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Dem Mammut auf der Spur

Dem Mammut auf der Spur

Titel: Dem Mammut auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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einer der Jäger ein und zeigt seinen verwundeten Arm.Sternauge nickt. »Sie schnappten und bissen nach uns wie wilde Bestien. Es war furchtbar! Überall Blut und diese gierigen, goldenen Augen. Wir dachten: Das ist unser Ende. Wir sehen euch nie wieder. Die Wölfe reißen uns in Stücke und wir sterben erbärmlich hier zwischen den Felsen. So wäre es bestimmt auch gekommen. Doch da kamen uns Löwenarm und seine Horde zu Hilfe.« Sternauge dreht sich um und deutet auf einen großen, kräftigen Mann. Um seine Schulter hängt ein Löwenfell mit Tatzen. In seinen langen, hellbraunen Haaren steckt ein Knochen. Er nickt Papu und den anderen zu.
    »Gemeinsam gelang uns die Flucht vor den Wölfen«, fährt Sternauge fort. »Danach wollten wir so schnell wie möglich zu euch zurück, aber einige Jäger waren zu stark verwundet. Und außerdem wären wir mit leeren Händen ohne Beute zurückgekehrt.«
    »Hauptsache, ihr seid alle am Leben«, sagt Papu.
    »Das stimmt«, wirft Paponk Rotnase ein und holt tief Luft. »Aber ein bisschen Beute wäre auch nicht schlecht«, murmelt er und schielt zu dem leblosen Rentier am Feuer.
    Sternauge sieht ihn groß an. »Klar!«, ruft sie. »Ihr habt sicher Riesenhunger. Kommt, Löwenarm ist sehr großzügig. Es ist für alle genug da.«

Große Geständnisse
    Alle haben sich ums Feuer versammelt. Über dem Feuer steckt auf einem dicken Ast der Rentierleib. Eine Frau mit einem mächtigen Kopfschmuck aus Knochen schneidet mit einer Steinklinge dicke Fleischstücke ab und reicht sie in die Runde.
    »Köstlich!«, ruft Paponk Rotnase und kaut. Seine Lippen glänzen vor Fett.
    Die Frau mit dem Knochenkopfschmuck lächelt ihm zu. »Gut, nicht, jawohl?«
    »Nicht. Jawohl?« Paponk Rotnase stutzt.
    »Löwenarms Horde spricht ein bisschen anders als wir«, erklärt Sternauge. »Aber wir verstehen uns trotzdem.« Sternauge lächelt Löwenarm zu.
    Rotnase nickt. »Na klar, früher, als es noch warm war und es die süßesten Früchte gab, haben wir uns sogar ganz ohne Worte verstanden.«
    »Jetzt fang nicht wieder mit den alten Geschichten an!«, ruft ein Jäger, und die anderen lachen.
    »Ja, erzählen wir uns lieber Jagdgeschichten, die sind spannender«, meint ein anderer Jäger.
    Löwenarm nickt. »Guter Vorschlag. Nicht, jawohl!« Er sitzt neben Papu. Die beiden Hordenführer scheinen sich gut zu verstehen. Seit sie einander begrüßt haben, unterhalten sie sich ununterbrochen. Sie vergleichen ihre Waffen und Löwenarm zeigt Papu, wie er mit einem Knochen seine Haare zu einem Turm festbinden kann.
    Sternauge sitzt auf der anderen Seite neben Löwenarm und zwinkert ihrem Bruder zu. Luchsohr ist so froh, dass seiner Schwester nichts passiert ist. Auch wenn Löwenarm ihr Retter war und nicht Luchsohr, wie es der Schamane vorhergesehen hat. Der Schamane hat sich bei der Botschaft der Götter bestimmt geirrt. Luchsohr, der Retter der Horde. Pah!
    Luchsohr lauscht den Geschichten der Jäger, die von großen Jagdabenteuern handeln. Die Stimmen werden immer lauter und die Geschichten immer wilder. Einer der Jäger hat es angeblich eigenhändig mit einem Wollnashorn aufgenommen. Zwei andere Jäger haben nur mit Lanzen bewaffnet einen Bären aus seiner Höhle vertrieben. Sternauge erzählt, wie sie gleich bei ihrer ersten Jagd einen fetten Moschusochsen tödlich mit dem Speer getroffen hat. Und Tigerzahn schildert ausgiebig, wie er aufihrem Marsch den Säbelzahntiger vertrieben hat. Es klingt, als wäre Tigerzahn ganz allein mit dem Tiger gewesen.
    »Was ist mit dir?«, fragt ein Jäger der fremden Horde, der besonders dichte, buschige Augenbrauen hat, und deutet mit einem abgenagten Rentierknochen auf Luchsohr.
    »Ich   … ich   … ich   …« Luchsohrs Nase beginnt zu glühen und zu jucken.
    »Bist du nicht jawohl ein Jäger?«, fragt ein Jäger mit Schnauzbart.
    »Doch, ich   …«, versucht es Luchsohr abermals, aber er weiß nicht, was er den Jägern erzählen soll. Ich bin schon ein Jäger, nur dummerweise treffe ich nie?
    »Ach was!«, mischt sich da Tigerzahn ein. »Er träumt davon, ein Mammut zu erlegen. Dabei trifft er noch nicht mal einen Baum, wenn er zwei Schritte vor ihm steht und jemand den Baum für ihn festhält.«
    Ein paar Jäger lachen. Luchsohr sieht zu Boden und presst vor Wut die Lippen aufeinander. Wenn er doch nur irgendetwas erwidern könnte! Aber das Schlimmste von allem ist ja: Es stimmt leider, was Tigerzahn sagt.
    Trotzdem wird er hier nicht im Kreis sitzen bleiben und

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