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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Befürchtung, dass etwas passieren könnte. „Na gut.“ Er hob die Decke auf und warf sie auf das Bett. „Du hast also nicht vor, dich an mir zu vergreifen, oder?“
    Trotz ihres Unbehagens musste sie lächeln. „Nein, bestimmt nicht.“
    „Gut. Dann lass uns schlafen.“ Er legte sich nieder, wickelte sich in die Decke und schloss die Augen.
    Zögernd glitt Alison neben ihn und lauschte seinem Atem. Es war zwei Jahre her, seit sie ein Bett mit einem Mann geteilt hatte. Damals, gegen Ende der Ehe, war das Schlafzimmer zu einer Brutstätte der Feindseligkeit und der Vorwürfe geworden.
    Sie versuchte vergeblich einzuschlafen. „Luc?“
    „Hm?“ murmelte er schlaftrunken.
    „Was hast du je an Janice gefunden?“
    Die Frage machte ihn hellwach. Er drehte sich auf die Seite und blickte Alison erstaunt an. Ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter entfernt. Sie spürte seinen Atem auf der Wange. Etwas in ihr spannte sich. Ihr Puls beschleunigte sich.
    Nervös strich sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Ich meine, sie ist bildhübsch mit ihren langen blonden Haaren und den großen blauen Augen, und sie hat eine tolle Figur, aber sie wirkt so… ich weiß nicht, so gewinnsüchtig. Als ob sich alles ums Geld dreht, und so sollte es nicht sein. Es sollte um Gefühle gehen und…“
    Sie wusste, dass sie zu viel plapperte, aber sie hatte plötzlich das Bedürfnis, den Raum mit Worten zu füllen, damit Luc ihr lautes Herzklopfen nicht hörte und nicht merkte, wie sehr sie sich nach seinem Kuss sehnte.
    Er stützte sich auf einen Ellbogen und blickte ihr ins Gesicht. „Meinst du, dass du für eine Sekunde still sein könntest?“
    Ihr stockte der Atem. „Warum? Willst du schlafen?“
    Er lächelte sinnlich. „Nicht unbedingt.“
    Und dann lagen seine Lippen auf ihren. Er strich mit den Fingern durch ihre langen Locken und schmiegte die Hand um ihren Nacken. Er küsste sie, weil er in diesem Moment nichts lieber tun wollte.
    Aufreizende, köstliche Empfindungen erwachten ganz überraschend in Alison.
    Ohne nachzudenken, schlang sie die Arme um seinen Nacken und gab sich dem Kuss und den wilden Gefühlen hin.
    Und dann, genauso schnell wichen diese Gefühle zurück, als unliebsame Erinnerungen erwachten, ihren Kopf beherrschten, ihren Körper erstarren ließen.
    Sie begann zu zittern. Nicht vor Leidenschaft, wie er erkannte. Besorgt wich er zurück. „Alison, was hast du denn?“ Er sah den angstvollen Ausdruck in ihren Augen.
    Sie warf den Kopf hin und her, kämpfte gegen die Tränen. „Nichts.“
    Er verstand nicht, was vor sich ging. Er hatte sich ihr nicht aufgedrängt, zumindest nicht nach seiner Definition des Wortes. Vielleicht sah sie es anders.
    Er wollte nicht, dass sie ihn fürchtete. Er sank zurück auf die Matratze und starrte an die Decke. „Die Sache ist ein bisschen außer Kontrolle geraten.“
    Es verblüffte sie, dass er ihr keinen Vorwurf machte. Sie konnte nichts sagen, nichts erklären. Jedes Wort hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Sie presste die Lippen zusammen und wandte den Kopf ab, um ihre Tränen zu verbergen.
    Er dachte genau wie sie, dass jede weitere Bemerkung die Situation nur verschlechtert hätte. Daher wandte auch er sich ab und zwang sich einzuschlafen. Vielleicht ließ sich am nächsten Morgen ja alles klären.
    Ein mysteriöses Geräusch stahl sich in Lucs Traum. Es klang wie der Klagelaut eines verletzten Tieres.
    Nein, es war kein Klagen und auch kein Tier…
    Der Versuch, das Geheimnis zu lüften, weckte ihn. Mit geschlossenen Augen lauschte er. War das der Wind?
    Nein. Der Wind heulte nicht. Erst als er sich umdrehte, fiel ihm wieder ein, dass er nicht allein im Zimmer war. Doch das Bett neben ihm war leer, das Laken kalt.
    Er setzte sich auf und blickte sich um.
    Obwohl es gegen ein Uhr sein musste, brach die Morgendämmerung bereits an und drängte die Grillen, ihre Symphonie zu beenden und schlafen zu gehen.
    Alison saß auf der Fensterbank. Sie hatte die Arme um die angezogenen Knie geschlungen und den Kopf gesenkt, so als wollte sie sich klein machen.
    Nun erkannte er auch das Geräusch. Sie weinte.
    Luc beobachtete sie und überlegte, ob er sie in Ruhe lassen oder trösten sollte.
    Die Entscheidung fiel schnell. Er konnte sie nicht leiden sehen, und daher ging er zu ihr.
    Sie merkte nicht einmal, dass er sich näherte. Sehr sanft legte er ihr eine Hand auf die Haare und streichelte sie. „Alison?“
    Sie zuckte heftig zusammen, aber sie hob nicht den

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