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Der kleine Ratgeber der Aromatherapie

Der kleine Ratgeber der Aromatherapie

Titel: Der kleine Ratgeber der Aromatherapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Krämer
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Geschichte

Altertum
    Die Destillation von Terpentin, Zedern und Zimt war bereits im alten Ägypter bekannt. Ab dem 14.Jh. v.Chr. wurde dort auch das ätherische Öl von Blüten in fetten Ölen gelöst. Ägyptische Priester stellten u.a. Räucherkerzen, Salben, Pflaster, Zäpfchen und Pulver her. Zur Einbalsamierung der Toten verwendeten sie ebenfalls ätherische Öle.
    Räucherungen und der Einsatz duftender Pflanzenessenzen zu Heilzwecken sind auch von den alten Hebräern, Sumerern, Assyrern und Chinesen bekannt. Im altindischen Ayurveda sind bereits medizinische Anwendungen mit ätherischen Ölen - vor allem Sandelholzöl - angeführt, hauptsächlich in Form von Massagen.
    Zur Zeit der Antike erlebte der Gebrauch aromatischer Stoffe bei Arabern, Griechen und Römern einen enormen Aufschwung. Neben beinahe verschwendungssüchtiger Anwendung in Form von Parfüms, duftenden Körperölen und diversen Kosmetika wurden ätherische Öle bereits sehr gezielt in der Medizin eingesetzt. Es existieren eine ganze Reihe von Abhandlungen aus dieser Epoche, in der verschiedenen Duftstoffen spezifische Heilwirkungen zugesprochen werden, unter anderem Werke von Dioscurides, die fast 1000 Jahre lang Allgemeingültigkeit in der westlichen Medizin besaßen. Selbst Hippokrates wies in seinen Schriften ausdrücklich auf den medizinischen Wert von Räucherungen und Kräuterdämpfen hin.

Mittelalter
    Der bereits erwähnte persische Arzt Avicenna (980-1037) entwickelte das damals bekannte Herstellungsverfahren für Pflanzenessenzen weiter und ermöglichte dadurch die Gewinnung des reinen ätherischen Öls. Die Destillation selbst wurde nicht von ihm allein erfunden, sondern entwickelte sich in einem Zeitraum von rund 100 Jahren. Avicenna schrieb ausführlich über die Heilwirkungen verschiedener ätherischer Öle und verfaßte annähernd 100 Bücher, darunter den "Kanon der Medizin" und das "Kleinere Lehrgedicht der Medizin". Beide blieben über 500 Jahre lang die führenden Werke der Medizin.
    Einer derer, die der Anwendung duftender Pflanzenstoffe zu Heilzwecken zu großer Popularität verhalfen, war der englische Arzt und Astrologe Nicholas Culpeper (1614 - 1654). Mit seinen Veröffentlichungen über die heilenden und stimulierenden Eigenschaften von Kräutern und Pflanzenessenzen beeinflußte er viele Alchemisten, Heiler und Ärzte Europas.

Moderne
    Anfang dieses Jahrhunderts begann der französische Chemiker Rene’-Maurice Gattefosse’ mit Parfüms und Kosmetika zu experimentieren. Er beschäftigte sich dabei intensiv mit den Pflanzenessenzen und nannte seine Erkenntnisse der Heilwirkungen « Aromatherapie ». Mit diesem Begriff, den er 1936 als Titel für ein Buch verwendete, gab er der Behandlung mit duftenden Pflanzenstoffen die heute übliche Bezeichnung.
    Inspiriert durch Gattefosse’s Veröffentlichungen kurierte der Militärchirurg Jean Valnet Kriegsverletzungen während des zweiten Weltkrieges mit ätherischen Ölen. Nach Kriegsende fing er an, in seiner Arztpraxis Patienten nur noch mit ätherischen Ölen und Kräutern zu behandeln. Seine Heilerfolge gaben ihm recht. Nach Veröffentlichung seines Werkes "Aromatherapie: Traitement des Maladies par les essences des Plantes", das ihm weltweite Anerkennung brachte, begann er, Kollegen in der Aromatherapie auszubilden.
    Inzwischen hat sich Frankreich zu einem Hauptproduzenten und der kleine südfranzösische Ort Grasse , in dem Gattefosse’ lebte, zu einer Art Welthandelszentrum für ätherische Öle entwickelt.

Herstellung der Aromaessenzen

    Ätherische Öle sind flüssige Bestandteile duftender Pflanzen, die zwar als Öle eingestuft werden, jedoch eine völlig andere Konsistenz besitzen als gewöhnliche Pflanzenöle wie z.B. Sonnenblumen - oder Mandelöl. Sie sind hochgradig flüchtig und hinterlassen auf Fließpapier im Gegensatz zu anderen Ölen in der Regel keinen Fettfleck. Mit Wasser vermischen sie sich schlecht, lösen sich aber hervorragend in fettem Öl oder hochprozentigem Alkohol.
    In den Pflanzen kommen sie als winzige Öltröpfchen vor, die in oder auch auf dem Pflanzengewebe sitzen. Häufig sind sie in einem bestimmten Teil der Pflanze besonders konzentriert eingelagert. Manche Pflanzen produzieren verschiedene Öle in unterschiedlichen Pflanzenteilen. Aus dem Orangenbaum lassen sich z.B. drei Essenzen herstellen: Orangenschalenöl, Orangenblätteröl (Petitgrain) und Orangenblütenöl (Neroli).
    Zur Gewinnung

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