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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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ich Cole mit Cherryl gesehen hatte. Konnte es sein, dass er etwas mit dem Verschwinden von Cherryl zu tun hatte? Sollte ich etwas sagen? Durfte ich verschweigen, was ich gesehen hatte? Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass er ihr etwas angetan haben könnte. Andererseits kannte ich ihn ja gar nicht. Wer wusste, was für dunkle Seiten er vielleicht vor der Öffentlichkeit verbarg? Ich wünschte, ich hätte die Beiden nicht zusammen gesehen, dann würde ich jetzt nicht vor dieser schwierigen Entscheidung stehen. Sollte ich sagen, was ich gesehen hatte? Oder lieber schweigen? Mann, ich war echt in einer beschissenen Lage.
    »Das ist ja furchtbar«, sagte ich nur und hoffte, Susan würde mir meine Unsicherheit nicht ansehen.
    »Ja, ich hoffe, dass sie lebend wieder auftaucht. Ich meine, könnte ja sein, dass sie mit irgendeinem Typen durchgebrannt ist. Sie hat sich hin und wieder auch mit Jungs aus Three Oaks getroffen. Sicher wird man da auch Nachforschungen anstellen. Ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass sie tot ist.«
    Mir wurde ganz elend zu Mute, als ich nur mit halbem Ohr zuhörte, was Susan erzählte. Was sollte ich nur tun? Wenn ich nichts sagte, schützte ich vielleicht einen Mörder. Oder würde ich einen Unschuldigen unnötig in Schwierigkeiten bringen durch meine Beobachtungen? Ich konnte wirklich nicht sagen, dass ich Cherryl besonders mochte. Ich hatte sie immer beneidet, manchmal aber auch gehasst, doch wollte ich nie und nimmer, dass ihr etwas Böses zustieß.
    Ich weiß nicht, wie ich den Tag hinter mich gebracht hatte, doch irgendwann war die letzte Stunde endlich vorüber und ich packte meine Tasche. Alle schienen heute nicht bei der Sache gewesen zu sein. Selbst die Lehrer hatten ständig unkonzentriert und mit den Gedanken abwesend gewirkt. Ein paar der Mädchen hatten sogar geweint und die Football-Mannschaft hatte ihr Training ausfallen lassen, ebenso die Cheerleader, die von dem Ganzen wohl am meisten betroffen waren. Ich fühlte mich schlecht, dass ich noch immer nichts gesagt hatte, doch irgendwie sträubte sich alles in mir dagegen, Cole zu verraten, wenn ich mir nicht sicher war, dass er etwas damit zu tun hatte. Er war der Neue hier. Ihn würde man sofort verdächtigen, wenn bekannt wurde, dass er sich mit Cherryl getroffen hatte. Ich nahm mir vor, herauszufinden, was passiert war. Ich wusste zwar noch nicht wie, doch etwas musste ich unternehmen.
    Als ich das Gebäude verließ, war der Schulhof noch voller Schüler, die nicht aufhörten darüber zu diskutieren. Ich schlängelte mich um die Grüppchen herum, bis ich den Ausgang des Schulgeländes erreicht hatte. Aus einer Laune heraus beschloss ich, einen kleinen Umweg zu gehen und unauffällig bei Coles Haus vorbeizuschauen. Vielleicht konnte ich ja irgendetwas herausfinden. Ich musste eine Antwort zu der Frage finden, ob Cole etwas mit Cherryls Verschwinden zu tun hatte.
    Tatsächlich, als ich in die Church Street einbog, entdeckte ich Cole vor mir, der gerade in die Straße einbog, in der er mit seinen Eltern wohnte. Ich wusste nicht, in welchem Haus er lebte, er hatte mir bei unserem gemeinsamen Gang nur die Straße genannt. Doch nun würde ich es ja herausfinden, denn ich musste Cole nur folgen. Ich wunderte mich ein wenig, warum er zu Fuß unterwegs war. Hatte er Probleme mit seinem Auto? Ich bog um die Ecke in die Three Oaks Avenue und sah gerade noch, wie Cole in einem Haus verschwand. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war, doch ich folgte ihm. Mit klopfendem Herzen, doch ohne zu überlegen.
    Mit weichen Knien ging ich auf die Tür zu und schaute mich vorsichtig dabei um. Niemand war zu sehen, es sei denn, jemand stand irgendwo hinter einer Gardine. Ich schritt die drei Stufen hinauf und fasste zögernd nach der Türklinke. Zu meinem Erstaunen war die Tür nicht verschlossen und so betrat ich auf leisen Sohlen das Haus. Es war größer als das Haus, in dem ich mit meiner Mum und Ron lebte. Auch war es vornehmer ausgestattet und deutlich sauberer. Ich schlich den Flur entlang bis zur Küche. Ich erschrak, als ich plötzlich irgendwo im Haus eine Tür zugehen hörte, dann öffnete ich, allen meinen Mut zusammennehmend, die Tür vor mir.
    Die große Küche war mit den modernsten Geräten ausgestattet. Weit und breit war niemand zu sehen. Zur Rückseite hin gab es, wie in den meisten Häusern, eine Hintertür. Vorsichtig lugte ich durch die Vorhänge in den Garten hinaus, doch auch dort war niemand zu

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