Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!
lässt er sich im Unterbewusstsein finden. Kurzum:
Ein sehr großer Teil dessen – wenn nicht gar alles –, was unsere Persönlichkeit ausmacht, ist dort angesiedelt. Unsere Gewohnheiten, unser Verhalten und unsere Glaubenssätze
sind an dieser Stelle manifestiert. Deshalb ist es für uns und die Lenkung unserer Gedanken in neue Richtungen wichtig. Die
Programmierung des Unterbewusstseins beginnt im Mutterleib, denn das ungeborene Kind kann zum Beispiel ab der 18. Woche bereits hören! Werfen Sie also Ihrem Kind zuliebe die schlimmsten Schlager-CDs weg und spielen Sie stattdessen Wolfgang
Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach oder Stevie Ray Vaughan.
Alle in unserem Leben gespeicherten Eindrücke haben sich in unserem Unterbewusstsein zu Gewohnheiten und zu unserer ganz persönlichen
Brille verdichtet. Diese wird also nicht willentlich von uns ausgesucht, sondern unser Unterbewusstsein stellt sich die Gläser
zusammen. Unsere Gewohnheiten entwickeln sich also aufgrund unserer Erfahrungen und der Art ihrer Verarbeitung durch unser
Unterbewusstsein – und nicht aufgrund einer bewussten Entscheidung. Aus diesem Grund ist unser Wille auch immer schwach, sobald
uns der Glaube fehlt. Sollte ich in meinem Unterbewusstsein gespeichert haben, dass ich nie erfolgreich eine Sprache werde
lernen können, dann kann ich es noch so sehr wollen: Es wird trotzdem |115| nicht gelingen. Wenn ich nicht fest an den Erfolg glaube, habe ich keinen.
Ich spreche hier aus eigener Erfahrung: Ich bin in der sechsten Klasse des Gymnasiums wegen einer Fünf zu viel in Französisch
sitzengeblieben. Damals war das ein harter Schlag für mich. Ich fand diese Sprache immer schon wunderschön und hatte sie unbedingt
lernen wollen. Allerdings gab mir meine damalige Lehrerin keine Chance dazu. Zum Beispiel stellte sie mich oft beim Vokabelabfragen
vor die Klasse und machte schlechte Witze über mich, sobald ich ein Wort nicht richtig aussprach oder es mir erst gar nicht
einfiel. Damit wandte sie unbewusst eine der besten Techniken an, einen Menschen zu verängstigen. Sie holte mich aus meinem
gewohnten Umfeld heraus und zerrte mich in ein anderes, in dem ich keine Kontrolle mehr ausüben konnte. Bei einem Verhör läuft
das genauso. Als die besagte Lehrerin schwanger wurde, war ich fassungslos. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Mann
mit so einer Frau freiwillig Zeit verbringt – schön war sie nämlich auch nicht. Wir bekamen also eine Vertretungslehrerin.
Bei ihr war ich im Unterricht gleich besser, weil sie mir das Signal gab, dass sie mir etwas zutraute. Bei den Arbeiten schnitt
ich aber immer noch schlecht ab. Schließlich blieb ich trotzdem sitzen und wechselte die Schule.
In den Sommerferien darauf fuhr ich dann mit meinen Eltern nach Frankreich und hatte dort mein Schlüsselerlebnis. Ich merkte,
dass ich mich tatsächlich verständigen konnte. Ich war in der Lage, meine Lieblingsspeise zu bestellen und mit anderen Kindern
zu spielen und rumzualbern. Ich machte die Erfahrung, dass ich mehr konnte, als ich je für möglich gehalten hatte. An meiner
neuen Schule hatte ich sofort eine Zwei in Französisch – der Stoff war ja auch nicht neu, aber immerhin –, und einige Jahre später studierte ich Übersetzen und Dolmetschen in den Sprachen Englisch und Französisch.
Was war passiert? Ganz einfach: Plötzlich spürte ich den Erfolg |116| und hatte ab diesem Zeitpunkt die Gewissheit, dass ich etwas erreichen konnte. Der Glaube an sich selbst und der Wille, gut
zu sein, müssen immer an einem Strang ziehen! Unabdingbar. Dieser Satz ist mir so wichtig, dass ich ihn mit einem Ausrufezeichen
beende – obwohl ich Ausrufezeichen eigentlich nicht mag. Mark Twain hat mal gesagt: Ausrufezeichen seien so, als würde man
über seine eigenen Witze lachen. Ich stimme dem zu. An dieser Stelle finde ich es dennoch angebracht.
Die gute Nachricht ist also: Wir können mit unserem Unterbewusstsein kommunizieren und durch richtiges Denken dafür sorgen,
dass wir an die für uns wichtigen Dinge auch tatsächlich glauben können. Für die Macht über die Gedanken ist das Unterbewusstsein
von zentraler Bedeutung. Wir werden in diesem Buch noch sehr oft weitere Bestätigung dafür finden.
Vom Bewusstsein
Im Bereich des Bewusstseins denken wir – oder wir machen jedenfalls das, was wir gewöhnlich darunter verstehen. Wie viel ist
sieben mal acht? Sie blicken jetzt wahrscheinlich kurz nach
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