Dem Leben Richtung geben
vielleicht bei Hanna Hinterhuber oder Fritz Bierbaum funktionieren, aber nicht bei Ihnen. Nicht alles ist einfach übertragbar. Die Frage stellt sich: Wie baue ich an einem gesunden, erfüllten Leben, das zu
mir
passt? Wie erreiche ich es, meine Zukunft selbst zu bestimmen? Das sind die Fragen, die Sie nicht nach Schema F, sondern nur gemäß Ihrer individuellen Persönlichkeit beantworten können.
Unsere Zeiteinteilung ist nur die sichtbare Spitze unserer inneren verborgenen Welt
|35| Die folgenden Seiten sollen für Sie eine Entdeckungsreise werden, die bereits für viele unserer Seminarteilnehmer zum »Aufbruch zur Gelassenheit« wurde und ihnen den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft eröffnet hat.
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|36| Was motiviert Sie?
Es gibt zwei Hauptmotive, die uns zum Handeln antreiben. Im englischen Sprachraum heißen sie »pain & pleasure«, also Schmerz und Vergnügen. Was uns stärker antreibt als alles andere, sind die Bemühungen, Schmerzen zu vermeiden und Vergnügen zu erleben.
Diese beiden Motive funktionieren prinzipiell bei jedem Menschen. Wenn wir uns die Muster anschauen, die der Werbung zugrunde liegen, erkennen wir genau diese Versprechen: Wer Produkt xy kauft, erleidet in einem bestimmten Lebensbereich keine Schmerzen mehr, sondern erlebt ganz im Gegenteil die angenehmsten Gefühle. Denken Sie an den Marlboro-Cowboy, der uns nicht über die von Zigaretten ausgelöste Krebsgefahr informiert, sondern uns durch den inhalierten Rauch das Gefühl von Freiheit und Abenteuer verheißt.
Ist unser Schmerz in einer Sache groß genug, sind wir auf einmal bereit, Dinge auf uns zu nehmen, die uns vorher als »viel zu anstrengend« erschienen. Die Beispiele hierfür sind Legion. Horst war eine dynamische Führungskraft Anfang vierzig. Er hatte mehrere Bücher publiziert, leitete eine große Organisation, reiste viel, um Vorträge und Seminare zu halten und Menschen zu beraten. Die Rückmeldung auf seine Arbeit war überwältigend. Menschen berichteten dankbar von der großartigen positiven Lebenshilfe, die sie durch sein Engagement erfuhren. Zu Hause war er ein guter Vater |37| für seine große Familie, bis ihm überraschenderweise eines Tages ein Herzinfarkt signalisierte: zu viel! Nach einer spannenden Genesungsphase lernte er, nicht jede Einladung anzunehmen. Er lernte Nein zu sagen, auf seinen Körper zu hören und ein gesundes Maß an Bewegung in seinen Alltag zu integrieren. Früher hatte er dafür leider oft keine Zeit ...
Ein anderer erfolgreicher Geschäftsmann baute mehrere profitable Unternehmen auf, überquerte den Atlantik in der Concorde, war leidenschaftlicher Pilot, tat mit seinem Vermögen viel Gutes. Er hatte nur zwei Schwächen: Ernährung und Bewegung. Diese Schwächen kosteten ihn mit 53 sein Leben.
Viele von uns merken durch Alarmsignale unterschiedlichster Art: »So kann es nicht weitergehen!« Die Beziehung zum Partner ist sehr angespannt oder nur noch ein »Irgendwie-nebeneinander-her-Leben«. Zu den Kindern ist so gut wie kein Kontakt mehr da. Der Schuldenberg wächst dramatisch. Man wiegt 10 Kilo mehr als vor zwei Jahren. Die besten Mitarbeiter verlassen nach und nach die Firma. Eigentlich haben wir keine Freunde mehr. Geschäftlich reagieren wir nur noch und schimpfen über unzuverlässige Menschen und die böse Umwelt. Natürlich weiß jeder: Es gibt kein Leben ohne Arbeit und Schmerz. Sehr viel davon ist jedoch hausgemacht, uneffektiv, unnötig und vermeidbar, wenn wir rechtzeitig die Alarmsignale beachten und darauf reagieren.
|38| Eines unserer Zeitmanagement-Seminare fand in einer wunderschön gelegenen Herzklinik statt. Das Haus war uns wegen seiner freundlichen Seminarräume empfohlen worden. Als wir über die gesundheitlichen Folgen von Dauerstress und dessen Folgen diskutierten, konnten wir parallel vor dem Fenster auf der Terrasse Männer in unserem Alter beobachten, die scheinbar sehr viel Zeit hatten. In der Pause fragten uns einige dieser Patienten, was für ein Seminar wir durchführten. Auf die Antwort »Zeitmanagement für Führungskräfte« sagten sie, sie seien auch »Geschäftsführer«, »leitend in der Automobilindustrie tätig« und dergleichen. Natürlich habe ihr Lebensstil dazu geführt, dass sie hier seien. Auf Nachfrage der Teilnehmer, was die Patienten in Zukunft anders machen wollten, begann diese Gruppe auf einmal zu prahlen, wer die meisten Bypässe besitzt. Eine tiefe Nachdenklichkeit hatte bei ihnen offensichtlich immer noch
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