Deine Kinder sind Deine Schuld
Firma. Er verdient sein Geld selbst, und das nicht wenig. Da kann er sich doch wohl zu essen bestellen, was er mag, ohne dass Du ihm helfen musst oder er Dich um Deine Genehmigung bitten muss, oder?“ Alle Männer am Tisch lachten, die Frauen auch. Alle außer seiner Frau, natürlich. Da sagte ich ihm, er solle nicht auf sie hören und bestellen, was er wolle. Er bezahle es ja auch, und sie sei nicht seine Mama, sondern seine Frau.
Die ganze Episode machte mir klar, wie er aufgewachsen war – und wie seine Frau aufgewachsen war. Er war eindeutig ein Mann, der sich seiner Männlichkeit so wenig sicher war, dass er sich nicht mal traute, sein Essen selbst zu bestellen. Und sie war eine dominante Frau, vermutlich das Produkt einer ebenfalls dominanten Mutter und eines schwachen Vaters.
Sehen Sie jetzt, wie man diese Problematik immer weiter vererben kann, wenn man es nicht schafft, seine Kinder dazu anzuhalten, selbständig und unabhängig zu werden?
Erlauben Sie Ihrem Kind, reif zu werden. Machen Sie ihm Mut, die Nabelschnur zu Ihnen zu durchtrennen und seinen eigenen Weg zu gehen. Lassen Sie Ihr Kind seine eigenen Fehler machen. Lassen Sie es die schmerzlichen Folgen seiner eigenen Entscheidungen spüren. Lassen Sie es aber auch die Freude spüren, wenn seine Entscheidungen richtig waren. Mit anderen Worten, halten Sie sich raus, nicht mehr als das – halten Sie sich einfach raus.
Wenn Sie zu den Eltern gehören, die ihre Kinder nicht loslassen können – und glauben Sie mir, es gibt viele von der Sorte –, dann werden Sie es nicht schaffen, selbständige und unabhängige Kinder großzuziehen. Wenn Sie Ihr Kind mit Ihrer Umklammerung ersticken und versuchen, es zu kontrollieren, lieben Sie es nicht, sondern Sie machen einen seelischen Krüppel aus ihm und machen es von sich abhängig, bis Sie eines Tages sterben. Und wenn Sie eines Tages sterben, ist Ihr Kind allein, ohne Sie, nicht richtig überlebensfähig. Bitte seien Sie nicht wie so viele klammernde Mütter und Väter, die sich so stark in das Leben ihrer Kinder einmischen, dass diese niemals ihr eigenes Leben führen können.
Lassen Sie Ihr Kind los!
Der Tag wird kommen, an dem Sie loslassen und den Dingen ihren Lauf lassen müssen. Natürlich werden Sie sich Sorgen machen. Natürlich ist es Ihnen nicht gleichgültig. Sie werden zusehen müssen, wie Ihr Kind Fehler macht und wissen es insgeheim besser. Aber Sie sollten Ihr Kind tun lassen, was es will, und das können Sie auch beruhigt tun, wenn Sie ihm das Notwendige bereits beigebracht haben.
Letzten Endes müssen Sie Ihr Kind loslassen und sein eigenes Leben führen lassen, selbst wenn Sie wissen, dass es dabei Fehler macht.
Ich bekomme tagtäglich Briefe von Eltern, die sich um ihre Kinder sorgen. Sie machen sich große Sorgen, wie ihre Kinder ihr Geld ausgeben, mit wem sie zusammenleben wollen, wie sie ihre eigenen Kinder großziehen und vieles mehr. Ich antworte dann immer, dass Menschen sich erst ändern, wenn sie es wirklich wollen und nicht, wenn andere es wollen. Ich weiß, das ist kein großer Trost, wenn man erwachsene Kinder hat, die ein heilloses Chaos anrichten, aber mehr Trost kann ich Ihnen nicht spenden. Das Wichtigste ist, dass Sie Ihr Bestes tun, solange Sie noch die Aufsicht über Ihre Kinder führen und dass Sie sie später, wenn sie alt genug für ein eigenständiges Leben sind, loslassen.
Wenn ein Pitbull dem anderen Pitbull eine Lehre erteilt
Man nennt mich den „Pitbull der Persönlichkeitsentwicklung“. Das wissen Sie bereits. Dieser Spitzname passt zu mir und zu meiner Art. Pitbulls sind zäh und lassen nicht locker. Ich bin ihnen sehr ähnlich. Ich halte mich an ein Prinzip und lasse nicht locker. Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich so gut mit dieser Hunderasse identifizieren kann. Ich mag Pitbull-Terrier, habe auch schon welche besessen und kenne sie als liebevolle, kluge Hunde, die wegen ihres groben Äußeren, ihres großen Kopfes und ihrer aggressiven Art oft missverstanden werden. Weil ich da bestimmte Parallelen zu mir sehe, fühle ich mich den Tieren artverwandt.
Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Pitbull namens Bubba. Mit Bubba ging ich in die Hundeschule und wir übten und lernten miteinander alle gängigen Kommandos – mit und ohne Leine. Ich brachte sie (Bubba war ein Weibchen) dazu, neben mir herzugehen und allen meinen Befehlen Folge zu leisten, ob sie nun angeleint war oder nicht. Eines Tages fühlte ich in mir ein besonders großes
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