Deine Kinder sind Deine Schuld
Vertrauen in unser beider Fähigkeiten, daher nahm ich sie mit zum Fluss von Tulsa, wo Tausende von Menschen an den Wochenenden Fahrrad fahren, laufen und sich zum Picknicken verabreden. Es waren sehr viele Leute dort und viele Ablenkungen, aber ich war zuversichtlich, dass Bubba sich gut benehmen würde. Bubba und ich gingen eine Weile nebeneinander her, alles war in Ordnung. Sie benahm sich in jeder Hinsicht perfekt, das heißt, sie achtete stets auf mich und blieb dicht bei Fuß, wie sie es gelernt hatte. So hatte ich keine Bedenken mehr, sie von der Leine zu nehmen und auch ohne Leine neben ihr herzugehen, wie wir es bei mir zu Hause in der Nachbarschaft immer machten. Aber kaum nahm ich ihr die Leine ab, sprang sie auf und lief davon. Kein lauter Befehl meinerseits konnte sie aufhalten. Sie rannte so schnell, wie ihre Beine sie trugen. Ich hatte keine andere Wahl, als ihr so schnell ich konnte hinterherzurennen. Ich versuchte alles, um sie dazu zu bewegen, langsamer zu laufen, aber sie reagierte nicht. Sie war ein großer, 85 Pfund schwerer Pitbull und konnte wirklich schnell rennen! Ich kam nicht mehr hinterher. Bald war sie so weit weg, dass ich sie kaum noch sah. Sie sprang quer über eine vierspurige Straße; um ein Haar wäre sie von einem Auto überfahren worden. Ich hechtete hinterher – auch mich hätte beinahe ein Auto erfasst. Wir rannten durch Wohngebiete, die Straßen rauf und runter, und sie sah zu mir nach hinten und lachte mich aus! Tatsächlich, sie schien mich wirklich auszulachen! Nach ungefähr 1,6 Kilometern Verfolgungsjagd konnte ich nicht mehr. Ich war erschöpft, ausgetrocknet und buchstäblich bereit aufzugeben, denn so einer Hetzjagd war ich konditionell nicht mehr gewachsen. Ich hatte versucht, sie sanft anzureden, um sie dazu zu bringen, wieder zu mir zurückzukommen. Ich war wütend geworden und hatte laut gebrüllt, sie solle sofort wieder herkommen. Schließlich war ich so geladen, dass ich dachte: Soll sie halt unter die Räder kommen und überfahren werden, und wenn sie nicht gleich tot ist, bringe ich sie selber um, sofern ich sie noch mal zu fassen kriege. Nichts funktionierte. Ich war müde und konnte nicht einen Schritt mehr laufen, sie aber war noch vier ganze Häuserblocks von mir entfernt und rannte immer weiter. Ich brach in einem Innenhof zusammen und lag dort auf dem Boden und schnappte nach Luft. Ich dachte nur: Wie soll ich ohne den Hund heimkommen und den Jungs erklären, dass ihre heiß geliebte Bubba nicht mehr da ist?
Als ich so in der Sonne lag, schwitzend und keuchend, fluchend, wütend und traurig, da fühlte ich, wie Bubba sich zu mir legte. Ich öffnete die Augen und sie drehte den Kopf zu mir um und gab mir einen dicken, nassen, schlabbrigen Kuss. Eben hätte ich sie noch am liebsten umgebracht; Jedenfalls hatte ich es mir geschworen. Stattdessen legte ich beide Arme um sie und zog sie an mich.
Die Hündin hat mir mit ihrem Verhalten eine wertvolle Lehre erteilt: Sie können Ihre Kinder nicht durch Drohungen einschüchtern. Sie können sie nicht mit Ihren Bedürfnissen und Wünschen jagen. Wenn Sie sie eines Tages von der Leine lassen, dann laufen sie Ihnen weg, aber wenn Sie sie gut erzogen haben und wenn Sie gelassen bleiben, werden sie wieder zu Ihnen zurückkommen. Es wird manchmal sehr hart für Sie werden und Sie werden nicht übel Lust verspüren, sie umzubringen, aber am Ende werden sie zurückkommen, und wie sauer man auch oft auf sie ist, man muss sie einfach lieb haben und sie in den Arm nehmen.
Wie können Sie testen, ob Sie Erfolg haben?
Woher wissen Sie, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben, einen verantwortungsbewussten, tüchtigen Erwachsenen aus Ihrem Kind zu machen? Sie werden es erst wissen, wenn Ihr Kind erwachsen ist. Also halten Sie sich am besten so lange an dieses Buch, bis Ihr Kind 35 Jahre alt geworden ist. Dann gehen Sie an den Anfang zurück, dahin, wo ich Sie gebeten hatte auszufüllen, wie Ihr Kind mit 35 Jahren sein sollte. Fragen Sie sich selbstkritisch, wie gut Sie es gemacht haben, indem Sie das tatsächliche Resultat mit Ihren Vorsätzen vergleichen.
Bedenken Sie dabei Folgendes:
Wenn Ihr Kind mit 35 Jahren noch immer zu Hause wohnt, haben Sie als Eltern versagt.
Wenn Ihr Kind erwachsen ist, Sie aber heute immer noch anruft, weil es Ihre Hilfe braucht, um seine Rechnungen zu bezahlen, haben Sie als Eltern versagt.
Wenn Sie bis heute die Rechnungen Ihres erwachsenen Kindes bezahlen, haben Sie als Eltern versagt.
Wenn
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