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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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seine Hosentasche stecken. Dann bitten Sie Ihr Gegenüber, sein Pendel locker vor dem Körper
     zu halten. Sagen Sie ihm, dass er von nun an nicht mehr mit Ihnen sprechen, sondern seine Antwort nur denken soll.
Fragen Sie: «Hast du die Zahl eins auf den Zettel geschrieben?» Warten Sie ab, bis das Pendel sich ausreichend bewegt. Beschreibt
     es eine Linie, so lautet die Antwort: «Nein.»
Als Nächstes prüfen Sie: «Hast du die Zahl zwei auf den Zettel geschrieben?», usw.
|63| Lassen Sie Ihrem Mitspieler Zeit, sich auf die Antwort und die damit verbundene Bewegung zu konzentrieren. Falls Ihr Gegenüber
     versucht, bewusst Kontrolle auf das Pendel auszuüben, können Sie in den meisten Fällen trotzdem erkennen, an welche Zahl er
     denkt, weil das Pendel kurz vor der Bewegung von rechts nach links aus der Bahn ausbricht und stockt. Es ist nur ein kurzer
     Moment, aber er ist oft sehr gut zu erkennen. Wenn Sie aber den Zuschauer wie oben beschrieben auswählen, ist die Chance danebenzugreifen
     sehr gering.
    Das Pendel macht die Gedanken sichtbar. Ich habe bei diesen Spielen schon sehr heftige Reaktionen erlebt, immerhin lesen Sie
     jetzt die Gedanken Ihres Gegenübers. Die stärksten Reaktionen kommen meistens von der Versuchsperson selbst, denn sie bewegt
     das Pendel tatsächlich unbewusst und hat keine Ahnung davon.
    WELCHER-GEGENSTAND-IST-GEMEINT?-EXPERIMENT
     
Legen Sie sieben bis zehn Gegenstände in einer Reihe auf einem Tisch aus. Ihr Gegenüber soll an einen dieser Gegenstände denken.
     Jetzt soll er das Pendel langsam über jeden Gegenstand halten. Bei seinem Objekt soll er Ja denken, bei allen anderen Nein.
     Über seinem ausgewählten Objekt bewegt sich das Pendel im Kreis.
    Auch folgendes Experiment, das bereits Bestandteil meines Bühnenrepertoires war, zeigt, wie ein Pendel Gedanken sichtbar machen
     kann.
    |64| DAS AUSGEWÄHLTE-SPIELKARTE-EXPERIMENT
     
    Ein Zuschauer wird gebeten, an eine Spielkarte zu denken. Nehmen wir an, er denkt an die «Herz 5» – was Sie aber natürlich
     noch nicht wissen.
Jetzt bekommt er ein Pendel, und Sie fragen ihn: «War Ihre Karte eine rote Karte, also Herz oder Karo?» Das Pendel wird kreisrund
     ausschlagen. Die gedachte Antwort lautet also: «Ja.»
Als Nächstes fragen Sie: «War Ihre Karte eine Karokarte?» Diesmal schlägt das Pendel in einer geraden Linie aus. Sie wissen
     also, dass es sich um eine Herzkarte handeln muss.
Fragen Sie nun, ob es sich um eine Bildkarte, also Bube, Dame, König oder Ass, handelt. (Das Ass gilt nicht wirklich als Bildkarte,
     aber so geht der Versuch schneller.) Falls nicht, fahren Sie fort wie beim Lügen-haben-kurze-Beine-Experiment – auf der Seite
     62 – beschrieben. Falls das Pendel einen Kreis beschreibt, zählen Sie jede Bildkarte nacheinander auf, fragen, ob das die
     gedachte Karte ist, und beobachten die Bewegung ganz genau.

i Neues aus der Gedankenwelt
    Menschen treffen jeden Tag Entscheidungen – wichtige und unwichtige. Sicher werden sie dabei nicht ausschließlich von ihrer
     Ratio, ihrem Verstand, gelenkt. Man kann sogar weitergehen und behaupten: Emotionen, soziale Faktoren und Erfahrungswerte
     spielen die entscheidende Rolle, geben letztendlich den Ausschlag. Aber sicherlich sind beide Bereiche aufs tiefste miteinander
     verzahnt. Die Vor- und Nachteile wägt der Mensch individuell ab – je nach Persönlichkeit.
    Dem Grund, warum eine Entscheidung so oder so getroffen wird, ist also nicht ganz einfach auf die Spur zu kommen. Aber woraus
     ist der Stoff, aus dem Entscheidungen sind? Seit mehr |65| als fünfzig Jahren gehen Neurowissenschaftler diesem Phänomen systematisch nach – mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen.
     In Experimenten ist es ihnen beispielsweise gelungen, schon zehn Sekunden vor dem Ergebnis zu erkennen, ob ein Patient eine
     Entscheidung von großer oder kleiner Tragweite treffen und in welche Richtung sein Denken gehen wird. Erstaunlich! Hier eine
     Übersicht über einige Ergebnisse.
    i Halbvoll ist mehr als halbleer 
    Auf die Perspektive kommt es an. Die These: Zwei unterschiedliche Darstellungen ein und desselben Sachverhalts führen zu unterschiedlichen
     Entscheidungen. Dass der Mensch sich dabei nicht fortwährend seiner Rationalität bedient und mitunter zu unlogischen Verhaltensmustern
     neigt, begründeten die Psychologen Amos Tversky und Daniel Kahneman, der 2002 den weltweit wichtigsten Preis im Bereich Wirtschaftswissenschaften
     erhielt. Ihr Versuch, die sogenannte

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