Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)
bereits angesprochen lehnt sich das Dengeln der Technik nach an das Schmieden an und bedient sich auch der Schmiedewerkzeuge Hammer und Amboss.
Zum Dengeln benutzt man seit alters her einen speziellen:
• Dengelhammer mit kurzem Stiel
• Dengelamboss
Hammer und Amboss sind im Handel in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Je nach Region werden bestimmte Dengelwerkzeuge bevorzugt benutzt. Während man mancherorts die Sense mit einem Dengelamboss mit schmaler, gerundeter Bahn und einem Dengelhammer mit quadratförmiger Dengelfläche klopft, verwendet man andernorts für die gleiche Arbeit einen quadratförmigen, leicht gewölbten Dengelamboss und einen Dengelhammer mit schmaler, keilförmiger Schlagfläche.
Bei allen Modellen sind sowohl die beiden Schlagflächen des Hammers wie die des Amboss bombiert, das heißt nach allen Seiten hin leicht abgerundet. Das Dengeln mit zwei so beschaffenen Werkzeugen bewirkt, dass bei jedem Schlag nur ein kleiner Punkt der Schneide getroffen wird.Ein eventueller Fehlschlag kann so der Schneide keinen großen Schaden zufügen.
Dengelhammer und Dengelamboss, verschiedene Modelle
Der Nachteil der schmalen nach allen Seiten abgerundeten Ambossfläche liegt darin, dass das ruhige, mittige Halten der Sense darauf besonders dem Anfänger beim Erlernen dieser Handwerkstechnik etwas mehr Schwierigkeiten bereitet, als auf einem Amboss mit breiter Schlagfläche. Dafür ist das Risiko eines Fehlschlages geringer als beim breiten Amboss.
Dengelambosse unterscheiden sich hinsichtlich der Höhe, Stärke und Form des Ambosskörpers und der jeweiligen Dengelfläche. Alle Ambosse haben unterhalb des Ambosskörpers eine Spitze zum Eintreiben oder Einsetzen in den Dengelstock. Lange Dengelambosse sind oft mit Schlaufen versehen. Diese Ambosse sind zum Dengeln auf Wiese und Feld bestimmt, wobei die Schlaufen den Sitz im Boden sichern und verhindern dass der Amboss beim Dengeln zu tief in die Erde getrieben wird.
Pflege der Dengelwerkzeuge
Um einen sauberen Dangl herzustellen, ist es wichtig, dass die Schlagflächen an Hammer und Amboss sorgfältig geschliffen und poliert sind. Schlechte Pflege und vor allem zweckentfremdeter Gebrauch beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit der Dengelwerkzeuge. Amboss und Schlagfläche des Hammers sollten nicht angerostet sein und dürfen keine Beschädigungen, wie Kerben oder ähnliches aufweisen. Für die Instandhaltung der Dengelwerkzeuge sind folgende Maßnahmen angebracht:
• Dengelwerkzeuge sollten zum Schutz vor Rost immer im Trockenen aufbewahrt werden;
• Die Schlagfläche von Dengelamboss und Dengelhammer sollten von Zeit zu Zeit mit Stahlwolle gereinigt und poliert werden. Danach,vor allem nach Ende der Mähsaison im Herbst, empfiehlt es sich die Dengelwerkzeuge mit Maschinenöl und einem weichen Lappen leicht einzuölen.
• Dengelwerkzeuge sollten nicht zweckentfremdet verwendet werden. Das heißt, Dengelhammer und Dengelamboss sollten nicht für andere Arbeiten, sondern ausschließlich zum Schärfen von Sense und Sichel verwendet werden. So sollte mit dem Dengelhammer beispielsweise nicht genagelt und auf dem Dengelamboss nichts anderes als die Sense geklopft werden. Denn jede noch so kleine Beschädigung auf der Schlagfläche von Hammer und Amboss würde sich beim Dengeln fortwährend auf der Schneide bemerkbar machen.
Der Dengelstock
Der Dengelamboss muss, abgesehen von den speziellen Felddengeleisen, die unmittelbar in der Erde verankert werden, fest in einer Unterlage sitzen, damit der Schlag mit dem Hammer zieht und der Dengler bei der Arbeit bequem sitzt. Diese Unterlagen nennt man Dengelstock, Dengelbock oder Dengelhocker.
Als Dengelstock eignen sich:
Steinblöcke: ideal sind Steine die etwa 40 bis 50cm hoch, 30cm breit und ca. 80cm lang sind. Um den Dengelamboss im Stein zubefestigen muss zuerst ein keilförmiges Loch, mit einem Durchmesser von ca. 4cm, an einem Ende in den Stein gemeißelt werden. Darin wird der Amboss mit Holz verkeilt. Zum Verkeilen nimmt man am besten entsprechend starke Astabschnitte aus Weidenholz, die auf die Länge der Lochtiefe geschnitten sind. Solch ein Holzstück schlagen Sie press in den Stein. Nun setzen Sie die Dornspitze des Dengelamboss mittig auf das Holz und verkeilen mit leichten Hammerschlägen den Amboss im Stein, so dass der Amboss fest sitzt und beim Dengeln nicht wackelt oder federt.
Dengelstock aus Stein
Baumstämme: als Unterlage können 40 bis 50cm starke Stammabschnitte in
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