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Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Titel: Delia 3 - Delia im Wilden Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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bekanntzugeben!“
    Hätte Delia nicht vor kurzer Zeit noch einen Zusammenstoß mit dem ungläubigen Sheriff gehabt, hätte sie sich wahrscheinlich energischer bemüht, dem Kutscher die Gefahr klarzumachen. So aber hielt sie das für bloße Zeitverschwendung.
    „Wenn Sie mir nicht glauben, tut es mir leid für Sie!“ rief sie. „Ich habe Sie gewarnt!“ Und ohne eine Antwort abzuwarten, jagte sie weiter.
    Aber das Getrappel in ihrem Rücken verriet ihr, dass der Kutscher gar nicht daran dachte, umzukehren, sondern seine beiden Rösser munter weitertraben ließ.
    Delia schoss in einem tollen Galopp voran, die Zügel in der einen, den Professor mit der anderen Hand fest an die Brust gedrückt. Bald blieb die Kutsche weit, weit hinter ihr zurück.
    Die Landschaft war recht seltsam, wie eine Mondlandschaft kam sie Delia vor. Zu ihrer Rechten strömte der Gebirgsfluss dahin, klar und blau, eisige Kälte ausstrahlend. Dahinter und auch zu Delias Linken erhoben sich steile Wände, die der Fluss wohl in Millionen von Jahren durchgescheuert hatte. Es gab runde, abgeschliffene Steine ringsum und so gut wie gar keinen Pflanzenwuchs — höchstens ein paar kümmerliche Gräser, die aus einer Krume Erde hervorlugten, oder ein kärglicher grauer Strauch, das war alles.
    Delia spürte, dass ihr Mustang müde wurde, dennoch trieb sie ihn weiter an. „Los, Alter“, sagte sie. „Nun zeig mal, was du kannst! Du hast die ganze Nacht geschlafen, jetzt kannst du dich ruhig ein bisschen anstrengen!“
    Auch dem Mops gefiel der scharfe Ritt nicht. Er bekam Tränen vom Luftzug in die runden blanken Augen, barg den kleinen Kopf an Delias Hemd.
    Dann, ganz unvermutet, machte der Fluss eine scharfe Biegung. Delia sah die verkrüppelte Eiche auf halber Höhe der Felswand und entdeckte gleichzeitig den riesigen Stein, den Jonny Jones und sein Kumpan Bull in den Weg gewälzt hatten.
    Aber nicht eine Sekunde verminderte sie ihr Tempo, denn sie wusste, dass das lebensgefährlich gewesen wäre. Sicher lauerten die Räuber schon oben und beobachteten den Weg. Wenn sie anhielt, würde sie eine fabelhafte Zielscheibe abgeben.
    So raste sie weiter, schlug ihrem Pferd die Hacken in die Flanken, und das brave Tier nahm all seine Kraft zusammen und setzte mit einem gewaltigen Sprung über den Felsbrocken hinweg — auf der anderen Seite flog Delia fast hinunter, denn sie hatte sich den Aufprall doch nicht so arg vorgestellt. Aber sie blieb im Sattel, der Mops auch, und weiter ging der rasende Ritt.
    Erst als Delia sicher war, dass sie außerhalb der Schussweite der Räuber war, ging sie in einen leichten Trab und dann in Schritt über. Aufmerksam beobachtete sie die Felswände, und endlich fand sie eine Stelle, an der ein Aufstieg möglich war.
    Sie stieg ab, legte das Ende des Pferdezügels unter einen schweren Stein und begann zu klettern. Der Mops sah ihr eine Weile sehr missvergnügt zu, dann entschloss er sich aber doch, ihr zu folgen. Zusammen kletterten sie die Wand hinauf. Hin und wieder nahm Delia den Professor beim Nackenfellchen und hob ihn ein Stockwerk höher — manchmal war er voraus und wartete auf sie.
    Es dauerte geraume Zeit, bis sie oben waren, denn sie mussten ja auch behutsam jeden Lärm, den Krach eines herabsausenden Felsbrockens, vermeiden. Delia wusste, sie hatte nur dann eine Chance, die Räuber zu überwältigen, wenn ihr Angriff völlig überraschend erfolgte.
    Endlich hatte sie die Höhe erreicht. Sehr vorsichtig, auf Indianerart, schlich Delia sich zurück — wie gut, dass sie unter Akitus Aufsicht ein unhörbares Anschleichen so oft geübt hatte. Der Mops blieb dicht bei ihr, aber immer wieder sah sie sich nach ihm um und legte mahnend den Finger auf die Lippen — wenn bloß der kleine Kerl begriff, worauf es ankam!
    Nicht gesehen zu werden, war glücklicherweise nicht so schwierig, denn auch hier oben gab es mächtige Steine und Felszacken, die eine gute Deckung boten. Auf lautlosen Sohlen, springend und hüpfend drang Delia vor. Wie gerne wäre sie schneller vorangekommen, aber sie mahnte sich selber zur äußersten Vorsicht.
    Dann auf einmal sah sie Jonny Jones. Sofort zuckte sie in die Deckung eines gewaltigen Felsstückes zurück. Zum Glück hatte er sie nicht gesehen. Er hockte selber hinter einem Stein, das Gewehr im Anschlag, alle Aufmerksamkeit unten auf die Schlucht gerichtet, wo die Postkutsche über kurz oder lang auftauchen musste.
    Was nun? Leicht hätte Delia ihn über den Haufen schießen können. Aber

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