte noch keine Schmerztablette eingenommen.
    Alles deutete darauf hin, dass ihr Hausgast nicht sehr lange bleiben würde. Und das war natürlich gut so.
    „Dann ist es vielleicht keine schlechte Idee, in der Küche zu hantieren.“ Sie stellte den Eierkarton auf die Anrichte zu den Paprikaschoten. „Überlegen Sie, was Sie für uns beide auftischen können.“
    „Ein Omelett?“
    „Das klingt himmlisch. Ich würde Ihnen ja gern beim Kochen zur Hand gehen, aber das ist ein Widerspruch in sich, was mich angeht.“ Sie grinste. „Aber ich kann mich ja anfeuernd betätigen.“
    Anfeuernd. Damit hatte sie in Worte gefasst, wie sie auf ihn wirkte. „Das wäre schön.“
    Mit geschlossenen Augen genoss Alison den dritten Bissen ebenso wie die beiden vorangegangenen. Luc stellte mit seinen Kochkünsten sogar Lily in den Schatten und hatte mit diesem Omelett ein wahres Wunderwerk vollbracht.
    „Wo haben Sie so kochen gelernt?“ erkundigte sie sich neugierig. Dann erst fiel ihr ein, dass er nicht in ihrem Haus wäre, wenn er darauf antworten könnte.
    „Entschuldigung. Ich versuche nur, Ihr Gedächtnis in Gang zu bringen.“
    Es war eine Ausrede für ihre unbedachte Frage, aber es traf auch zu. Wenn sie genügend redete, ihn drängte, fielen ihm vielleicht einige Dinge wieder ein.
    Vielleicht sogar alles.
    „Mit dem Unterbewusstsein ist es eine seltsame Sache“, erklärte sie und griff damit auf ihr Fachwissen aus Lehrbüchern zurück. Schließlich war er ihr erster Amnesiepatient und fiel dazu unter ihre Verantwortung. „Es ist alles da, wissen Sie – jeder Gedanke, den Sie je gehegt haben, und jede Erinnerung, die Sie je erworben haben.“ Ihr Blick glitt zu dem Fernseher auf dem Tresen. „Und jede Sendung, die Sie je angeschaut haben.“
    Er dachte darüber nach. „Ich glaube nicht, dass ich viele Sendungen gesehen habe.“
    „Vielleicht waren Ihre Eltern sehr streng mit Ihnen. Ich hatte mal eine Freundin, die nur eine Stunde pro Woche fernsehen durfte. Ich dagegen wurde praktisch am Tag meiner Geburt vor einen Fernseher verfrachtet, und wir sind seitdem unzertrennlich. Kevin meint, ich sei ein wandelndes Triviallexikon für Cartoons und Fernsehkomödien.“
    Sie hielt inne und nahm noch eine Gabel voll. „Das schmeckt wirklich köstlich.
    Wenn diese Amnesie weiter anhält und Sie einen Job brauchen, würde Lily Sie liebend gern für sich beanspruchen.“
    Wahrscheinlich in seiner Eigenschaft als Koch wie als Mann, dachte sie. Lily hatte einen Radar für gut aussehende Männer. Luc fiel nicht nur in diese Kategorie; er hatte gute Aussichten, sich an die Spitze zu erheben.
    „Bisher hat sie noch keinen Koch gefunden, der ihren Ansprüchen genügt, und deshalb kocht sie alles selbst. Wenn Sie außer Omelett noch was zubereiten können, wären Sie die Antwort auf ihre Gebete.“
    „Ich kann alles kochen.“ Er lächelte, weil es so eingebildet klang. Aber er wusste es mit absoluter Gewissheit, und es war schön, sich endlich einer Sache

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