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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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zu Hause sei und sie eine Nachricht hinterlassen könne. »Alice, hier ist Emily. Ich muss unbedingt mit Ihnen reden. Gregg hat im Zeugenstand ausgesagt, er habe gesehen, dass Natalie sehr ängstlich gewirkt habe. Sie haben das nie angesprochen. Aber gerade fiel mir wieder ein, dass Natalie unmittelbar nach der letzten Theatervorstellung nach Cape Cod gefahren ist. Ich weiß, ihre Kollegen am Theater haben dazu Aussagen abgegeben, aber ich möchte mir alles noch einmal ansehen. Ich glaube nämlich, wir könnten hier etwas Wichtiges finden.«
    Es war ihre umständliche Art zu sagen, dass Billy Tryon möglicherweise ein Verhältnis mit einer Schauspielerin aus Endstation Sehnsucht gehabt hatte und an jenem letzten Abend zufällig Natalie getroffen haben könnte. Und vielleicht hatte sie ihn nach all den Jahren wiedererkannt.
    Emilys Telefon klingelte. Es war Ted Wesleys Sekretärin. Nervös sagte sie: »Emily, der Staatsanwalt wünscht Sie umgehend in seinem Büro zu sprechen. Und er sagt, Sie sollen die Akten mitbringen, die Sie aus seinem Büro mitgenommen haben.«

78
    E ine Dreiviertelstunde später standen Emily, Billy Tryon und Jake Rosen in Ted Wesleys Büro. Wesley, blass vor Zorn, starrte sie mit unverhohlener Verachtung an. »Darf ich sagen, dass mir nie etwas untergekommen ist, was schlampiger, nachlässiger, chaotischer gewesen wäre als das, was Sie alle drei hier abgezogen haben. Billy, hast du in irgendeiner Weise Jimmy Easton bei der Abfassung seiner Geschichte, die er im Zeugenstand so glaubwürdig vorgetragen hat, unter die Arme gegriffen?«
    »Nein, Ted, in keiner Weise.« Sein Tonfall, sein ganzes Gebaren zeugten von Unterwürfigkeit. »Einen Moment. Ich will genau sein. Als Easton mir von dem Brief erzählte, den er Aldrich geschrieben hatte, um ihm mitzuteilen, dass er sich nicht an die Abmachung halten, aber auch die fünftausend Dollar nicht zurückgeben werde, die Aldrich ihm bereits ausgehändigt hatte, da sagte ich etwas in der Art wie: Sie haben das also als nicht erstattbaren Vorschuss betrachtet. Daraufhin lachte er, und dann wiederholte er die Formulierung im Zeugenstand.«
    »Davon rede ich nicht«, blaffte Wesley. »Du willst mir also sagen, dass er die ganze Geschichte bereits parat hatte und alle Einzelheiten ausschließlich von ihm stammen?«
    »Absolut«, erwiderte Billy nachdrücklich. »Ted, betrachte doch die Fakten, wenn Mrs Wallace es schon nicht tun will. Sofort nach Eastons Festnahme nach dem Einbruch
sagte er den Polizisten vor Ort, dass er Informationen zum Aldrich-Fall habe. Sie riefen uns an, und ich fuhr sofort hin. Alles, was er sagte, konnte nachher bestätigt werden. Er hatte sich mit Aldrich in der Bar getroffen. Aldrich hatte ihn tatsächlich auf seinem Handy angerufen. Er beschrieb Aldrichs Wohnung. Er wusste sogar von dieser berüchtigten quietschenden Schublade.«
    »Das stimmt, er wusste von der quietschenden Schublade«, warf Emily ein. »Und jetzt meldet sich Mr Garcia und sagt, er habe mit Easton in Aldrichs Wohnung etwas abgeliefert und Easton dabei für einige Zeit im Wohnzimmer allein gelassen. Vielleicht hatte er vorgehabt, etwas zu stehlen, er zog die Schublade auf und wurde dann von einem Geräusch gestört.
    Was ist außerdem mit dem Brief, den er angeblich abgeschickt hat? Und was ist damit, dass Sie ihm, wie Sie gerade zugegeben haben, auch noch die passende Formulierung geliefert haben, um diesen Brief zu erklären?«, fragte Emily. »War nicht der ganze Brief einzig und allein Ihre Idee? Damit Jimmy besser dastehen würde und seine Geschichte mehr Glaubwürdigkeit erhielt?«
    Bevor Billy zu einer Antwort ansetzen konnte, sah Wesley zu Jake Rosen. »Sie waren mit anwesend, nachdem Easton verhaftet wurde. Was haben Sie dazu zu sagen?«
    »Sir, ich war beim ersten Treffen mit Easton in der Polizeidienststelle in Old Tappan zugegen, die meiste Zeit jedenfalls«, erwiderte Jake. »Billy hat ihn nicht instruiert.« Jake sah zu Emily. »Emily, ich will ehrlich sein. Sie und Billy sind sich ständig ein Ärgernis. Aber ich glaube wirklich, dass Sie ihm hier Unrecht tun.«
    »Mehr muss ich nicht hören, Jake. Danke. Sie können gehen«, sagte Wesley scharf.

    Als sich die Tür hinter Jake schloss, sah Wesley zu Emily. »Ich denke, es ist klar, dass Easton keine Hilfe brauchte, um sich seine Geschichte zusammenzureimen. Er brauchte sie nicht, weil er die Wahrheit darüber gesagt hat, was er und Aldrich getan haben. Und jetzt ist er tot. Und warum? Weil es

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