Terror auf dem Planet der Affen
1.
Es war ein Tag im späten Frühjahr, als das zarte Hellgrün der Bäume und Sträucher bereits den dunkleren, kräftigen Tönen Platz gemacht hatte, die den Sommer über vorherrschen würden. Bei Sonnenaufgang hatte noch feiner Dunst über Wiesen und Wäldern gelegen, doch die Sonne hatte ihn rasch aufgelöst und strahlte aus dem wolkenlosen Himmel herab. Regenfälle waren nicht häufig, und wenn sie kamen, wurden sie als willkommene Erleichterung von der sommerlichen Hitze empfunden.
Zwei Männer, und ein großer, in Statur und Haltung menschenähnlicher Schimpanse eilten zwischen steilen, unterspülten Böschungen ein fast ausgetrocknetes Bachbett entlang. Geröll und zahlreiche Blöcke erschwerten das Vorwärtskommen, aber die drei blieben im Bachbett, dessen hohe Böschungen sie vor neugierigen Blicken schützten.
Die beiden Männer waren jugendlich und kräftig, dunkelgebrannt von der Sonne, der sie ständig ausgesetzt waren. Ihr Aussehen ließ erkennen, daß sie eine lange Wanderschaft hinter sich hatten. Sie trugen einfache Kleider aus grob gewebtem Stoff, ohne Feinheiten des Schnitts oder der Verarbeitung. Ihr Gefährte, der Schimpanse, war kleiner als sie, doch deuteten seine mächtigen Schultern und Arme auf überlegene Kraft hin, obgleich seine kürzeren Beine ihn bei den Wanderungen benachteiligten.
Der blondhaarige, stämmigere der beiden Männer blickte immer wieder nervös zu den Uferböschungen hinauf, wo dunkler Wald mit Weidengebüsch und Erlen abwechselte. Alles schien friedlich, ruhig und einsam, doch Alan Virdon verspürte ein unbehagliches Gefühl, das ihm von früheren Anlässen her nicht unbekannt war ...
Ungefähr vierhundert Schritte weiter saßen zwei uniformierte Gorillas auf ihren Pferden und warteten. Sie waren durch Bäume und dichtes Gebüsch gedeckt und konnten die drei Wanderer beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Sie saßen schweigend und reglos, während ihre Beute näher und näher kam.
Die Sonne erhob sich über die Baumwipfel und brannte auf die Rücken der drei Flüchtlinge. Der blonde Mann an der Spitze blieb stehen und wischte sich die Stirn mit dem Handrücken. Sein Gefährte, schmächtiger als er und dunkelhaarig, machte neben ihm halt und schnaufte vernehmlich. Keiner der beiden sprach. Die einzigen Geräusche waren das leise Murmeln des Rinnsals zwischen den Steinen und das rauhe Gekrächz eines Eichelhähers. Der Schimpanse, auch er schwitzend, gesellte sich zu ihnen.
»Jetzt folgen wir diesem Bach schon seit einer Stunde«, sagte der Dunkelhaarige. »Wohin wollt ihr eigentlich?«
Der andere nickte dem Schimpansen zu. »Galen sagt, irgendwo an einem dieser ausgetrockneten Bachläufe gebe es ein Versteck. Er pflegte sich dort zu verkriechen, wenn er die Schule schwänzte.«
»Großartig«, erwiderte der erste sarkastisch. »Nur waren die Lehrer nicht mit Gewehren hinter ihm her. Hoffentlich hält dieses Versteck, was ihr euch davon versprecht.« Er stieß mit dem Fuß im trockenen Geröll herum. »Wenigstens könnte es hier irgendwo einen Limonadenstand geben.«
Der Schimpanse sah ihn an, dann schüttelte er seufzend den Kopf. »Burke«, sagte er, »du weißt, daß ich manchmal Mühe habe, diese kulturellen Anspielungen zu verstehen. ›Limonadenstand‹. Was soll das sein?« Er warf Burke einen hilflosen Blick zu, aber der andere hatte sich niedergekauert und schöpfte mit den Händen Wasser aus dem Rinnsal.
Galen verzichtete frustriert auf eine Wiederholung der Frage. Manchmal benahmen sich diese Menschen geradezu einfältig; inzwischen sollten sie sich damit abgefunden haben, daß sie in einer anderen Welt lebten als jener, in die sie hineingeboren worden waren. Die zwei warteten, bis Burke sich erfrischt hatte, dann setzten sie zu dritt die Wanderung fort.
Ungefähr hundertfünfzig Schritte voraus, und von den Flüchtlingen noch immer unbemerkt, warteten die beiden Gorillas mit schußbereiten Gewehren, daß ihre nichtsahnende Beute näher herankäme. Eines der Pferde tänzelte nervös, beunruhigt von Insekten, und trat etwas Erde und Geröll los, das mit verräterischem Geprassel die Böschung hinabrutschte. Die zwei Uniformierten beugten sich vorwärts, um zu sehen, ob die Flüchtlinge, aufmerksam geworden, davonliefen, aber die drei schienen nichts gehört zu haben. Vielleicht war ihnen das Geräusch nicht aufgefallen, weil es zur Umgebung paßte; daß Sand und Steine von den unterspülten Böschungen fielen, war ganz natürlich.
Die
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