Dein Herz will ich erobern
Restaurants im ganzen Land gegessen und nie bessere bekommen.“
„Das Kompliment muss ich an Luc weitergeben“, entgegnete Alison und hakte sich bei Luc unter. „Er hat das Essen zubereitet. Ich war nur die Küchenhilfe.“
„Wieso schaffen wir es denn nicht, so eine Hilfe zu finden, Janice?“ scherzte Jacob. Er setzte sich auf das Sofa und ließ dabei Platz für sie.
Janice zog es jedoch vor, in einen Sessel zu sinken – und die humorige Bemerkung zu ignorieren. Sie faltete die Hände im Schoß und sagte zu Luc: „Du hast gar nicht erwähnt, dass Suzanne Krankenschwester ist.“
„Das Thema ist nie zur Sprache gekommen“, warf Jacob ein und hob sein Glas in einem Toast auf Luc. „Offensichtlich hast du es echt zu etwas gebracht. Da du nicht viel redest, habe ich Shayne ausgehorcht. Er hat mir erzählt, dass dir jetzt der Gemischtwarenladen gehört und du mit dem Gedanken spielst, dich ins Kino einzukaufen.“
„Ich glaube, dass es keine schlechte Idee ist. Wayne ist knapp bei Kasse.“
Jacob lachte und schüttelte den Kopf. „Ich hätte nie gedacht, dass er hier bleiben würde. Bei dir dagegen wusste ich es immer.“ Er wandte sich an Alison. „Dein Mann ist der beständigste Mensch, den ich kenne. Wenn ihm etwas gefällt, bleibt er dabei, was auch passiert.“
„Bereust du nicht manchmal, dass du geblieben bist, Luc?“ fragte Janice.
„Warum sollte er es bereuen?“ entgegnete Alison. „Er hat hier gute Freunde, und es ist eine Befriedigung für ihn, einen Ort mit aufzubauen, den er immer geliebt hat. Alle Großstädte der Welt waren am Anfang nichts anderes als die Ansammlung weniger Häuser.“
„Willst du damit sagen, dass Hades mal eine Großstadt wird?“
„Nein. Ich meine damit, dass der Grundstock aller Orte ziemlich gleich ist“, entgegnete Alison. Es störte sie gewaltig, dass Janice auf Luc und seinen Lebensstil derart von oben herabblickte. „Und es ist nichts daran auszusetzen, sein Engagement und seine Zeit in einen Ort statt in ein Ding zu investieren.“
Jacob wirkte leicht amüsiert. „Mit Ding meinst du eine Firma?“
„Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht beleidigen und nicht abwerten, was du geschafft…“
Er hob abwehrend eine Hand. „Ich bin nicht beleidigt. Wie gesagt, Luc hat es zu was gebracht.“ Er mied Janice’ Blick, denn er wusste, dass seine folgenden Worte sie ärgern würden, auch wenn sie der Wahrheit entsprachen. „Und ich beneide ihn sogar ein wenig.“
„Du beneidest ihn? Herrje, warum denn das?“ herrschte Janice ihn tatsächlich an.
„Weil unter seinen Füßen keine Tretmühle auf höchster Stufe läuft und er nicht in Gefahr ist, in diese Tretmühle zu geraten und durch die Maschinerie gezerrt zu werden.“ Ihm wurde bewusst, dass er wie ein Straßenredner klang, und er lachte. „Versteh mich nicht falsch. Ich würde nie wieder hier leben und alles aufgeben, was ich erreicht habe. Aber manchmal…“
Luc verstand. „Brauchst du einen ruhigen Ort. Um dich selbst denken zu hören.“
„Du hast mich schon immer besser gekannt als ich selbst.“ Luc blickte zu Janice und erinnerte sich an den Schmerz, den die Zeit gelindert hatte. „Nein, nicht immer.“
Nachdem Luc seinen Besuch ins Gästezimmer geführt hatte, ging er zu seinem Schlafzimmer. Die Tür war angelehnt. Er klopfte an und trat ein. Alison drehte sich zu ihm um. Sie trug einen Pyjama, der ihr eine Nummer zu groß war, und sie sah unglaublich sexy darin aus.
Sie redete sich ein, dass kein Grund bestand, Angst zu haben. Luc hatte ihr keinen Anlass gegeben, ihm nicht zu vertrauen. „Wir haben noch gar nicht besprochen, wie wir schlafen.“
„Da gibt es nichts zu besprechen. Du nimmst das Bett und ich den Fußboden.“ Er ging zum Kleiderschrank, nahm eine Decke heraus und legte sie neben das Bett.
Sie wandte den Blick ab, als er sich das Hemd aufknöpfte. Um ihr offensichtliches Unbehagen zu lindern, beschloss er, in seiner Jeans statt in der Pyjamahose zu schlafen.
Als sie merkte, dass er sich nicht weiter auszog, wagte sie einen Blick. Da er sich so galant verhielt, fühlte sie sich zu einem Gegenangebot gezwungen. Schließlich war es sein Zimmer. „Das Bett ist groß genug für zwei.“
Er grinste. „Das war der Gedanke meines Vaters, als er es für sich und meine Mutter gekauft hat.“
„Ich wollte sagen, dass wir uns wie vernünftige Erwachsene das Bett teilen können. Es muss ja nichts passieren.“
Es muss nicht, dachte er, aber er spürte ihre
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