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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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rückwärts auf die Uferböschung. Er ließ die Rute los, um Alisons Sturz aufzufangen, und ihr verführerisch weicher Körper landete in seinen Armen.
    Sie lachten beide, doch dann, als sie sich umdrehte und sich ihre Blicke begegneten, war kein Raum mehr für Gelächter.
    Es war schwer zu sagen, wer wen küsste. Luc hoffte, dass es beidseitig geschah, aber es war durchaus möglich, dass es von ihm ausging.
    Jedenfalls begegneten sich ihre Lippen, und in ihm erwachte eine feurige Leidenschaft, die außer Kontrolle zu geraten drohte.
    Doch das durfte nicht sein. Etwas an Alison verriet ihm, dass sie nicht bereit war, so einladend der Kuss auch wirkte. Und er hatte nie eine Frau zu irgendetwas gezwungen.
    Ihr schwindelte, denn Luc hatte in ihr diese Kettenreaktion ausgelöst, die sie veranlasste, sich selbst zu belügen, sich vorzumachen, dass sie diese Angelegenheit zu ihrem natürliche Ende führen konnte, ohne zu erstarren.
    Sie wusste, dass dies nicht möglich war. Der Glaube daran hatte sie zu der Ehe verleitet. Sie war schnell eines Besseren belehrt worden.
    Langsam, mit wild pochendem Herzen, wich sie zurück und stemmte sich nach Atem ringend gegen seine Brust. Sie schüttelte den Kopf wie eine Wettschwimmerin, die sich nach einem Olympiasieg das Wasser aus den Haaren schüttelt. Doch sie hatte keinen Sieg errungen.
    Sie bemühte sich sehr, Luc nicht anmerken zu lassen, was in ihr vorging. Mit einem gekünstelten Lächeln auf den Lippen stand sie hastig auf. Sie blickte zum Bach und sah ihre Angelrute im Wasser verschwinden. Der Fisch hatte gewonnen.
    Nicht, dass sie ihn andernfalls behalten hätte. Sie hätte niemals zusehen können, wie er an Land zappelnd nach Luft schnappte, um ihn dann zu verspeisen.
    „Es sieht so aus, als ob ich dir eine Angelrute schulde.“
    Eigentlich schuldet sie mir mehr, dachte er unwillkürlich. Ein anderer Mann hätte versucht, sie auf die Einladung festzunageln, die sie ihm mit dem Kuss vermittelt hatte. Aber er vermutete, dass ihr Ehemann ihr jede Art von Beziehung zum männlichen Geschlecht gründlich vermiest hatte, und er verstand die Angst davor, denselben Fehler noch einmal zu begehen. Das respektierte er. Saß er nicht sogar im selben Boot?
    „Vergiss es. Ich habe ja auch die Kontrolle über sie verloren.“ Und über mich selbst, dachte er. Seine eigene Angelrute lag schlaff auf dem Boden. „Es sieht so aus, als müssten wir verhungern.“
    Sie lachte erleichtert und dankbar, dass er sie nicht unter Druck setzte, dass er keine hässlichen Dinge sagte, wie Derek es getan hatte. „Ach, das glaube ich nicht.“ Sie hakte sich bei Luc unter. „Ich kenne da ein großartiges Lokal, das wundervolle Salate serviert.“
    Er mochte es, wenn sie lachte. Ihre Augen funkelten, und alles um sie her schien zu erstrahlen. Er nahm seine Angelrute und ließ sich zum Jeep ziehen. „Ach, wirklich? Erzähl mir mehr darüber.“
    Luc beobachtete aufmerksam Alisons Gesicht, als sie sich dem InuitDorf näherten. Es war nicht schwer zu erraten, was ihr durch den Kopf ging. Die meisten Leute kamen mit vorgefassten Meinungen, basierend auf alten Dokumentarberichten und Fotos von National Geographie. „Es ist nicht das, was du erwartet hattest, oder?“
    „Nein. Das heißt, ich weiß eigentlich nicht genau, was ich erwartet hatte.“
    „Wahrscheinlich Iglus und ähnliches stereotypes Beiwerk.“ Stattdessen bestand der Ort aus ein und zweistöckigen Häusern, die kaum mehr als aufgerüstete Hütten waren. In einigen gab es nicht einmal Strom und fließend Wasser, aber es wurde daran gearbeitet, Abhilfe zu schaffen. „Mach dir deswegen keine Vorwürfe.
    Die meisten Leute haben noch nicht gelernt, dass die Inuit Einzug ins gegenwärtige Jahrhundert gehalten haben. Übrigens war Ikes Mutter halb Inuit und hat mir einiges über dieses stolze Volk und seine Traditionen beigebracht.“
    Alison stieg aus dem Jeep und nahm den Arztkoffer, den Shayne ihr mitgegeben hatte, vom Rücksitz. „Ich habe immer noch Probleme mit dem Namen. Warum heißen sie nicht mehr Eskimos?“
    „Das ist die Bezeichnung der CreeIndianer, mit denen ständig Konflikte herrschten. Es bedeutet Rohfleischesser.
    Würdest du so genannt werden wollen?“
    „Eher nicht.“ Sie nahm den Arztkoffer, der schwerer als erwartet war, in die andere Hand. „Es ist sehr nett von dir, dass du mich hergefahren hast.“
    „Die Kids brauchen diese Impfungen, und es wäre unmöglich gewesen, sie nach Hades kommen zu lassen. Da Paddy

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