Dein Herzensprinz Prinzessin
richtiges, echtes Buch?«, wollte Lana wissen. »Oder eins von diesen Büchern, die man im Internet bestellen kann, wo die dann den eigenen Namen reindrucken? So eins hab ich nämlich auch mal geschrieben, als ich sieben war. Es handelt davon, dass LANA in den Zirkus geht, wo
LANA mit den Trapezkünstlern und den Kunstreitern auftritt, weil LANA genauso hübsch und talentiert ist wie...«
»Ja, es ist ein richtiges Buch«, sagte Tina und warf LANA einen genervten Blick zu. »Mia hat es selbst geschrieben und es ist...«
»HALLO!«, brüllte ich. »Ich hab euch gerade eröffnet, dass ich noch nie in meinem Leben Sex gehabt hab. Und ihr redet bloß darüber, dass ich ein Buch geschrieben hab. Können wir uns bitte mal auf das WESENTLICHE konzentrieren? Ich hab noch nie mit einem Jungen geschlafen! Habt ihr dazu überhaupt nichts zu sagen?«
»Das mit dem Buch finde ich, ehrlich gesagt, interessanter«, sagte Shameeka. »Ich sehe nicht ganz, wo dein Problem liegt, Mia. Okay, wir haben es alle schon hinter uns, aber das ist doch kein Grund, dich komisch zu fühlen, weil du gewartet hast. An der Uni von Genovia gibt es bestimmt haufenweise Mädchen, die auch noch nie Sex hatten. Dort wirst du keine Außenseiterin sein, falls du davor Angst hast.«
»Genau«, bekräftigte Tina. »Und es ist ja wohl voll lieb von JP, dass er dich nie unter Druck gesetzt hat.«
»Das ist nicht lieb«, sagte Lana trocken. »Das ist merkwürdig.«
Tina warf ihr wieder einen bösen Blick zu, aber Lana ließ sich davon nicht einschüchtern. »ES ist extrem merkwürdig! Jungs sind nun mal so. Es liegt quasi in ihrer Natur, dass sie versuchen, das Mädchen rumzukriegen, mit ihnen zu schlafen.«
»JP ist selbst auch noch Jungfrau«, informierte ich sie. »Er hat immer auf die Richtige gewartet. Und er sagt, er hätte sie gefunden. In mir. Und er ist bereit zu warten, bis ich es will.«
Als ich das sagte, sahen sich alle im Raum an und seufzten verträumt.
Alle außer Lana, die schnaubte: »Eigentlich gibt es ja jetzt
für ihn keinen Grund mehr zu warten. Bist du sicher, dass er nicht schwul ist?«
»Lana!«, brüllte Tina. »Kannst du vielleicht mal für eine Sekunde ernst sein?«
Gleichzeitig sagte Shameeka: »Mia, wenn JP bereit ist zu warten, wo liegt dann das Problem?«
Ich blinzelte sie an. »Es gibt kein Problem«, sagte ich. »Alles ist wunderbar.«
Mia Thermopolis’ fette Lüge Nummer acht.
Die Tina sofort auffliegen ließ.
»Na ja, ein Problem gibt es doch«, sagte sie. »Du weißt schon... die Sache, von der du mir gestern erzählt hast.«
Ich sah sie mit extra weit aufgerissenen Augen an. Ich wusste genau, was sie sagen wollte, und wollte nicht, dass sie es sagt. Nicht vor Lana und den anderen.
»Nein«, sagte ich fest. »Nein, es gibt ganz und gar kein Problem. Ich war immer schon eine Spätzünderin...«
»Das kannst du laut sagen«, schnaubte Lana. »Freak.«
Aber Tina bemerkte meinen subtilen Wink mit dem Zaunpfahl nicht.
»Die Frage ist doch: Willst du überhaupt mit JP schlafen, Mia?«
Alles Liebe, Michael. Wieso schoss mir das gerade jetzt durch den Kopf?
»Na klar!«, rief ich. »Warum auch nicht? JP ist ein echt geiles Stück!« Den Ausdruck hatte ich einem Klospruch über Lana entliehen (den sie über sich selbst an die Wand des Mädchenklos geschrieben hat), fand aber, dass er auch auf JP gut passte.
»Aber…« Tina rang offensichtlich nach Worten. »Gestern hast du zu mir gesagt, du findest, dass Michael besser riecht.«
Ich sah, wie Lana und Trisha Blicke austauschten. Dann verdrehte Lana die Augen.
»Nicht schon wieder die alte Geschichte mit Michaels wohlriechendem Hals«, stöhnte sie. »Wie oft hab ich dir gesagt, dass du JP ein Parfüm schenken sollst?«
»Hab ich doch auch«, sagte ich. »Außerdem hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Vergesst die Sache bitte, okay? Ihr habt sowieso nur noch Sex im Kopf, dabei besteht eine Beziehung aus so viel mehr als nur aus Sex.«
Die zu unseren Füßen kauernden Kosmetikerinnen brachen in hysterisches Kichern aus.
»Was denn?«, sagte ich zu ihnen. »Stimmt das etwa nicht?«
»Doch, doch selbstverständlich, Eure Hoheit«, versicherten sie mir eilig.
Wieso hatte ich den Eindruck, dass sie sich über mich lustig machten? Dass ALLE sich über mich lustig machten? Dank meiner ausgiebigen Lektüre von Liebesromanen weiß ich, dass Sex Spaß macht, aber eben AUCH, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als Sex.
ALLES LIEBE, MICHAEL.
»Und noch
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