Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)
einfallend. Das alte Geisterweib, die Lügnerin,Die euer Hohn zur »Menschheitsseele« macht.Allh verdamme und vernichte sie!
HKAWTI von seinem Platze aus, schnell. Allh behüte sie, die einzig Wahre,Die niemals lügt, sie irre denn sich selbst!
SCHEIK.Du bist die Sage, und du bist das Märchen.Was weißt denn du von Mrah Dkrimh!
SCHFAK.Verzeih, o Scheik, da muß ich ihm wohl helfen!Doch grad als Sage und doch grad als MärchenMuß er die Menschheitsseele besser kennenAls jeder Andre, dich nicht ausgenommen!
SCHEIK nachsichtig verweisend. Du bist ein Kind – – –
SCHFAK heiter. Jawohl, das Schreckenskind!
SCHEIK fortfahrend. Und hast ja schon als Tochter deines VatersWohl keinen Grund, das Weib in Schutz zu nehmen.Denn als er einst
Geht zu Babel hin, nimmt das Buch »Der Menschengeist« und zeigt es.
das Buch vom »Geiste« schriebUnd es ihr dann als Ehrengabe sandte,Da hat sie es begeifert und verworfen.Und als sie kürzlich von der »Seele« hörte,
Zeigt das Buch »Die Menschenseele«.
Die hier im Manuskripte vor uns liegt,Da hat sie nur so obenhin gelächelt!
SCHFAK.Das kann sie auch, wenn sich der Vater irrt.Bedenke doch, er ist ja nur ein Mensch,Doch aber sie, sie stammt aus Sternenwelten,Ist viele, viele tausend Jahre alt,Mit langem, weißem Haar in starken Zöpfen,Die vorn herab bis fast zur Erde reichen.Wenn sie zur Ebene herniedersteigt,Trägt sie den Strahlenpanzer von Kristall – –
SCHEIK einfallend, ironisch. Und bleibt sie oben, was sie immer tut,Denn von uns Keiner hat sie je gesehen,So sitzt sie mit Gespenstern an dem BretteUnd spielt um Menschenseelen Schach mit ihnen.Sie heißt mit Recht die Hexe des Schatrndsch,Denn wer Jahrtausende um Seelen spielt,Der wird in allen Kniffen wohlgeübtUnd kann zuletzt den Teufel überlisten.
IMM.Auch dich?
KDI.Auch dich?
BABEL.Den weltbekannten Meister?
SCHEIK.Auch mich? Das ist ja heut die Lebensfrage!Ich lade sie seit lange jährlich ein,Zum Turm der n’allh herabzukommen,Um den Entscheidungskampf mit mir zu wagen,Und sie, sie hat es immer abgelehnt – – –
IMM.Aus Angst natürlich!
KDI.Nur aus Angst!
ALLE durcheinander. Aus Angst!
SCHEIK.Doch jetzt, in diesem Jahre, mir zum Staunen,Ging sie auf meine Ladung ein; sie kommt.Das hat natürlich einen eignen Grund,Den ihr erfahren werdet. Kdi, weiter!
KDI.Ich klage gegen sie, die Heuchlerin,Die öffentlich als unser Gast erscheintUnd aber heimlich ihre Truppen sammelt,Um uns mit Mord und Brand zu überfluten.Sie hält es mit dem Geist des AbendlandesUnd leistet ihm Gefolge, wo sie kann.Soeben jetzt, wo er nach alten GötternUnd neuen Bahnen hier im Lande strebt,Beschützt sie ihn bei Allem, was er tut.Ihr alle wißt es, daß sie morgen kommt,Um gegen uns ein großes Schach zu reiten,Auf freiem Feld, mit lebenden FigurenUnd Pferden allererster Qualität.Sie wird mit großem Prunke hier erscheinen,Und reich an Zahl wird ihr Gefolge sein,Vor dem ich euch – – –
SCHEIK die Peitsche erhebend. Paßt auf!
KDI fortfahrend. zu warnen habe.Es kommt mit ihr der Geist des AbendlandesMit einer Menge fremder Offiziere,Die spionieren und vermessen sollen – – –
SCHEIK.Als unsre Gäste! Welche Niedertracht!
KDI spricht weiter. Natürlich sind sie Alle wohl verkleidetUnd Jeder wohlgeübt in seiner Rolle – – –
SCHEIK.Figuren zu dem Schachbrett Nummer Zwei!
ERSTER AELTESTER.Dem Schachbrett Nummer Zwei?
ZWEITER AELTESTER.Dem Schachbrett Nummer Zwei?
DRITTER AELTESTER.Dem Schachbrett Nummer Zwei?
SCHEIK.Jawohl!
KDI.Jawohl, dem Schachbrett Nummer Zwei!
SCHEIK ihnen erklärend. Das Schach, das wir im freien Felde reiten,Das wird uns von dem Gegner vorgeschoben,Um uns zu täuschen, uns zu überlisten.Ich spreche da vom Schachbrett Nummer Eins.Doch, während wir auf dieses eine starren,Um Mrah Dkrimh den Preis zu nehmen,Sitzt hinter uns, ganz heimlich, unbemerkt,Der Geist des Abendlandes an dem zweitenUnd macht uns mt, bevor wir es nur ahnen.
BABEL warnend. Und macht uns mt!
IMM.Und macht uns mt!
KDI.Und macht uns mt!
ALLE durcheinander. Und macht uns mt!
ERSTER AELTESTER.Bevor wir es nur ahnen!
ZWEITER AELTESTER.Bevor wir es nur ahnen!
ALLE durcheinander. Bevor wir es nur ahnen!
SCHEIK sich an die Brust schlagend. Doch aber hier, der Scheik der n’allh,Den ihr den Geist des Morgenlandes nennt,Durchschaut den Plan
Weitere Kostenlose Bücher