Deine Kuesse verzaubern mich
gegangen.
Während sie zu ihrem Büro ging, versuchte sie nicht daran zu denken, weshalb sie heute Morgen mehr Zeit als gewöhnlich für ihr Outfit und Make-up gebraucht und zum ersten Mal seit Wochen den Lockenstab verwendet hatte.
Sie sah auf die Uhr auf Marcys Schreibtisch. Die Sekretärin würde erst in einer Stunde hier sein, also nahm Summer den Notizblock, in dem ihre Termine vermerkt waren. Als sie gerade zu lesen begann, was sie heute erwartete, hörte sie Darius’ Stimme.
„Gut siehst du heute aus.“
Summer ignorierte ihn zunächst, denn sie hatte sich am Morgen fest vorgenommen, sich auf gar keinen Fall von Darius provozieren zu lassen. Es war besser, zur Abwechslung einfach mal zu glauben, dass er meinte, was er sagte.
Als sie sich schließlich doch zu ihm umdrehte, verstärkte sie den Griff um den Notizblock in ihren Händen und schluckte nervös. Wie konnte es bloß sein, dass er heute noch besser aussah? Seine Kleidung war lässig, saß aber tadellos. Unter seinem Hemd zeichneten sich seine durchtrainierten Muskeln ab. Der hellbraune Stetson, der in leicht schrägem Winkel auf seinem Kopf saß, verlieh seinem ohnehin schon attraktiven Gesicht das gewisse Etwas. Wieder einmal musste Summer feststellen, dass Darius wirklich ein außerordentlich gut aussehendes Exemplar von einem Mann war.
„Danke für das Kompliment. Du siehst auch nicht schlecht aus“, erwiderte sie, fest entschlossen, sich nicht wieder auf ein Wortgefecht mit ihm einzulassen. „Musst du heute in meinem Büro arbeiten?“
„Nein, erst wenn ich das Buchhaltungssystem installiere, muss ich wieder in dein Büro. Aber das dauert sicher noch eine Weile.“
„Dann lasse ich dich jetzt besser mal arbeiten“, nickte sie, um das Gespräch nicht unnötig in die Länge zu ziehen.
„Treffen wir uns in der Mittagspause?“
„Wie bitte?“, fragte sie, weil sie nicht glauben konnte, was sie da eben gehört hatte.
Bei seinem Lächeln wurde ihr ganz heiß.
„Ich will wissen, ob du mit mir zum Lunch gehst“, wiederholte er.
„Warum?“, entfuhr es ihr.
„Warum nicht? Du musst essen und ich auch.“
„Aber das kann auch jeder für sich tun“, wandte sie ein.
Daraufhin lächelte er noch herzlicher, wodurch ihr sogar noch heißer wurde. „Stimmt, aber das wäre eine gute Gelegenheit, die Vergangenheit hinter uns zu lassen und in die Zukunft zu sehen“, erwiderte er. „Wir werden wohl kaum ein Herz und eine Seele werden. Aber ich muss noch ein paar Wochen hier arbeiten, und es wäre doch schön, wenn wir miteinander auskommen. Ich bin nicht zum Mittag verabredet, und ich schätze, du auch nicht. Also, warum gehen wir nicht zusammen zum Lunch?“
„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, Darius.“
„Was hast du gestern doch gleich noch gesagt? Ach ja, dass wir beide Profis und erwachsen genug wären, das Beste aus der Situation zu machen.“
Summer holte tief Luft. Dem hatte sie nichts hinzuzufügen.
„Ich beiße auch nicht, versprochen.“
Noch immer wusste sie nicht, was sie darauf erwidern sollte. Verwirrende Gefühle stiegen in ihr auf, und sie wusste auch, was der Grund dafür war. Darius machte ihr ein Friedensangebot. Sie spürte auf einmal, wie sehr sie sich nach dieser Gelegenheit gesehnt hatte, denn sie war es leid, die Verbitterung der letzten sieben Jahre weiter mit sich herumzutragen. Wenn sie schon dazu verdammt waren, in derselben Stadt zu leben, und ständig in Gefahr liefen, einander zu begegnen, dann konnten sie wenigstens höflich zueinander sein. Auf gar keinen Fall würden sie aber jemals wieder ein Paar werden – dafür hatte Darius sie damals viel zu sehr verletzt.
„Okay, dann treffen wir uns halt zum Lunch“, gab sie sich schließlich geschlagen.
„Toll. Wir gehen, wohin immer du willst – solange sie dort nur ordentliche Hamburger machen.“
Unwillkürlich musste sie lächeln. Einige Dinge änderten sich anscheinend nie, und seine Liebe zu Hamburgern gehörte dazu. „Zu viel rotes Fleisch ist nicht gut für dich“, wiederholte sie, was sie früher schon unzählige Male zu ihm gesagt hatte.
Wie erwartet verdrehte er die Augen. „Ja, ja, ich weiß, aber das Schlüsselwort heißt zu viel . Ich halte mich schließlich. Also spricht nichts dagegen, wenn ich mir gelegentlich einen großen, saftigen Hamburger genehmige.“
Summer beschloss, nichts weiter zu dem Thema zu sagen. Sein durchtrainierter Körper war der nicht zu übersehende Beweis für Darius’ Fitness.
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