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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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Wetter aufgeregt habe, dann
     mache ich das heute also wieder, falls es sich nicht geändert hat. Oder noch besser: Das Wetter hat sich geändert, ich rege
     mich aber trotzdem wieder darüber auf. Ist das Gedankenfreiheit? Mein Opa sagte zu Leuten, die sich nur übers Wetter unterhalten
     haben, in der Regel: «Besser als gar kein Wetter!» – diese Antwort finde ich sehr gut.
    Stellen Sie sich vor, Sie bauen ein Haus aus Legosteinen. Das Gebäude besteht aus 60   000   Einzelteilen. Jeden Tag haben Sie die Möglichkeit, 3000   Steine zu ersetzen. Fügen Sie diese einfach an genau derselben Stelle ein, an der die alten herausgenommen wurden, dann schaffen
     Sie in Ihrem ganzen Leben kein neues Haus – jedes Gebäude sähe aus wie das alte. Wäre es da nicht sinnvoller, die neuen Steine
     dort einzubauen, wo sie Ihnen in diesem Moment am wichtigsten oder sinnvollsten angeordnet zu sein scheinen? Klar, einige
     dürfen nicht verrückt werden, weil sonst alles in sich zusammenfällt. Aber im Laufe der Zeit haben Sie die Möglichkeit, jeden
     Stein zu ändern, und bei genügend Zeit kann ein ganz neues Gebilde entstehen. Ein Gebilde, das mit dem ursprünglichen Haus
     nach einiger Zeit überhaupt nichts mehr zu tun hat. Sie können also nach Belieben die Steine sowie die Form des Gebäudes ändern.
     Das ist Freiheit!
    Wie schon betont: Gedanken sind unsichtbar, dennoch sind ihre Auswirkungen überall und immerzu spürbar! Um Ihnen weiter Mut
     zu machen, mir in diese Richtung zu folgen, schlage ich Ihnen folgenden Test vor. Sie sollten sich dafür mindestens vier Minuten
     Zeit nehmen. In dieser Phase wird Ihr Körper auf Ihre Gedanken reagieren. Sie werden durch Ihre Gedanken die Form Ihrer Hand
     verändern!
    |28| EXPERIMENT DER WACHSENDEN HAND
     
Halten Sie zunächst Ihre Handflächen aneinander, um die Länge der Hände zu messen. Als Anhaltspunkt können die Falten an den
     Handgelenken an der Innenseite des Unterarms dienen. Es kann sein, dass eine Hand ein wenig länger ist als die andere. Das
     ist völlig normal.
Als Nächstes heben Sie locker eine Hand nach oben. Mein Vorschlag: Männer nehmen die linke Hand, Frauen die rechte. Konzentrieren
     Sie sich auf diese Hand. Locker, aber mit voller Konzentration richten Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Hand und stellen
     sich vor, dass die gehobene Hand länger wird. Tun Sie das genau so, wie es für Sie angenehm ist. Vielleicht stellen Sie sich
     bildlich vor, dass die Hand länger wird, oder Sie spüren, wie die Hand sich verändert. Möglicherweise wird sie warm oder beginnt
     zu kribbeln. Stellen Sie sich vor, wie die Haut sich dehnt, wie die Muskeln größer werden und die Sehnen länger.
Wenn Sie das vier Minuten lang mit voller Konzentration getan haben, dann halten Sie die Handflächen erneut zum Vergleich
     aneinander. Am deutlichsten wird der Unterschied am Mittelfinger sein.
    Vielleicht hilft es, die Erkenntnisse der Medizin, Psychologie und Philosophie einzubeziehen, um den Gedanken auf die Spur
     zu kommen. Werden wir also wissenschaftlich.
    i Körper macht Geist
    Die moderne Hirnforschung scheint das, was New-Age-Anhänger und andere Spirituelle schon lange behaupten, endlich auf wissenschaftliche
     Füße zu stellen: Körper und Geist sind nicht, wie von manchen Philosophen, Psychologen und Sozialwissenschaftlern seit Jahrzehnten
     und Jahrhunderten angenommen, getrennte Einheiten, sondern gehören zusammen, |29| entstehen und vergehen nur im Team und sind ohne einander nicht denkbar. Der Denkfehler, dass nur der Geist zähle und der
     Körper nebensächlich sei, kam zur Zeit der Aufklärung im 17. und 18.   Jahrhundert auf. Seither wird das rationale Denken maßlos überschätzt. Dieser Primat des Verstandes hat dazu geführt, dass
     viele Menschen, darunter einige maßgeblich wissenschaftliche Experten, davon überzeugt sind, dass das menschliche Gehirn ein
     reines Denkorgan ist, das weitgehend losgelöst vom Körper funktioniert. René Descartes war bereits in seiner Abhandlung zum
     Leib-Seele-Problem wahrscheinlich erleichtert zu dem Schluss gekommen, dass der Geist nicht vom Körper hervorgebracht werde
     und somit auch nicht mit ihm vergehen könne. Dies war sein Beweis für die Unsterblichkeit der Seele, die durch die Erkenntnisse
     der Hirnforschung erneut in Zweifel zu ziehen ist.
    Wenn wir den Geist mit dem Gehirn gleichsetzen – was die Erkenntnisse der letzten Jahre nahelegen   –, so kann zwischen Geist und Körper kein

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