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Dem Vaterland zuliebe

Dem Vaterland zuliebe

Titel: Dem Vaterland zuliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Augenblick war der Mann so überwältigt von seiner unerwarteten Beförderung, daß er über nichts anderes reden konnte.
    Wieder sah Allday hoch. Er konnte Wanten und Webleinen erkennen und ganz oben weißes Flattern wie von einem Seevogel, der sich im Rigg gefangen hatte. Es war natürlich die Flagge des Admirals, die an der Großmaststenge auswehte.
    Er hing seinen Gedanken nach. Schmerzen und Gefahren – nun schon so viele Jahre. Freunde und Feinde waren verschwunden, verweht wie Rauch im Wind. Bolitho zu dienen war alles, was er je gewollt, je gebraucht hatte. Sie hatten in all den Jahren einige Hiebe einstecken müssen – und Allday hatte mit Bolitho alle Höhen und Tiefen geteilt.
Meine Eiche nannte
ihn Bolitho. Darauf war Allday sehr stolz. Er gehörte dazu, und dieses Gefühl teilten nur wenige Seeleute mit ihm.
    Jetzt waren sie also wieder einmal auf See. Er rieb sich die Brust, dort, wo die spanische Klinge ihn fast getötet hätte.
Der Schmerz blieb.
Sir Richard mit seinem verletzten Auge brauchte ihn heute mehr denn je.
    Er seufzte. Jetzt gab es auch Unis. Seit die
Indomitable
Falmouth verlassen hatte, mußte er an sie denken. Schon nach ganz kurzer Zeit war Unis ihm unendlich lieb und wichtig geworden, fest an sein Herz gewachsen. Früher hätte er jeden ausgelacht, der ihm von solch einer Verbindung erzählt hätte. Jetzt nicht mehr. Selbst Ozzard, der sonst bei jeder Frau schnell etwas zu bemäkeln fand, schwieg.
    Der Abschied war ihm schwergefallen. Ferguson war mit dem Wägelchen nach Fallowfield gekommen, um ihn abzuholen. Sie fanden, es wäre besser, sich hier zu verabschieden als in Falmouth. Er wollte nicht, daß sie wie andere Frauen an der Pier stand, die stundenlang, manchmal tagelang das Kriegsschiff beobachteten, um ja noch einen Blick auf den geliebten Mann werfen zu können.
    Er hielt sie sanft in seinen Armen. Sie preßte ihr Gesicht in das Tuch seiner Uniformjacke.
    »Ich werde nicht zusammenbrechen, John. Fester, halt mich fester – dann küß mich – und dann geh!« Sie sah auf zu ihm, als wolle sie sich jeden Zug seines Gesichts einprägen. »Ich liebe dich, John Allday. Du hast meinem Leben Frieden und Sinn gegeben.«
    Bedrückt antwortete Allday: »Was habe ich schon zu bieten, Mädchen! Ich werde wiederkommen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ich würde es dir auch übelnehmen, wenn du wegbliebst!« Dann hatte er Tränen auf ihren Wangen entdeckt, und sie hatte ihn weggeschickt, wütend über sich selbst. »Nun zieh schon los!« Dann hielt sie inne, als sei sie sich nicht ganz sicher, was sie wollte.
    »Ist was, Mädchen?«
    Sie sagte nur: »Ich habe was in dein Gepäck getan. Ich möchte nicht, daß du nur von den Lebensmitteln an Bord lebst!«
    Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, küßte ihn fest auf den Mund und sagte. »Ich werde für dich beten, John.« Und ihre Augen waren voller Tränen.
    Er saß neben Ferguson, als das Wägelchen rollte.
    Nur einmal hatte er sich umgedreht. Unis hatte auf den Weg gestarrt, während das Wirtshausschild The Old Hyperion über ihrem Kopf im Wind hin- und herschwang.
    Er hatte gefühlt, daß sie ihm etwas mitteilen wollte. Wenn Leutnant Avery ihm ihren nächsten Brief vorlas, war er vermutlich klüger.
    Ferguson sagte nur: »Du bist ein Glückskerl, John!«
    Er hörte den neu ernannten Bootssteuerer prahlen: »Und nicht nur das, Leute. Der Kapitän ruft mich mit Vornamen!«
    Wieder seufzte Allday.
Glückskerl? Nur in Unis Nähe!
Er starrte in das dunkle Wasser unter sich. Auf einmal fühlte er sich in dieser Welt nicht mehr so zu Hause wie früher.
    Bolitho trug seinen alten Wachmantel ohne die stolzen Schulterstücke und war ohne Hut nach oben gekommen.
    Er entdeckte Allday an der Seitenreling und fragte: »Wie geht es heute, alter Freund?«
    Allday sah zu Tyackes Bootssteuerer hinüber.
Er ruft
mich mit Vornamen. Das kann er in der Pfeife rauchen.
»Erwartungsgemäß gut, Sir Richard!«
    Bolitho fand Tyacke zusammen mit dem Ersten Offizier an der Decksreling. Allday konnte nichts vor ihm verbergen. Dafür waren sie schon zu lange zusammen. Natürlich vermißte Allday seine Unis, seine erste richtige Liebe.
Und ich vermisse dich, Kate!
    »Wir werden es gleich wissen, Sir!« sagte Tyacke. Er sprach jetzt mit dem Ersten Offizier. »Prüfen Sie jeden Mast, Mr. Scarlett. Wenn wir wenden, müssen sich die Offiziere auf jeden einzelnen ihrer Leute verlassen können, selbst wenn es länger dauert. Ich möchte das Schiff nicht in

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