Deine Kinder sind Deine Schuld
wird Ihnen dieses Grundprinzip vertraut vorkommen. Ich glaube, dass Ihr Leben, das Sie führen, von Ihrem Denken, Ihren Worten und Ihrem Handeln bestimmt wird. Selbst wenn Ihnen zufällig etwas passiert, etwas, wofür Sie nicht verantwortlich sind, sind Sie trotzdem verantwortlich für die Art und Weise, wie Sie darauf reagieren.
Ich habe diese Lebensanschauung stets an meine beiden Jungs weitergegeben. Ich habe es nicht für gut befunden, wenn sie andere Leute für ihr Leben verantwortlich machen wollten. Ausreden ihrerseits habe ich nicht akzeptiert. Gründe ja, aber Ausreden nicht.
Sie fragen mich, ob ich Erfolg damit hatte, meinen Kindern meine Lebensanschauung nahezubringen?
Eines Tages, als ich von zu Hause aufbrach, um mein Flugzeug rechtzeitig zu erwischen, stand meine ganze Familie um mich herum, um sich von mir zu verabschieden. Tyler meinte: „Daddy, ich verstehe einfach nicht, warum andere Leute Dir Geld geben, nur damit Du mit ihnen sprichst.“
Ich erwiderte: „Nett von Dir, das Du das sagst, mein Sohn!“
Er fuhr fort: „Ich habe Deine Vorträge gehört und Deine Achtzehn Regeln für mehr Erfolg, bis es mir aus den Ohren rausgekommen ist. Ich habe gehört, wie Du den Leuten immer wieder gesagt hast, dass das Leben doch eigentlich ganz einfach ist. Aber Deines ist es nicht. Ich lebe schließlich mit Dir zusammen und finde, Du machst es manchmal ganz schön kompliziert, wie jeder andere auch. Ich glaube nicht, dass Du weißt, wo’s lang geht. Ich glaube, ich weiß viel besser Bescheid als Du.“
Ich sagte ihm, wenn er so klug sei und wisse, wo es lang geht, würde ich es gern von ihm hören. Da sagte er: „Dad, wenn Du Mist baust, mach Dir nichts draus. Gib es einfach zu, korrigiere es und mach weiter. Ansonsten ist das Leben wie eine Party!“
Wissen Sie, was? Er hat recht. Es ist nicht so schlimm, wenn man Mist baut. Das passiert jedem von uns mal. Geben Sie es zu. (Das bedeutet: Übernehmen Sie die Verantwortung dafür.) Korrigieren Sie es. (Handeln Sie.) Machen Sie weiter. (Weitermachen.) Ansonsten ist das Leben eine Party. Amen.
Tyler hat’s kapiert. Ich habe ihm das Zeug beigebracht, habe es immer wieder in meinen Büchern geschrieben, in meinen Vorträgen gepredigt und danach gelebt, zumindest solange er denken kann. Er hat es verstanden. Er hat meine Lebensanschauung gelernt, hat sie verinnerlicht und, darauf aufbauend, seine eigene Lebensanschauung entwickelt.
Auftrag erfüllt. Was will ich mehr?
Welche Lektionen haben Sie Ihrem Kind vermittelt, wie man am besten Entscheidungen trifft?
Wie treffen Sie Entscheidungen, und was haben Sie durch Ihr praktisches Vorbild an Ihr Kind weitergegeben?
Welche Lehren sollten Sie Ihrem Kind noch beibringen?
ABSCHNITT 4
Für Ihren Teenager
Gott sei mit Euch, Ihr pubertierenden Jugendlichen. Warum ich das sage? Weil der liebe Gott wahrscheinlich oft der Einzige ist, der Euch Stinkstiefel lieb haben kann.
Pubertierende sind ein besonderer Menschenschlag. Niemand, auch sie selbst nicht, weiß, was sie eigentlich wollen und warum.
Als meine Jungs Teenager waren, sagte ich den Leuten immer, ich würde versuchen, den einen durchs College zu bringen und den anderen aus dem Haus zu schmeißen. Wem von beiden ich welches Schicksal an den Hals wünschte, das änderte sich zuweilen von Tag zu Tag.
Eines Tages sah ich Tyler in die Augen und sagte: „Ich liebe Dich, mein Sohn. Im Moment kann ich rein gar nichts an Dir ertragen, aber ich hab Dich trotzdem lieb.“ Er erwiderte: „So geht’s mir auch mit Dir, Dad.“ Er meinte damit, dass er mich auch liebt, aber im Moment schier unerträglich findet.
Aber irgendwie haben wir uns dann doch durchgebissen. Nach all meinen Erfahrungen mit meinen Söhnen möchte ich in diesem Abschnitt allen Teenagern ein paar Tipps geben. Ja, richtig, nur den Teenagern – nicht Ihnen, den Eltern.
Machen Sie sich nicht die Mühe, diesen Abschnitt zu lesen, es wird Ihnen nicht viel nützen, da er sowieso nicht für Sie geschrieben worden ist. Ich habe diesen Abschnitt für Ihren Teenager zu Hause geschrieben, egal ob Mädchen oder Junge. Geben Sie ihn Ihrem Kind zu lesen. Im Ernst. Geben Sie ihm einfach dieses Buch und bitten Sie ihn oder sie, die paar Seiten zu lesen und Ihnen das Buch dann wieder zurückzugeben. Sollten Sie, wenn Sie diese Bitte vorbringen, zufällig einen Zehn-Dollar-Schein in der Hand haben, wäre das ganz hilfreich.
Liebe Jugendliche, lieber Jugendlicher,
Deine Eltern sind Idioten. Na ja,
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