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Dem Himmel entgegen

Dem Himmel entgegen

Titel: Dem Himmel entgegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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Okay, keine Panik, sagte sie sich und lehnte sich zurück. Sie hatte genug Zeit, um abzuwarten, bis der Rausch vorüber war.
    Sie spürte, wie sie abdriftete. Alles um sie herum schien von einem undurchdringlichen Schleier umhüllt zu sein, und sie fühlte sich sicher. Eine kleine gemütliche Wanze in einem Teppich, dachte sie mit einem kurzen Lachen. Sie seufzte tief und ließ die Droge durch ihren Körper fließen. Oh, wie sie das gebraucht hatte. Sie hatte es so sehr gewollt, dass es schon wehtat. Harris hatte gesagt, dass sie ihre Sucht mehr liebte als ihn. Mehr als ihre Tochter. Und obwohl sie den Kopf geschüttelt hatte, wusste sie tief in ihrem Herzen, dass es stimmte. Es hatte wehgetan, diesen Makel zu erkennen. Und sie hasste sich dafür, aber es stimmte …
    Fannie schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen die Wand. Sie musste sich lösen von der schmerzhaften Intensität von Harris’ Blick an diesem Morgen, als er sie gefragt hatte, warum sie die Drogen ihm und Marion immer vorzog. Sie hatte es stets geschafft, ihn zu verletzen, dachte sie, und das machte sie traurig. Traurig, traurig, traurig.
    Ich weiß nicht, hatte sie erwidert. Aber das war eine Lüge, die sie ihm aus Liebe erzählt hatte. Er hätte sie für herzlos gehalten, wenn sie ihm die Wahrheit gesagt hätte. Obwohl er es selbst benannt hatte – sie liebte ihre Sucht! –, hatte er nie verstehen können, warum. Wie konnte sie ihm denn erklären, dass die einzige Intimität, die sie in ihrem Leben verspürt hatte, mit den Drogen in Verbindung stand?
    Sie schüttelte den Kopf. Es ist die alte Geschichte mit der Motte und dem Licht, dachte sie und lachte wieder, während sie an ihre Hosentasche fasste. Wo waren ihre Zigaretten? Wo sie doch gerade über Süchte nachdachte … Sie fühlte sich erschöpft, als sie endlich eine Zigarette aus der Packung in ihrer Tasche gefingert hatte, denn auch ihre Hände waren wie betäubt. Nach einigen missglückten Versuchen schaffte sie es, die Zigarette zu entzünden. Das fühlt sich so seltsam an, dachte sie, weil auch meine Lippen taub sind. Sie kicherte, schüttelte die Hand, um das Streichholz zu löschen, und warf es in den Papierkorb.
    Das Geräusch der Stichflamme, die aus dem Mülleimer loderte, erstaunte sie. Fannie konnte nur auf dem Boden sitzen und zusehen, wie die Flammen zischten und wie Dutzende von goldenen und orangen Vögeln aus dem Eimer flogen, um Papiere, Vorhänge, Tücher und alles in Brand zu setzen, was sie erreichen konnten.
    “Mama!”
    Der Schrei durchdrang ihre Benommenheit. Marion. Ihr Baby! Ihr mütterlicher Instinkt brachte sie dazu, sich hinzuknien. Sie kroch weiter und zog sich mit aller Kraft in das kleine Büro auf der anderen Seite des Flures, in dem Marion unter dem Schreibtisch hockte.
    Lijah hörte, wie seine Vögel kreischten. Er rannte aus der medizinischen Station und sah den Schein der orangefarbenen Flammen und die Rauchwolken aus dem Klinikgebäude aufsteigen.
    “Herr, hab Erbarmen”, murmelte er. Er rannte zur Tür des Behandlungsraumes, aber die Flammen versperrten schon den Eingang zur Klinik. Zu seiner Linken zerbarst ein Fenster, und Lijah duckte sich. Schützend hob er die Arme, um nicht von den herumfliegenden Splittern getroffen zu werden. Hustend wich er zurück und überlegte, wie er in das Gebäude kommen konnte. Er sah den Brand und wusste, was passieren würde. Das Gras und die Blätter waren so trocken, dass einige Funken reichen würden, um alles in Flammen aufgehen zu lassen. Ein weiteres Fenster des Behandlungsraumes explodierte, und er wusste, dass er für die Tiere auf der Intensivstation nichts mehr tun konnte. Er wirbelte herum und rannte zur medizinischen Station.
    Brady kam vom Parkplatz herübergelaufen. Er kam zu spät, weil er Maggie am Rande der Straße mit einer Autopanne gesehen und ihr geholfen hatte. Der Wagen musste abgeschleppt werden, und Brady hatte gemeinsam mit ihr auf den Pannendienst gewartet, bevor er mit Maggie zusammen zum Center für Greifvögel gefahren war. Sie sahen den Rauch, der hinter den Bäumen aufstieg. Brady rannte zur Klinik, während Maggie direkt zu Harris’ Haus lief.
    “Ich muss nach Marion sehen und werde sofort die Feuerwehr alarmieren”, rief sie, als sie loslief.
    Am anderen Ende des Hofes entdeckte Brady Lijah, der aus der medizinischen Station kam und Santee in seinen Armen hielt. Es sah aus, als würde der alte Mann mit dem Tier sprechen. Die großen Augen des Adlers schienen gelber und

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