Deine Kinder sind Deine Schuld
Lernen anzueignen.
Legen Sie fest, was Sie wissen müssen. Bringen Sie Ihrem Kind bei, Leute um Hilfe zu bitten, die ihm beibringen können, was es wissen muss, um das zu bekommen, was es haben möchte.
Legen Sie fest, wie Sie vorgehen wollen. Handeln heißt verändern. Bringen Sie Ihrem Kind bei, noch heute anzufangen, indem es sofort etwas tut, das es seinen Zielen näher bringt.
Legen Sie ein Enddatum fest. Zu jedem Ziel gehört eine Angabe, bis wann das Ziel spätestens erreicht werden soll. Sagen Sie Ihren Kindern, dass es in Ordnung ist, dieses Datum notfalls zu überziehen, Hauptsache, man bleibt an seinen Zielen dran.
Feiern Sie Ihren Erfolg. Wer sich ein Ziel gesetzt und es beharrlich verfolgt hat, hat es auch verdient, den Erfolg zu feiern. Selbst kleine Erfolge verdienen zumindest ein anerkennendes Schulterklopfen, und wenn Sie’s nur bei sich selbst tun. Bringen Sie Ihrem Kind bei, sich am Erreichten zu erfreuen.
Der Entscheidungsfindungsprozess
Wie wird man erfolgreich? Durch richtige Entscheidungen. Wie lernt man, richtige Entscheidungen zu treffen? Durch falsche Entscheidungen.
So funktioniert es. Als Eltern tun wir unser Bestes, um zu verhindern, dass unsere Kinder falsche Entscheidungen treffen. Schließlich sind wir klüger, haben das alles schon mal erlebt und wollen unsere Kinder vor schmerzhaften Enttäuschungen bewahren.
Lassen Sie Ihr Kind Fehler machen. Solange der Fehler, den Ihr Kind dabei ist zu machen, nicht lebensbedrohlich ist und keine schlimmen langfristigen Folgen hat, lassen Sie es ruhig Mist bauen. Lassen Sie Ihr Kind möglichst viele kleinere Fehler machen, deren Folgen nicht allzu verheerend sind, denn nur dann lernt es, so etwas nicht wieder zu tun.
Wenn Ihr Kind eine falsche Entscheidung trifft und das Ergebnis schlechter ausfällt als erhofft, sagen Sie nicht: „Das hab ich Dir doch gesagt, dass da nichts dabei rauskommt.“ Wenn Sie das zu oft tun, wird Ihr Kind Sie bald gar nicht mehr fragen, wenn eine Entscheidung ansteht. Lassen Sie Ihr Kind stattdessen den Schmerz der Enttäuschung spüren und sprechen Sie erst später, wenn die Zeit dafür gekommen ist, mit ihm darüber, wie es sich angefühlt hat. Dann können Sie Ihr Kind fragen, ob es etwas daraus gelernt hat. Begleiten Sie Ihr Kind durch den Entscheidungsprozess, fühlen Sie mit ihm die Freude oder den Schmerz, die sich aus seiner Entscheidung ergeben haben und empfinden Sie nach, was es daraus gelernt hat. Eine falsche Entscheidung ist kein Problem, es sei denn, man lernt nichts daraus. Dann ist es in der Tat reine Zeitverschwendung.
Manche Jugendliche haben entscheidungsunfähige Eltern und „lernen“ von ihnen. Sie sehen, wie ihre Eltern sich grämen, wie sie grübeln und sich alle möglichen Sorgen machen, bis sie dem Prinzip „lieber gar keine Entscheidung als die falsche“ huldigen. Das ist aber meiner Meinung nach viel gefährlicher als eine Entscheidung zu treffen, die sich hinterher als falsch herausstellt.
Wir alle machen manchmal den Fehler, uns zu viele Gedanken zu machen, wie wir es schaffen, uns richtig zu entscheiden. Oft haben wir aber gar nicht genug Zeit, alle benötigten Informationen zu sammeln, zu analysieren und zu rechnen, alles Pro und Kontra abzuwägen und schließlich eine gründliche, ausgewogene Entscheidung zu treffen, was zu tun ist.
Ich habe meinen Kindern immer meine Philosophie beigebracht, die da lautet: „Triff Deine Entscheidung, dann triff sie richtig.“ Was sie bedeutet? Dass Sie zuerst irgendeine Entscheidung treffen sollten und sie dann erst, bei der praktischen Umsetzung, zur richtigen Entscheidung machen sollten. Manchmal müssen Sie hart daran arbeiten, dass die Entscheidung überhaupt noch die richtige Wirkung zeitigt, aber das ist immer noch besser als festzusitzen und gar keine Entscheidung zu treffen.
Fangen Sie bei Ihren Kindern schon in jungen Jahren damit an, sie ihre Entscheidungen selbst treffen zu lassen. Lassen Sie sie selbst aussuchen, was sie anziehen wollen. Wen stört es schon, wenn ihre Socken farblich nicht zusammenpassen oder wenn sie unbedingt Cowboystiefel zu ihren Shorts tragen wollen? Mein Sohn hat das manchmal tatsächlich so gemacht; er sah etwas seltsam damit aus, aber er war glücklich so. Ich sah im Lebensmittelladen eine Frau mit ihrem Vierjährigen, der bei 42 Grad Hitze mitten im Juli ein komplettes Batman-Kostüm anhatte. Ich lachte und sie auch. Dann sagte sie: „Na ja, er wollte es halt unbedingt anziehen.“ Was ist daran so
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