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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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Armen. Mina sah, wie sich magische Energie in einem immer schnelleren Wirbel um ihn herum verdichtete. Offenbar hatte er sein Mana noch längst nicht verbraucht.
    Nicht gut.
    Minas Halbork stürmte los und versuchte, den Magier zu erreichen, bevor er einen Feuersturm entfachen konnte, der ihre halbe Gruppe hätte umbringen können. Doch ShirKhan der Dieb war schneller. Er traf den feindlichen Magier mit einem Bogenschuss, bevor dieser seinen Zauberspruch vollendet hatte.
    Nun brach die Schlacht richtig los. Ihre Gegner waren geschwächt, doch sie leisteten erbitterten Widerstand. Obwohl es Mina gelang, Killbilly zu töten, waren sie immer noch in der Überzahl und hatten die bessere Ausrüstung. Der Kampf stand auf Messers Schneide.
    ShirKhan: O mein Gott, es ist wahr!
    Mina warf einen kurzen Blick auf das Textfenster. Was sollte das jetzt? Hatte ShirKhan nichts Besseres zu tun, als mitten im Kampf zu chatten?
    Sie suchte den Dieb im Kampfgetümmel, während sie gleichzeitig die Angriffe eines feindlichen Mönchs abzuwehren versuchte. Sie entdeckte ihn am Rand der Lichtung, auf der die Schlacht tobte. Statt sich am Kampf zu beteiligen oder sich wenigstens nach Diebesart von hinten an einen Gegner heranzuschleichen, wanderte er offenbar ziellos umher.
    ShirKhan: Es ist alles wahr!
    Mina erledigte den Mönch mit einem Hieb ihrer Zweihandaxt. Dann nahm sie sich die Zeit, den Dieb zur Räson zu rufen.
    Gothicflower: Was soll das jetzt, ShirKhan? Hilf uns, verdammt, oder die wipen uns!
    ShirKhan: Welt am Draht! Alles ist wahr!
    Tristanleaf: Stop talking and fight, stupid Germans!
    Mina blieb nichts anderes übrig, als der Anweisung des Engländers, dem Anführer des Raids, zu folgen. Denn nun ging ein mächtiger Erzdämon auf sie los, den der feindliche Magier beschworen hatte.
    Tristanleaf: RETREAT!
    Ihr Anführer hatte recht: Der Kampf war verloren. Und das alles nur, weil Thomas, dieser Dummkopf, im entscheidenden Moment die Nerven verloren hatte. Rückzug war allerdings leichter gesagt als getan. Der Dämon dachte nicht daran, mit dem Kämpfen aufzuhören, nur weil Mina keine Lust mehr hatte. Da er sich wesentlich schneller bewegen konnte als sie selbst, hatte sie keine Chance zu entkommen, ohne ihn zu zerstören.
    Gothicflower: Can’t! Need help!
    Doch die anderen suchten ihr Heil in der Flucht, statt sich in einem aussichtslosen Rettungsversuch aufzureiben. Mina konnte es ihnen nicht verübeln. Sie hätte sich wahrscheinlich genauso verhalten. Dennoch war sie stinksauer, als ihr Halbork von den Feinden umzingelt wurde und bald darauf tödlich getroffen zu Boden sank. All die kostbare Ausrüstung, für die sie so viele Stunden in World of Wizardry verbracht hatte, war verloren. Höchstwahrscheinlich würden die Feuergildner aus Rache für den Angriff auch noch Corpse Camping betreiben und bei der Leiche von Gothicflower warten, bis Mina versuchte, den Character wieder zum Leben zu erwecken, nur um ihn dann gleich noch einmal zu töten.
    Und das alles nur wegen Thomas, der sich feige aus dem Kampf herausgehalten hatte, statt seine Gruppe zu unterstützen! Dabei war sie es gewesen, die dafür gesorgt hatte, dass er in die Gilde aufgenommen wurde und bei dem Raid mitmachen durfte. Der würde was zu hören bekommen!
    Über den Gruppenchat konnte sie ihn jetzt, wo ihr Halbork im Jenseits weilte, nicht erreichen. Also versuchte sie es über Skype. Obwohl sein Status zeigte, dass er online war, meldete er sich nicht. Das war eigentlich nicht seine Art – selbst wenn er nur mal aufs Klo ging, änderte er normalerweise den Status. Was war los mit ihm? Warum hatte er sich während des Kampfes so merkwürdig verhalten? Und was hatten diese Sätze zu bedeuten, die immer noch in ihrem Chatfenster zu lesen waren? Was zum Kuckuck war »wahr«? Und was sollte das mit der »Welt am Draht«?
    Thomas war offensichtlich AFK – away from keyboard –, also nicht mehr am Computer. Aber es gab ja immer noch Handys.
    Sie wählte seine Nummer und erhielt ein Freizeichen, aber keine Antwort. Nach ein paarmal Klingeln schaltete sich die Mailbox ein.
    »Hallo Thomas, hier ist Mina. Was sollte das gerade? Ist dir klar, dass du Gothicflower auf dem Gewissen hast? Meine ganze Ausrüstung ist weg. Ruf mich bitte so schnell wie möglich zurück!«
    Sie legte auf und machte sich erst mal einen Tee, um wieder runterzukommen. Doch es gelang ihr nicht, die Wut in ihrem Bauch zu bändigen. Immer wieder musste sie an die zahllosen Stunden denken, die

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