Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
Vom Netzwerk:
Vorbeter.
     
    Ich will das jmeh noch einmal hören!
     
    Der Schwarze kniet wieder nieder, seine Adjuvanten mit ihm. Das jmeh wird wiederholt, samt den Verbeugungen. Der Scheik schlägt mit der zusammengelegten Peitsche den Takt dazu, gibt nach einiger Zeit das Zeichen, aufzuhören und fährt dann fort.
     
    Es mag genügen! Merkt euch diese Lehre,Und betet nach der altbewährten Weise!Das schnappt und klappt! Das ist so fest gefügt!Das bricht sich Bahn! Wer kann da widerstehen!Ein solch Gebet steigt wie in Wehr und WaffenZum Himmel auf und muß selbst Gott besiegen!Das ist der alte, eiserne Islm,Der nicht zu klappern und zu plappern brauchtWie die,
     
    Zum Vorbeter.
     
    nach denen du jetzt schnattern wolltest.Ich selbst, ich bete nur das jmehUnd weiß, daß ich mit diesem SchlachtenkeilZunächst die alte Mrah Dkrimh,Sodann mit ihr die Stämme der Kirm
     
    Spuckt aus.
     
    Und endlich gar das Christentum besiege.Und hörst du mich einmal aus freiem Munde,Und wärs auch nur die kurze Ft’ha, beten,So kannst du tausend Eide darauf schwören,Daß es mit mir zum raschen Ende geht!
     
    VORBETER erschrocken über diese Herausforderung des Schicksales, hebt abwehrend den Arm und weicht zurück. Daß es mit dir – – –
     
    SCHEIK knallt mit der Peitsche. Hinaus mit euch, hinaus!
     
    VORBETER beendet seinen Satz. Zum raschen Ende geht!
     
    SCHEIK.Hinaus, hinaus!
     
    Vorbeter mit Gefolge ab.
     

Dritter Auftrit t
     
    Die Vorigen, ohne den Vorbeter und sein Gefolge.
     
    IMM beiseite, zum Scheik. Das war sehr klug, o Scheik!
     
    KDI ebenso, einstimmend. Sehr klug, o Scheik!
     
    IMM.Höchst einsichtsvoll!
     
    KDI.Höchst einsichtsvoll, o Scheik!
     
    SCHEIK zu ihnen beiden. Das rechte Wort zur rechten Zeit, nichts weiter!
     
    Wieder zum Throne zurückkehrend, zu Allen.
     
    Doch warne ich! Als dieser Mensch es wagte,Im Stehen und aus freiem Mund zu beten,Da sah ich die Gefahr, die uns bedroht,In ihrer ganzen, schwarzen Mißgestalt.
     
    IMM.Ist er denn Christ?
     
    KDI.Ein heimlicher?
     
    SCHEIK.Noch nicht,Doch ohne meine Peitsche kann ers werden.Und darum will ich Peitsche sein, Kurbtsch,
     
    Klatscht.
     
    Kurbtsch für Alle und Kurbtsch für Jeden,Der mit dem Geist des Abendlandes äugeltUnd ihm erlaubt, sich bei uns einzunisten!Denn dieser Geist ist es, nur dieser Geist,Der an das große, edle Fürstenwort»Europa, wahre deine heilgen Güter«Die niedrige, die frevle Mahnung fügt»Von Asien aber nimm, so viel du willst!«
     
    BABEL.So sei denn du der Geist des Morgenlandes,Und sammle deine Scharen gegen ihn!
     
    IMM.Wer soll es sonst wohl wagen, wenn nicht du!
     
    KDI.Du bist Abk Kitl, des Kampfes Vater!
     
    SCHEIK stolz. Abk Kitl, der Scheik der n’allh,Den niemals je ein Sterblicher besiegte,Im Schach so wenig wie im Waffenspiel!Der »Geist des Morgenlandes« soll ich sein?Es wäre Wahnsinn, wenn ich es nicht wäre!Doch dieser Geist war stets ein n’allhUnd kann nicht über Nacht Mongole werden.Wohlan, wohlan, ich will es nicht nur sein,Ich bin es schon, ich bin es wirklich, wirklich,Denn wenn es Geister gibt, so sind sie Menschen,Und Mensch bin ich auf jeden Fall
     
    Von oben herab lächelnd.
     
    wohl auch!
     
    BABEL.Der größte, den es gibt!
     
    IMM.Der mächtigste!
     
    KDI.Der klügste auch!
     
    SCHFAK kindlich schwärmerisch. Des Vaters Ideal!
     
    SCHEIK.So sei es denn! Der Kdi hat zu sprechen!
     
    Der Kdi steht auf, um nach dem »Teppich der Rede« zu gehen. Da aber erhebt der Märchenerzähler Einspruch.
     
    HKAWTI.Noch nicht, noch nicht! Laßt erst das Märchen reden!
     
    SCHEIK zum Hkawti. So sprich!
     
    HKAWTI steht auf. Ich danke dir – – – ich danke dir!
     
    Wird, während der Kdi sich wieder setzt, von Schfak nach dem »Teppich der Rede« geführt. Auf Schfak gestützt, spricht er von dieser Stelle aus.
     
    Mit ihrem Geiste kam die Bibel einst – – –
     
    SCHEIK ihn unterbrechend. Das alte Märchen! Immer nur dies Märchen!
     
    SCHFAK zum Scheik. So laß ihn doch!
     
    BABEL ihr beistimmend. Er hat ein Recht dazu!
     
    HKAWTI wieder beginnend. Mit ihrem Geiste kam die Bibel einstZum »Menschen der Gewalt« im Lande Babel.Der nahm sie nur für kurze Jahre auf,Dann stieß er sie hinaus, doch ihren GeistBehielt er heimlich hier im Turm zurückUnd ließ dafür den seinen mit ihr gehen.Seit jenem Tage wird die heilge SchriftVon diesem Geiste der Gewalt bemeistert;Der wahre Geist der Bibel aber schmachtet
     
    Auf den Turm zeigend.
     
    Im tiefen Fundamente

Weitere Kostenlose Bücher