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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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werden.« Ihre Stimme klang forsch und unpersönlich, doch die Bedeutung ihrer Worte war klar. Ich musste das, was ich behauptet hatte, durch Beweise untermauern, oder sie würde den Vorwurf erheben, dass ich ihre Zeit verschwendete.
    »Ja, genau. Das wollte sie. Sie wird es weiterhin versuchen, wenn Sie ihr den Pass zurückgeben. Glauben Sie ihr kein Wort, wenn sie Ihnen irgendeine Geschichte von einem Kreuzfahrtschiff oder so aufzutischen versucht. Prüfen Sie es nach. Es gibt kein Schiff. Glauben Sie überhaupt nichts von dem, was Lisa Stallard Ihnen erzählt. Sie ist eine ausgemachte Lügnerin.«
    Wenn ich bitter klang, dann kam das nicht von ungefähr. Ich war nicht nur Opfer von Lisas Fäusten, sondern auch von ihren Lügen. Ich kam immer noch nicht über ihren Anblick bei unserer ersten Begegnung hinweg, als sie in der Tür ihres Elternhauses in Summertown gestanden hatte. Sie hatte einen so netten Eindruck gemacht. Ich hätte mich auf das Foto konzentrieren sollen, das Mickey Allerton mir gegeben hatte, und auf dem Lisa in ihrem Cowboy-Kostüm zu sehen war. Ich fragte mich, welches Sternzeichen sie wohl hatte und vermutete, dass es Zwillinge war. Sie war zwei Personen in einem, so viel stand fest – eine kleine Miss Jekyll und Hyde, dachte ich, eine pflichtergebene Tochter, deren einziger Fehler es war, von der Bühne zu träumen – und außerdem zu morden.
    Pereira starrte mich an wie eine Matrone, die soeben jemanden dabei ertappt hatte, wie er Erbsen mit dem Messer aß. »Sie haben eine Reihe von weiteren Aussagen im Zusammenhang mit Lisa Stallard gemacht. Sie haben Miss Stallard des Mordes an Ivo Simic beschuldigt. Sie streitet alles ab.«
    »Was haben Sie denn erwartet? Ein Geständnis vielleicht?«, schnappte ich.
    »Ich muss schon sagen, ich empfinde dies als eine außergewöhnliche und sehr ernste Anschuldigung, Fran. Wie soll sie es denn getan haben? Und warum? Mir scheint, Miss Stallard fehlt es an jeglichem Motiv für eine derartige Tat.«
    »Ich kann es Ihnen erklären«, sagte ich.
    »Ich hatte sehr darauf gehofft, dass Sie dies tun würden. Ich hoffe außerdem darauf, dass Sie Ihr eigenes Verhalten erklären, das wohl kaum mit dem eines gesetzestreuen Bürgers in Einklang steht.«
    »Hey!«, brauste ich indigniert auf. »Ich habe kein Gesetz gebrochen!«
    »Sie kannten die Identität des Ertrunkenen und haben der Polizei nichts gesagt. Das nennt man Zurückhalten von Informationen. Darüber hinaus erfüllen Ihre übrigen Aktionen den Tatbestand der Behinderung einer polizeilichen Ermittlung.« Pereira hatte sich in Fahrt geredet und gebärdete sich inquisitorisch.
    »Ich habe sämtliche Fragen beantwortet, die Sie an mich gerichtet haben, und ich habe sie aufrichtig beantwortet«, widersprach ich, doch ich hatte nicht mehr Glück damit, als wenn ich versucht hätte, mit Tomás de Torquemada über Häresie zu streiten.
    Sie beugte sich mit vorgerecktem Unterkiefer über den Tisch und starrte mir in die Augen. Die Farbe ihrer Augen war das, was man üblicherweise als »stahlgrau« beschreibt. »Sie haben mir die Identität des ertrunkenen Mannes vorenthalten.«
    »Sie haben mich nicht danach gefragt«, murmelte ich unklugerweise.
    »Spielen Sie keine albernen Spielchen mit mir!«, schnappte sie. »Sie hätten diese Information von sich aus weitergeben müssen!«
    »Entschuldigung.« Es war Zeit zum Krötenschlucken. Sie hatte recht. Ich hatte Informationen zurückgehalten, und es gab keinen Weg, wie ich das rechtfertigen konnte. Es lag allein in Pereiras Ermessen, ob sie mich wegen Behinderung von Ermittlungen zur Anzeige brachte. Ich brauchte sie auf meiner Seite. Vielleicht half eine Spur von Pathos, überlegte ich.
    »Ich hatte Angst«, wimmerte ich ziemlich überzeugend, wie ich fand.
    »Sie und Angst? Wovor?«, lautete die brutale Gegenfrage.
    »Mickey Allerton«, gestand ich. »Er ist derjenige, der mich nach Oxford geschickt hat, um mit Lisa zu reden. Er kann ein sehr furchteinflößender Mann sein, und er hat meinen Hund als Geisel genommen. Das heißt, bis Bonnie der Person weggelaufen ist, die auf sie aufpassen sollte.«
    »Das ist ja etwas ganz Neues«, sagte Pereira aalglatt. »Einen Hund als Geisel halten? Aber er ist weggelaufen, wie Sie sagten. Ein unternehmungslustiger Hund also. Und ist dieses bemerkenswerte Tier inzwischen wieder aufgetaucht?«
    Ich schüttelte den Kopf und muss aufrichtig elend dreingeblickt haben, weil sie in freundlicherem Tonfall fortfuhr: »Wenn das, was

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