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Denn Wahrheit musst du suchen

Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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wunders was Komisches. Alle Anspannung war von ihm gewichen.
    Das Zimmer war aufgeräumt und mit einem Ledersofa und einem niedrigen Polstersessel mit Armlehnen aus Holz möbliert. In der Ecke neben einem Kamin standen ein Fernseher und ein DVD -Player. Die Wände waren in einem matten, nüchternen Grauton gestrichen, einziger Schmuck war ein weiße, umlaufende Zierleiste. An einer Wand bemerkte Allie ein Bücherregal sowie eine Tür, die in einen zweiten Raum führte, vermutlich das Schlafzimmer.
    »Ist das vielleicht winzig.«
    »So schlimm find ich’s gar nicht.« Sylvain stand immer noch an der Wand und sah sich um, als würde er überlegen, wo sie mit der Suche beginnen sollten.
    »Fang du doch mit dem Bücherregal an«, sagte er. »Ich nehme mir den Schreibtisch vor.«
    Zelaznys Regal ruhte auf niedrigen Holzschränken und reichte bis an die Decke. Die meisten Bücher darin schienen militärischen Inhalts – »Englands Schlachten«, »Der Sturm zieht auf«, irgendwas Philosophisches mit dem Titel »Die sieben Säulen der Weisheit«.
    Die eintönigen, marineblauen und grauen Einbände fühlten sich rau an. Ein Geruch nach Druckerschwärze und altem Papier stieg ihr in die Nase.
    Sie hatte keinen Plan, wo sie anfangen sollte, deshalb befühlte sie erst einmal die Kanten und tastete nach Dingen, die vielleicht dahinter versteckt worden waren. Aber da waren nur Bücher. In einem Regal.
    Allie sah zu Sylvain hinüber, der die Papiere auf dem Tisch durchsah. »Soll ich nur nach dem Schlüssel suchen oder auch nach was anderem?«
    »Der Schlüssel ist das Wichtigste. Aber wenn du sonst noch was Komisches oder Verdächtiges fändest, wär das auch nicht schlecht.«
    Etwas Komisches oder Verdächtiges? Was denn zum Beispiel? Einen
rauchenden Colt? Ein blutiges Messer? Ein Pamphlet, das mit »Wie vernichtet man die Cimmeria Academy: Einführung für Schwerverbrecher« betitelt ist?
    Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für sarkastische Bemerkungen. Allie schaute hinter jedes einzelne Buch. Um an die oberen Fächer zu gelangen, stieg sie auf einen Stuhl.
    Nach einer Weile fragte Sylvain plötzlich: »Und was war da gestern Abend mit dir und Carter los?«
    Allie wäre beinahe vom Stuhl gefallen. Im letzten Moment fing sie das Buch über das Leben von Winston Churchill auf und stellte es vorsichtig zurück.
    »Gar nichts«, erwiderte sie mit ausdrucksloser Miene. Als er ihr einen zweifelnden Blick zuwarf, hob sie abwehrend die Hände. »Es war wirklich so, wie wir gesagt haben: Wir haben uns eine Weile im Wald versteckt, bis wir sicher waren, dass die Luft rein ist. Dann sind wir zurückgekommen. Wieso fragst du?«
    Er musterte sie nachdenklich. »Na, weil ihr ziemlich lange weg wart. Und weil deine Haare so zerzaust waren.« Er machte eine unbestimmte Geste. »Du hast Carter nicht angeschaut, und Carter hat dich nicht angeschaut.« Er sah unter einen Stapel Papier. »Irgendwas muss vorgefallen sein.«
    Kurz überlegte Allie, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte.
Ja, ich hab ihn geküsst. Und er hat mich zurückgeküsst. Aber es hat sich falsch angefühlt, wir haben es beide bereut, und jetzt reden wir nicht miteinander, und wenn Jules das rausfindet, werde ich mich für den Rest meines Lebens hassen. Das mit ihm ist nur Freundesliebe, was immer das sein mag. Was ich für dich empfinde, weiß ich nicht so recht, irgendwie wünsche ich mir, du würdest mich auch küssen, damit ich mich entscheiden kann.
    Stattdessen nahm sie das nächste Buch und blätterte es durch.
    »Sei nicht albern«, sagte sie, obwohl ihre Stimme komisch klang. »Da war nichts. Carter wollte nur sichergehen, dass die Luft wirklich rein ist, bevor wir los sind. Du kennst ihn doch.«
    »Ja«, sagte Sylvain trocken. »Ich kenne Carter.«
    Allies Kopf schoss so schnell hoch, dass ihr Stuhl wieder leicht ins Wackeln geriet, und sie blitzte Sylvain an. »Was soll das heißen?«
    Ohne aufzusehen, zahlte er es ihr mit gleicher Münze heim: »Gar nichts.«
    Eine ganze Weile sagte keiner mehr was – man hörte nur noch, wie Seiten umgeblättert wurden, und ein schleifendes Geräusch, wenn Allie die Bücher ins Regal zurückschob. Sylvain stellte keine weiteren Fragen, doch aus irgendeinem Grund wollte Allie ihm klarmachen, dass sie nicht wieder mit Carter zusammen war.
    Aber wie soll man so was sagen?
    »Schau mal«, hob sie schließlich an. »Carter und ich sind Freunde. Zumindest versuchen wir’s. Mehr nicht. Er geht jetzt mit Jules. Er … hat

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