Denk doch, was du willst
sich aus daran gedacht, sich die Zähne zu putzen.» So ist mein Leben gleich sehr viel angenehmer. Fallen Ihnen auch Beispiele aus Ihrem Leben ein, in denen diese Art zu denken Ihnen weiterhelfen könnte? Es kann aber auch in seltenen Fällen richtig sein, seine Perspektive nicht zu verändern. Nämlich dann, wenn man überaus zufrieden und glücklich ist. Freilich muss man das in diesem Moment auch erkennen …
Ein Manager kam in seinem Angelurlaub an einen großen See. Dort saß ein Indianer und fischte. «Was machst du da?», fragte er. «Nun, ich sitze hier und angele», war seine Antwort. «Wenn du zwei Angeln benutzen würdest, könntest du mehr Fische fangen.» – «Warum sollte ich das tun?» – «Dann hättest du mehr Geld und könntest dir bald ein Boot kaufen.» – «Und dann?» – «Dann könntest du nochjemanden einstellen, der dir hilft, und du würdest noch mehr Geld verdienen.» – «Und dann?» – «Dann könntest du irgendwann sogar eine Fischfabrik haben und sehr viel Geld einnehmen.» – «Und warum sollte ich das wiederum tun?» – «Dann könntest du ganz gemütlich auf den See schauen und angeln.» – «Aber das tue ich doch jetzt schon», sagte der Indianer.
Das war’s
Wir haben in diesem Buch viele Methoden der Beeinflussung kennengelernt. Wie bei allem, so kommt es auch hier darauf an, was man daraus macht. Klar, Sie können sie natürlich nutzen, um andere für sich einzunehmen und dabei nur an Ihre Vorteile denken. Damit hätte dieses Buch aber sein Ziel verfehlt, denn genau darum ging es mir beim Schreiben eben
nicht
.
Ich persönlich finde Manipulation in dem Moment, in dem sie im Alltag als Waffe benutzt wird, abstoßend. Ab dann steigen wir als «Manipulateure» hinab auf die Stufe von windigen Geschäftsleuten, Kaffeefahrtenverkäufern und selbsternannten Heilsverkündern. Was Sie persönlich aus diesen Methoden machen, müssen Sie ganz subjektiv entscheiden. Mir ist bei meinen Vorträgen – und auch beim Schreiben dieses Buchs – erneut eins klargeworden: Sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen geht es um mehr als um die reine Möglichkeit der Beeinflussung. Es geht um Vertrauen, Neugierde, Leidenschaft, Nähe. Es geht um all die Dinge, die unser Herz tanzen lassen, wenn wir glückliche, lachende Kinder sehen. Es geht nicht um Angst!
Ich glaube – und das ist meine ganz persönliche Meinung –, dass alle Kontrollfreaks aber genau aus dieser Angst heraus handeln. Sie haben Angst vor ihrer eigenen Stärke, sie haben Angst davor, verletzt zu werden, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen. Kommt so jemand dennoch an sein Ziel, ist er nur am Ziel angekommen, gewonnen hat er deshalb noch lange nicht. In dem Moment fehlt ihm nämlich etwasganz Wesentliches: Erfüllung. Wenn alle Macht von innen kommt, dann ist Erfolg ohne Erfüllung kein Erfolg.
Wie können wir es schaffen, uns vor diesen Methoden selbst zu schützen, damit sie keine gegen uns gerichtete Waffe werden? Diese Frage wird mir regelmäßig gestellt. Nun, zunächst hilft es natürlich zu wissen, welche Mittel der Einflussnahme es gibt und wie diese Methoden angewendet werden können. Erst durch dieses Wissen können Sie frei entscheiden, ob Sie sich darauf einlassen wollen oder nicht. Ein zweiter wesentlicher Faktor ist die Stärke – und die kommt immer von innen!
Nur Sie haben die Macht, Ihr eigenes Erleben zu schaffen. Ich wünsche mir und Ihnen, liebe Leser, dass wir diesem Ziel durch dieses Buch einen Schritt näher kommen werden.
Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir ungenügend sind.
Unsere tiefste Angst ist, über die Maßen stark zu sein.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit,
das uns am meisten Angst macht.
[…]
Dich selbst klein zu halten, dient nicht der Welt.
Es ist nichts Erleuchtetes daran, dich kleinzumachen,
damit andere um dich herum sich nicht unsicher fühlen.
Wir sind alle dazu bestimmt, zu leuchten wie es Kinder tun.
[…]
Es ist nicht nur in einigen von uns, sondern in jedem Einzelnen. Und wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben, befreit unsere Gegenwart automatisch andere.
(aus: A Return to Love: Reflections on the Principles of «A Course in Miracles» von Marianne Williamson)
Dank
An Carlotta, Vincent und Marlena, die mir jeden Tag zeigen, wie schön es sein kann, beeinflusst zu werden.
An
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