Dein Herzensprinz Prinzessin
reichlich fremdartigen - Ort. Niemand würde je erfahren, was zwischen ihnen geschah. Seine Ritterlichkeit wirkte hier und zu diesem Zeitpunkt fehl am Platze.
»Nicht jetzt«, stöhnte sie und wusste ganz genau, weshalb er in seinem Kuss innegehalten und was sein fragender Blick zu bedeuten hatte. »Um der Liebe Gottes willen, Mann. Es ist zu spät...!«
Was auch immer Hugo darauf hatte antworten wollen, ihr ungeduldiger Aufschrei brachte ihn zum Schweigen. Er bog ihren Körper in seinen Armen nach hinten und bedeckte ihre Wangen und die zarte Haut hinter ihren Ohren mit Küssen. Sein Mund bahnte sich einen flammenlodernden Pfad von ihrer Kehle bis zum Ausschnitt ihres Gewandes und dem Ansatz ihrer schwellenden Brüste. Finulla, die es kaum erwarten konnte, den Geschmack seiner Lippen auf den ihren zu spüren, zog seinen Kopf wieder zu sich herauf, und ein heiseres Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als seine Finger sich erst um die eine ihrer Brüste schlossen und dann um die andere.
Seine brennenden Lippen, die sie verschlangen, seine Hände auf ihrer nackten Haut - Finulla schwanden die Sinne. Es war alles genau so, wie sie es sich immer erträumt hatte, nur noch viel intensiver. Alles um sie herum schwankte, als hätte sie dem Bier allzu sehr zugesprochen, doch Hugo war ihr Fels in der Brandung und sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende, schlang die Arme um seinen starken Körper, drängte sich an ihn, wollte... sie wusste selbst nicht, wonach sie sich so sehnte.
Und dann schob er sein Knie zwischen ihre zitternden Schenkel und sie spürte mit einem Mal die schwellende Härte seiner Männlichkeit. Heiß wie ein Blitz durchfuhr sie ein ungekanntes Gefühl.
Und plötzlich verstand sie. Alles. (…)
Sonntag, 7. Mai, 22 Uhr, bei Michael im Loft
ICH HAB MEINE SCHNEEFLOCKENKETTE WIEDER.
Wie sich herausgestellt hat, hat Michael sie aufgehoben, als ich sie ihm in jener schrecklichen Nacht im Hotelzimmer vor die Füße geschleudert hab.
Und er hat sie aufbewahrt.
Weil er (sagt er) nie aufgehört hat, mich zu lieben und an mich zu denken und zu hoffen …
... so wie ich den winzigen Funken der Hoffnung in mir genährt habe.
Jetzt weiß ich, dass es Michael genauso ging. Natürlich war ihm bewusst, dass wir eine Krise hatten, aber er hat geglaubt, eine vorübergehende Trennung würde uns guttun, weil wir uns dann beide in Ruhe über unsere Gefühle klar werden könnten.
Er hätte niemals gedacht, dass ein anderer Mann kommen und uns für alle Ewigkeit auseinanderreißen könnte. (Okay, das hatte er nicht wortwörtlich so gesagt, aber es klingt dramatischer, als zu sagen, dass er nie gedacht hätte, ich könnte mit JP Reynolds-Abernathy dem Vierten zusammenkommen.)
Aber so kam es. Und als er davon hörte, hat er Boris gebeten, ein Auge auf mich zu haben (er sollte mir nicht nachspionieren, sondern ihn nur auf dem Laufenden halten). Boris erzählte ihm, dass JP und ich wahnsinnig ineinander verliebt seien. Und ich kann mir vorstellen, dass es eine Zeit lang
auch so aussah. Für einen Außenstehenden, meine ich. (Vor allem für Boris, der echte, lebende Menschen sowieso nicht versteht, einschließlich - und vielleicht sogar insbesondere - seiner Freundin.)
Aber Michael gab die Hoffnung trotzdem nicht auf. Deswegen hat er die Kette aufgehoben - nur für den Fall …
Erst als er mich bei der Veranstaltung in der Columbia University wiedersah und ich so verlegen war, wagte er davon zu träumen, dass Boris sich möglicherweise getäuscht hatte.
Aber dann musste er mitansehen, wie JP mir zum Geburtstag den Ring schenkte, und ihm wurde klar, dass er zu drastischeren Mitteln greifen musste. Nur deswegen ist er von meiner Party weggegangen - um alles in die Wege zu leiten, damit er den CardioArm nach Genovia schicken konnte. (Aber auch, weil, wie er es ausdrückte: »Ich gehen musste, bevor ich mich auf diesen Typen stürze und ihm die Fresse poliere!«)
Gott, das ist alles so romantisch! Ich kann es kaum erwarten, Tina alles zu erzählen!
Irgendwann. Aber noch nicht gleich. Das bleibt erst mal Michaels und mein Geheimnis - jedenfalls noch eine Zeit lang. Er hat gesagt, dass er mir gerne eine neue Schneeflocken-Kette mit kleinen Brillanten schenken würde, weil die alte nur aus Silber sei.
»Auf gar keinen Fall!«, hab ich gesagt.
Ich liebe meine Kette und will keine andere!
AHHHHHHHH!!!!! Ich hab sie wieeeeeeeeeeeeeder!!!!!!!!!!!!!
Ich will jetzt nicht in Einzelheiten gehen und erzählen, was gestern
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