Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
aus, bei dem sich sein Herz zusammenzog.
»Es tut weh«, stöhnte sie. » Oh Gott. «
Ihre heftigen Schluchzer folgten rasch aufeinander, und er dachte, er solle eigentlich ein gewisses Maß an Genugtuung aus ihrem Schmerz ziehen, aber er wollte nur eins: machen, dass es aufhörte. Vielleicht hatte er einen Riesenfehler gemacht. Beinahe hätte er sie losgelassen, beinahe hätte er sie um Verzeihung gebeten, aber als sie begann, ihn wegzuschieben, legte er seine Arme nur noch fester um sie. Sie war stark, und als ihr Widerstand immer heftiger wurde, musste er sie mit aller Kraft an sich drücken.
»Lass los!« Sie versuchte, sich nach hinten zu werfen, versuchte, ihn zu treten, ihm das Gesicht zu zerkratzen, ihn zu beißen. Er ließ alles über sich ergehen, ließ sie so viel Schaden anrichten, wie sie wollte. »Lass … los …« Was ein Befehl hatte sein sollen, drang als flehentliches Stöhnen aus ihrem Mund, und während ihr Widerstand immer weiter nachließ, begann sie erneut zu schluchzen.
»Sin«, flüsterte er in ihr Haar. »Schsch …« Er lockerte seinen Griff ein klein wenig, legte ihr einen Finger unter das bebende Kinn und hob ihr Gesicht zu seinem empor. Schwarze Augen schwammen in Tränen, die einen glitzernden Pfad auf ihren Wangen hinterließen.
Ohne nachzudenken, küsste er ihr nasses Gesicht, erst die eine, dann die andere Seite.
»Nein«, stöhnte sie, aber ihr Körper sank gegen seinen. Und als er seine Lippen auf ihre drückte, klammerte sie sich an ihn, als wäre er ein Rettungsboot und sie stünde kurz vor dem Ertrinken.
Er leckte über ihre Lippen, bahnte sich behutsam einen Weg in ihren Mund, ohne es zu überstürzen. Sie fühlte sich winzig und zerbrechlich in seinen Armen an, auf eine Art, wie es vorher noch nie der Fall gewesen war und wie er es auch nie für möglich gehalten hatte. Ein verrückter Instinkt tauchte aus den Tiefen seines Unbewussten auf, weckte den Wunsch in ihm, sich um sie zu kümmern, sie zu verwöhnen, dafür zu sorgen, dass sie wieder zu ihrer alten Stärke zurückfand.
Obwohl sie an diesem Kuss nicht aktiv teilnahm, wehrte sie sich auch nicht dagegen. Also nahm er sich Zeit, knabberte an ihrem Mund, liebkoste ihre Lippen, ihre Zähne und schließlich ihre Zunge. Er fand einen ungezwungenen Rhythmus – hinein in ihren Mund und wieder hinaus –, und langsam, ganz langsam, wurde es heiß zwischen ihnen, und sie begann, den Kuss zu erwidern.
Sins Hände wanderten seinen Rücken hinauf, zögernd zuerst, aber je intensiver der Kuss wurde, desto fester wurde ihr Griff, bis sie nicht nur ihre Handflächen an ihm rieb, sondern auch ihre Brüste an seiner Brust.
»So ist’s gut«, flüsterte er an ihren Lippen. »Berühre mich.«
Sins Hand senkte sich zu seinem Reißverschluss hinab, aber er packte sie, um sie aufzuhalten.
»Nicht dort. Noch nicht.«
»Aber –«
Mit einem weiteren Kuss brachte er sie zum Schweigen; diesmal drängender, fordernd, während er sie zu Boden gleiten ließ. Mit der einen Hand stützte er ihren Po und zog sie unter sich; mit der anderen hielt er ihren Kopf, sodass sie den Kuss nicht unterbrechen mussten.
Ihre Schenkel klammerten sich fest um ihn, ihr weiches Geschlecht rieb sich an ihm, verführte seine Hüften dazu, vorzustoßen, obwohl er doch eigentlich ein gemächliches Tempo hatte anschlagen wollen. Aber seine Lenden waren bereit, sein animalisches Blut rauschte dicht und heiß durch seine Adern, und die Berge, die Wildnis um sie herum sprachen seine primitive Natur an.
Sie verlangte danach, sie ohne Zögern, ohne Zurückhaltung zu nehmen; eine raue Paarung, die sie beide dazu bringen würde zu heulen. Und wenn sie kam, würde er ihr Blut trinken …
Bei dieser Vorstellung wurde ihm heiß und kalt zugleich. Er wünschte sich nichts mehr, als sie auszufüllen, während ihr Blut ihn füllte. Aber wie immer lauerte in seinem Hinterkopf die Angst davor, der Sucht zu erliegen, der er, wie er nur zu gut wusste, schon gefährlich nahe war.
Er durfte nicht für einen weiteren Tod verantwortlich sein, den er durch seine rücksichtslose Gier nach dem Blut einer Frau verursachte.
Sins geschmeidige Zunge glitt über einen seiner Fänge und dann auf und ab, und er stöhnte, vergaß alles außer ihr. Jetzt musste er sich nur darauf konzentrieren, dass sie sich gut fühlte. Dass sie die Schrecken des Tages vergaß, und auch die Schrecken, die noch vor ihr lagen.
Es war das Schwerste, was er je getan hatte, sich zurückzuhalten und ihr
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