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Dem Himmel entgegen

Dem Himmel entgegen

Titel: Dem Himmel entgegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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war seine Schuld, dass sie so spät dran waren, und trotzdem war er ein bisschen enttäuscht. Er hatte gehofft, dass sie sich über den Ausflug freuen und nicht hinter ihm hertrotten und jammern würde. Als sie die Abteilung mit den Puppen erreichten, breitete er die Arme aus und sagte mit der Euphorie eines Marktschreiers: “Hast du jemals so viele Puppen auf einmal gesehen, Marion? Und zu Weihnachten kannst du dir aussuchen, welche du willst. Na los. Egal welche.”
    Marion ließ seine Hand los und schlich die Regale entlang. Lustlos und mit hängenden Schultern betrachtete sie die Puppen. In ihrem Gesicht war keine Spur von Freude oder Erwartung zu erkennen.
    Er seufzte auf und kniete sich neben ihr auf den Boden. “Was ist denn los, Süße?”
    Sie zuckte die Schultern.
    “Aber du hast doch gesagt, dass du dir eine Puppe zu Weihnachten wünschst.”
    Sie schüttelte den Kopf.
    “Oh.” Harris war erstaunt, fasste sich aber schnell wieder. “Das macht nichts. Du musst dir keine Puppe aussuchen.”
    Zum Glück habe ich noch keine besorgt, dachte er bei sich. Kinder änderten ihre Meinung alle paar Minuten. “Hier gibt es jede Menge Spielzeug. Spiele, Kuscheltiere, Sportsachen … Hey, wie wäre es mit einem Fahrrad?”
    Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn mit leeren Augen an. “Daddy, du weißt, was ich mir zu Weihnachten wünsche.”
    In ihrem blassen, schmalen Gesicht spiegelte sich die Sehnsucht eines einsamen Kindes wider. Es brach ihm fast das Herz. Marion war eigentlich kein weinerliches Kind. Ganz im Gegenteil. Sie wünschte sich selten etwas für sich selbst. Nachdenklich nahm er sie in den Arm und setzte sie auf sein Knie. Er rang nach Worten.
    “Süße, du weißt, dass ich dir deine Mommy zu Weihnachten nicht herholen kann. Wir haben doch darüber gesprochen. Das geht nun mal nicht. So ein Wunsch ist Unsinn.”
    Marion schob schmollend die Unterlippe vor. “Das ist gar kein Unsinn.”
    “Ich weiß, entschuldige. Warum suchst du dir nicht eine Puppe aus, die wie Mommy aussieht? Wäre das nicht gut? Sieh dir die Puppen da an. Die sind sehr hübsch, genau wie sie.”
    Wenn sie ihn mit ihren großen, treuen blauen Augen so ansah, erinnerte sie ihn so sehr an ihre Mutter, dass es wehtat. Er küsste ihre zarte Wange. “Na los, geh schon.”
    Mit einem resignierten Seufzen drehte Marion sich um und sah erneut die Auswahl an Puppen an. Nach einigen Momenten zeigte sie auf eine Barbie, die ein glitzerndes, leuchtend pinkfarbenes Ballkleid trug. Harris dachte, es sei die grellste und auffälligste Puppe auf dem Regal – und die passendste. Fannie liebte bunte Farben. Er griff nach der Barbie.
    “Das ist eine gute Wahl, meine Kleine. Sie ist wirklich hübsch. Wie willst du sie nennen?” Einen kurzen Augenblick lang stockte ihm der Atem – er hoffte, sie würde die Barbie nicht nach ihrer Mutter benennen.
    Marion verzog angestrengt das Gesicht, während sie nachdachte. “Lulu”, verkündete sie dann.
    Er lächelte. “Perfekt. Du bleibst schön hier und guckst dir die Puppen an. Ich gehe schnell zur Kasse und kaufe die Barbie. Nicht weggehen, hörst du? Versprochen? Daddy ist gleich wieder da, gut so?”
    Marion nickte, und er lief mit der Barbie zur Kasse. Offensichtlich war er nicht der Einzige, der auf den letzten Drücker noch Weihnachtseinkäufe machte, aber nur zwei Kassen waren geöffnet, und so hatten sich lange Schlangen gebildet. Ungeduldig stellte er sich an und warf immer wieder angstvolle Blicke über die Schulter, um Marion in der Spielzeugabteilung im Auge zu behalten. Die Schlange schien sich langsam im Rhythmus des Liedes “White Christmas” zu bewegen, das aus den Lautsprechern plärrte. Harris sehnte sich nach der Stille, die bei ihnen zu Hause herrschte, und trommelte nervös mit den Fingern auf der Verpackung in seiner Hand. Schritt für Schritt näherte er sich der Kasse und hatte genug Zeit, die Last-Minute-Weihnachtsgeschenke zu betrachten: dekorierte Lebkuchen, rote Weihnachtsplüschsocken, die mit Süßigkeiten gefüllt waren, ein kleines Plüschrentier und weihnachtliches Geschenkpapier mit Schleifen. Endlich war er an der Reihe. Er legte das Geschenk aufs Band, suchte einige Scheine aus seiner abgegriffenen Lederbörse und reichte sie dem Kassierer. In Gedanken überschlug er die Kosten für das Abendessen und überlegte, ob er noch genügend Geld bei sich hatte.
    In solchen Momenten grübelte er darüber nach, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, sein Leben

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