Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
Zeitpunkt noch nicht, aber es war ihr zweites Auftauchen an der Stelle. Ich signalisierte ihr zu verschwinden, weil ich wusste, dass Allerton wütend reagieren würde, wenn sie in diese Sache verwickelt wurde.
Später, als ich ihr erzählte, dass der Tote Ivo war, flippte sie aus – oder besser, sie tat so, als würde sie ausflippen. Ich habe Schauspielerei studiert, und glauben Sie mir, Lisa ist gut. Sie sagte, er müsse nach Oxford gekommen sein und nach ihr gesucht haben in der Vorstellung, dass er sich bei Allerton beliebt machen könnte, wenn er sie zurückbrächte. Jasna, eine andere Kroatin, die ebenfalls in Allertons Club tanzt, hatte ebenfalls Angst, ihren Job zu verlieren. Nach Lisas Worten wollte Ivo ihr helfen. Später habe ich erfahren, nicht von Lisa wohlgemerkt, dass Ivo selbst um seinen Job fürchten musste. Aber zum damaligen Zeitpunkt ergab Lisas Erklärung in meinen Augen Sinn, und als ich mit Vera sprach, fühlte ich mich darin bestärkt.«
»Mein Eindruck bisher ist der, dass Sie eine außerordentlich blühende Fantasie haben, Fran«, sagte Pereira. »Ich habe allerdings immer noch kein Motiv gehört, warum Lisa Stallard den Mann hätte töten sollen, geschweige denn haben Sie mir gesagt, wie sie es bewerkstelligt haben soll. Ich bin sicher, das werden Sie mir noch erzählen.«
»Gedulden Sie sich ein wenig«, sagte ich. »Ich komme noch dazu. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich alles geglaubt, was Lisa, Allerton und Vera mir erzählt hatten. Warum hätte ich an ihren Worten zweifeln sollen? Dann jedoch bin ich nach London gefahren, um Lisas Pass aus ihrer Wohnung zu holen. In dem Augenblick, in dem ich den Fuß über die Schwelle setzte, wurde mir klar, dass die Beziehung zwischen Lisa und Allerton eine Menge mehr sein musste als die einer Tänzerin und eines Nachtclubbesitzers, für den sie arbeitete. Sie sollten diese Wohnung sehen! Sie sollten die Kleider in ihrem Ankleidezimmer sehen …«
Ich stockte bei der Erinnerung an Julie und das Fleischmesser. »Dann tauchte Julie Allerton auf, und ich erfuhr, dass Mickey wegen Lisa seine vierundzwanzigjährige Ehe aufgegeben hat.
Ich habe eine Menge nachgedacht. Allerton hatte immer wieder Affären mit Mädchen aus seinem Club. Dass er seine Frau für Lisa verlassen und sich eine Scheidung mit all der schmutzigen Wäsche antun wollte, die eine so lange Ehe mit sich bringt, wirft ein ganz neues Licht auf die Dinge, finden Sie nicht? Entweder war der Mann völlig von ihr betört, oder er durchlitt eine Midlife-Crisis oder …«
Ich zögerte dramatisch. Das lag zum Teil an meinem schauspielerischen Training und zum Teil daran, dass ich sehen konnte, wie Pereira jetzt auf meine Geschichte angesprungen war. Ich wollte die Spannung auf die Spitze treiben. Sie sagte nichts, doch sie wartete.
»Oder«, fuhr ich fort, »Lisa hatte etwas, das Mickey mehr als alles andere in der Welt wollte. Als ich mich in der Wohnung umsah, bevor Julie eintraf, fand ich im Abfalleimer im Badezimmer einen Verpackungsrest. Es war die Verpackung eines Schwangerschaftstests. Julie hat mir erzählt, dass sie und Mickey keine Kinder haben. Sie hatten sich Kinder gewünscht, aber es waren keine gekommen. Julie hat auch erzählt, dass bei ihr alles in Ordnung wäre, und damit angedeutet, dass es wohl an Mickey liegen musste. Denken Sie darüber nach, Detective Sergeant Pereira, ja? Sie haben mit den Londoner Cops gesprochen. Sie haben Ihnen erzählt, was für eine Sorte Mann Mickey Allerton ist. Er bewegt sich in einer Welt, in der der Anschein von Erfolg alles bedeutet. Es ist eine Männerwelt, voller harter Burschen. Doch es gibt ein Geheimnis, das Allerton sorgfältig vor seinen Macho-Kumpanen gehütet hat. Er glaubt, dass er nicht im Stande ist, ein Kind zu zeugen. Was muss das für ihn bedeuten! Wie muss das während vierundzwanzig kinderlosen Ehejahren an ihm genagt haben! Und plötzlich findet er heraus, dass seine kleine Freundin Lisa schwanger ist. Er ist völlig aus dem Häuschen. Er kann also doch Kinder zeugen! Er wird seine Ehefrau verlassen. Er wird Lisa heiraten. Er wird mit ihr und dem Baby nach Spanien gehen und in seiner prächtigen Villa leben und dort einen schicken neuen Club für zahlungskräftige Kundschaft eröffnen. Vor allen liegt eine wunderbare Zukunft – und dann rennt Lisa davon. Der arme Kerl weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht, was er getan hat, damit es so weit kommt. Er weiß nur eines – er will sie zurück.«
»Ich kann Ihnen
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