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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nichts mit Gem zu tun?« Eidolon kniff Lores Fleisch gleich über dem Schulterblatt zusammen. »Halt still. Das wird jetzt wehtun.«
    Erleichtert, dass sich Eidolons Verdacht auf das falsche Objekt konzentrierte, entspannte sich Lore. »Ja, genau das will ich sa- Aua! Verdammte Scheiße!«
    »Ich hab dich doch gewarnt.«
    »Du bist ein Arschloch.«
    »Soll ich dich jetzt zusammenflicken oder nicht?«
    »Bist du zu all deinen Patienten so grob? Oder nur zu lange verschollenen Brüdern?«
    Eidolon räusperte sich. »Wer hat hier wen ein Arschloch genannt?«
    Wenn er sich diesen Schuh anziehen wollte … »Ist auch egal. Muss ich operiert werden?«
    »Nö. Die Fleischwunden sind oberflächlich, und es wurde nichts getroffen, was ich nicht gleich hier und jetzt in Ordnung bringen könnte.« Er nahm ein übel aussehendes Instrument vom Tablett. »Jetzt spürst du einen kleinen Stich … «
    Lore wäre beinahe von der verdammten Liege gefallen. Von wegen, ein kleiner Stich. »Warum heilst du mich nicht einfach mit den Händen?«
    »Ich habe eine ganze Menge Energie für den gefallenen Engel aufgebracht. Außerdem hatte ich einen anstrengenden Tag und war sowieso schon fix und fertig, bevor ich mich um sie gekümmert habe. Ich will nicht zu viel der übrig gebliebenen Kraft an nicht lebensbedrohliche Verletzungen wie deine verschwenden. Halt still.«
    Lore biss die Zähne zusammen, als sich Eidolon an die Arbeit machte. Er bemühte sich, sein Fleisch mithilfe von Instrumenten und, am Ende, einem klitzekleinen bisschen seiner Kraft zu heilen – ein Prozess, der höllisch brannte und beinahe so schmerzhaft war wie die ursprünglichen Verletzungen. Als er schließlich fertig war, musste Lore allerdings widerwillig zugeben, dass der Typ seine Arbeit wirklich gut machte. Seine Effizienz und Professionalität waren enorm.
    Trotzdem war und blieb er ein Arschloch.
    »Danke«, murmelte Lore.
    Eidolon nickte kurz, ehe er eine Krankenschwester herbeirief, um Lore zu säubern.
    Die Krankenschwester entpuppte sich als Krankenpfleger – war ja klar. Was da hereingetrampelt kam, war ein Slogthu-Dämon, was gleichbedeutend war mit pelzig und verdammt hässlich.
    Lore wartete ab, bis der Pfleger ihm das Blut abgewaschen hatte und wieder verschwunden war, ehe er weitere Fragen stellte. Als er und Eidolon endlich wieder allein waren, erkundigte er sich beiläufig: »Und … wie geht’s eigentlich Kynan?« Mit ein bisschen Glück war er tot.
    Ein leises Knurren grummelte tief in Eidolons Brustkorb. »Ich weiß nicht. Shade und Tay bringen ihn gerade her. Sie sollten jede Sekunde hier sein. Was ist mit Idess passiert?«
    »Idess? Ist das der Name des Engels?« Hübsch. Idess. Eidess. Idess, Idess, Idess. Es gefiel ihm, wie der Name über seine Zunge glitt. »Idess.«
    Eidolon sah Lore an, als wäre er verrückt geworden. »Äh, ja. Idess. Was ist passiert?«
    »Sie ist einfach aus dem Nichts aufgetaucht und hat uns angegriffen.«
    Eidolon runzelte die Stirn. »Warum ist sie mit dir aus dem Haus verschwunden? Und wohin hat sie dich gebracht?«
    Lore glaubte erneut, den Duft von Zimt und Zucker zu riechen; gleichzeitig erinnerte er sich an Idess’ hochgewachsenen, geschmeidigen Körper in der tief sitzenden Hose und dem dazu passenden Tanktop in Olivgrün und Pink, das ein gutes Stück flachen, muskulösen Bauchs enthüllt hatte.
    »Sie hat mich in irgendeinen dämlichen Wald gebracht, und ich habe keine Ahnung, warum.« Lore war verwirrter denn je. Er war davon ausgegangen, dass sie hinter ihm her gewesen war, aber wenn E recht hatte und Engel die einzigen Geschöpfe waren, die Kynan etwas antun konnten, dann war Lore vielleicht einfach nur ein Kollateralschaden. »Ich dachte, ich wäre das Ziel. Sie sagte, sie würde mich töten. Darum hab ich sie hierher gebracht, statt sie endgültig zu erledigen. Ich muss wissen, ob irgend so ein Arschgesicht mir vielleicht einen Killer auf den Hals gehetzt hat.«
    Eidolon lachte, was Lore ziemlich unhöflich erschien.
    »Was ist denn daran so verdammt komisch?«
    »Du bist ein Auftragsmörder, und ausgerechnet du regst dich darüber auf, dass jemand versuchen könnte, dich zu ermorden?«
    »Ich weiß wirklich nicht, warum Doppelmoral einen so schlechten Ruf hat.« Ein eisiger Lufthauch flüsterte über Lores Haut, aber Eidolon, der damit beschäftigt war, eine Schublade zu durchwühlen, schien es nicht zu bemerken. »Hör mal, wie wär’s, wenn du mir endlich reinen Wein einschenkst, was Kynan angeht.

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