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Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Titel: Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Frömmert
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Reparatur verschieben wir auf Morgen.
    Nach dem Bezug des Zimmers und der wohltuenden Dusche, gibt es das festliche Abendmahl bestehend aus
Flûtes
, Käse und Wein. Siggi gibt dann noch einen Nachtisch aus (für jeden zwei Mars – Mini – Schokoriegel). Dann lassen wir uns in unsere Betten fallen.
    Heute haben wir viele schöne Schlösser und reißende, über ihre Ufer getretene Flüsse gesehen. Eine Landschaft wie im Traum. Timo hat sich bei den ganzen Pannen auch nicht mehr gefragt, warum es immer ihn trifft. Also hat es doch etwas gebracht.
    121,8 gefahrene km, gesamt 1201,5 km
    6:53 gefahrene Zeit, gesamt 70:22 Std.
    17,9 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit

01.05.2012 Dienstag
    Tag 11
    Poitiers (F) – Angouleme (F)
    Heute stehen wir bereits um 06:45 Uhr auf. Damit ist jedem wieder einmal klar, dass ein Urlaubstag anders aussieht. Nachdem wir uns in uns frisch gemacht haben und in unsere Biker-Kluft geschlüpft sind, gilt es erst einmal drei Fahrradschläuche zu flicken. Weil in den Waschbecken keine Stöpsel vorhanden sind, bekommt jeder etwas zu tun: Einer pumpt den Schlauch auf, ein anderer dichtet das Waschbecken provisorisch mit einem Plastikbecher ab und der letzte Verbliebene markiert die gefundenen defekten Stellen und flickt die Schläuche.
    Nach den Reparaturarbeiten geht’s zum Frühstücken. Hier sprechen wir mit einigen Pilgern. Das niederländische Ehepaar, von dem sich die Frau beklagt, die einzige Frau zu sein, die den Jakobsweg mit dem Rad fährt, und ein weiterer Niederländer wollen ab hier zur Küste und dann den Camino – Norte fahren. Die Dame beruhige ich. In Belgien haben wir ein niederländisches Ehepaar getroffen, die den Pilgerweg mit Elektrorädern „radeln“ will berichte ich. Ob das wohl klappt? Das trägt zur allgemeinen Erheiterung bei. Ein weiterer deutscher Pilger, der den wir bereits gestern im Supermarkt trafen, sitzt auch noch bei uns am Tisch und wir fachsimpeln miteinander. Am Tisch herrscht eine schon fast familiäre Atmosphäre.
    Dann reparieren wir zunächst Timo's Radel und beladen anschließend unsere. Die Fahrräder sind schon ganz unruhig vom langen Warten, denn sie wollen weiter. Draußen regnet es heute zur Abwechselung mal nicht. Kein Hauch Wind ist zu spüren. Sehr ungewöhnlich. Wir fahren ja auch so allmählich gen Südfrankreich. Vielleicht liegt es daran.
    Wir tauschen noch schnell einige technischen Details zu unseren Fahrrädern und unserer elektronischen Navigation mit den Niederländern aus. Die fahren alle mit Fahrradkarte und einem Garmin – Navigator. Als ich erkläre, dass wir mit einem Smartphone bis hier hin gekommen sind, ruft das Verwunderung hervor. Ich habe selbst auch das Gefühl, dass man ruhig etwas mehr hätte machen können, aber man sieht ja, es geht auch mit weniger. Einzig im Dauerregen gab es bislang ab und an einige kleine Probleme, so berichte ich. Dann heißt es „tot ziens“ und die drei Fieters schwingen sich aufs Rad und wir sind allein.
    Nach einer technischen Durchsicht und Wartung sind wir dann aber auch so weit und brechen gegen 09:30 Uhr auf. Wir halten zunächst Ausschau nach einer Tankstelle. Wegen des 1. Mai, der auch in Frankreich ein Feiertag ist, haben die, die wir sehen, jedoch geschlossen. Und die Tankstellen, die geöffnet sind, sind Selbstbedienungs-Tankstellen und verkaufen heute keine Luft. Also werden die Reifen mit der Handpumpe so gut es geht gefüllt.
    Der Supermarkt, in dem wir bereits gestern eingekauft haben, hat auch am Feiertag geöffnet. Zum Glück. Nun holen wir wirklich alles was wir für den Tag brauchen. Und dann geht es los.
    Bereits gegen Mittag hat Timo heute einen „Hänger“. Siggi und ich müssen uns ständig umdrehen und unsere Fahrt verlangsamen, damit der Abstand nicht zu groß wird. Siggi meint bereits, dass auch wir beide noch langsamer fahren sollten, damit Timo zu uns ran kommt. Das möchte ich aber möglichst nicht, weil ich befürchte, dass Timo dann nur noch langsamer fahren wird. Das haben in den ersten Tagen so erlebt und darauf habe ich nun keine Lust. So geht es weiter. Irgendwann, als wir uns gerade wieder einmal umdrehen, sehen wir, dass Timo einen Begleiter bekommen hat. Ein anderer Radpilger, den wir zuvor noch nicht gesehen haben, fährt neben ihm. Mit ihm zusammen schafft Timo es, zu uns aufzuschließen. Als sie direkt hinter uns sind, tauscht sich das Feld aus. Siggi lässt sich zurückfallen und der andere Radpilger setzt sich neben mir. Wir stellen uns einander

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