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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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beiden narbenartigen Wülste an ihren Schulterblättern. »Eindeutig ein Engel.« Er blickte zu Lore hinüber. »Das hier sind Flügelanker.« Dann fuhr er mit der Untersuchung fort; seine langen Finger glitten ihre Wirbelsäule hinab, um nach der Eintrittswunde des Bolzens zu forschen. Vor Lores Augen begannen Fleisch und Knochen zu heilen. »Piepen Sie Dr. Shakvhan an. Wir müssen sie in ein heilendes Bad setzen.«
    Ein heilendes Bad. Das klang toll in Lores Ohren, während seine Eingeweide seltsame gymnastische Übungen auszuführen schienen und sich der ganze Raum um ihn drehte. »Hey, äh … könnte mir vielleicht mal jemand helfen? Die Zimtschnecke hier ist nicht die Einzige, die gerade verblutet.«
    Eidolon packte Lores Arm und führte ihn in den Raum nebenan. »Was ist passiert?«
    »Stichwunden. An Armen und Beinen.« Lore zog sich die Jacke aus. »Außerdem bin ich ziemlich sicher, dass ich mir ein paar Rippen gebrochen habe.«
    »Bei den Göttern, du bist genauso schlimm wie Wraith.« Eidolon wies mit dem Kinn auf das Bett, während er sich die Hände im Waschbecken wusch. »Setz dich. Und zieh dich aus, wenn du dazu in der Lage bist.«
    Während sich E Handschuhe anzog, legte Lore seine Klamotten ab, wobei er mehrfach vor Schmerz zusammenzuckte. Angesichts des Waffenbergs, den Lore gleich neben seinen Klamotten auftürmte, hob Eidolon eine Augenbraue, sagte aber nichts.
    Nackt bis auf seine Boxershorts ließ sich Lore behutsam auf dem Bett nieder und vertrieb sich die Zeit, indem er einen Riss studierte, der sich ein, zwei Meter weit über eine der grauen Wände zog und damit die schützenden Symbole und Lettern teilte, die mit Blut darauf geschrieben waren. »Ich dachte, ihr hättet das Krankenhaus seit der ganzen Scheiße letzten Monat inzwischen renoviert.«
    »Haben wir auch.« Eidolon schnappte sich ein Handtuch. »Aber es gibt nach wie vor ein paar Probleme. Ich hab ein Bauunternehmen angeheuert, das sich das Ganze ansieht. Möglicherweise ist die Bausubstanz geschädigt.«
    Lore beäugte die Decke. »Willst du damit etwa sagen, dass das Ding jederzeit über uns zusammenbrechen könnte?«
    »Meinst du wirklich, ich würde den Krankenhausbetrieb aufrechterhalten, wenn es hier nicht sicher wäre?« Eidolon wickelte das Handtuch um Lores rechten Arm und bedeckte damit das Tattoo, das mit Ausnahme der Abwesenheit eines persönlichen Symbols beinahe identisch mit dem seiner Brüder war. Sie hatten herausgefunden, dass Lores tödliche Berührung Eidolon, Shade und Wraith nichts anhaben konnte, aber alle anderen waren dadurch gefährdet. Und da eine solche Berührung versehentlich stattfinden würde, würde auch der Zufluchtzauber, der Gewalt und absichtliche Verletzungen innerhalb des Krankenhauses verhinderte, keinerlei Schutz dagegen bieten.
    »Weiß ich doch nicht«, erwiderte Lore, was ihm einen giftigen Blick einbrachte. Man war empfindlich. »Wie ist das eigentlich … sind Engel, selbst wenn es gefallene sind, nicht mehr oder weniger unsterblich?«
    »Ja.«
    »Und warum hast du dir dann die Mühe gemacht, sie zu heilen? Sie wäre doch von selbst wieder gesund geworden.«
    »Ich will Antworten, und ich habe keine Lust zu warten. Die Waffe, die Tayla benutzt hat, könnte einen Engel für Jahre außer Gefecht setzen.«
    Lore runzelte die Stirn. »Warum war Tayla eigentlich zufällig im Besitz einer Waffe, mit der man einen gefallenen Engel erledigen kann?«
    »Weil sie einer von Kynans Bodyguards ist.«
    Bodyguards? So ein Weichei! »Und warum genau braucht Kynan Schutz?«
    »Weil die Aegis ein Haufen paranoider Dramaqueens ist.« Eidolon riss eine Packung Gaze auf. »Nur dass es in diesem Fall so aussieht, als wäre ihre Paranoia gerechtfertigt.«
    »Warum sollten gefallene Engel für ihn eine Bedrohung darstellen?« Als Eidolon schwieg, fluchte Lore. »Kannst du mir denn wenigstens verraten, wie es kommt, dass nur Engel ihm etwas anhaben können?«
    »Und gefallene Engel«, sagte Eidolon, was nicht die Antwort auf seine Frage war, aber Lore konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass es die einzige war, die er von seinem Bruder bekommen würde.
    Eidolon rollte einen Wagen mit diversen medizinischen Instrumenten ans Bett. »Was hattest du überhaupt mit Kynan zu schaffen?«
    »Ich wollte mich nur mit ihm versöhnen.«
    Eidolon schnaubte nur kurz. Lore erstarrte. Sein Bruder musste ihm unbedingt abkaufen, dass er unschuldig war.
    »Ich mein’s ernst.«
    »Dann willst du also sagen, das alles hat

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