Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
kleine Vidcam, um ein anderes Hologramm aufzunehmen, das diesmal eine attraktive Falleen-Frau als Erzählerin zeigte. Sein Haar war grau getönt, und er trug einen falschen Spitzbart in derselben Farbe. Tatsächlich sah er ungeachtet seiner vertrauten Machtpräsenz so überzeugend nach einem WBRP-Pilot im Ruhestand aus, dass Ben sich nicht ganz sicher war, ob er wirklich den richtigen Mann vor sich hatte.
Oder vielleicht waren es die Veränderungen, die nicht Teil von Shevus Verkleidung waren, die Ben aus dem Konzept brachten - die eingesunkenen Augen, die aschfahle Gesichtsfarbe und die Sorgenfalten, die aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schienen. Ben blieb einen halben Schritt vor ihm stehen, ein wenig seitlich, und gab vor, sich für dasselbe Hologramm zu interessieren. Ks war tatsächlich ein wenig interessanter als das letzte. Die Falleen erklärte gerade, wie die Wiederaufbaubehörde den maltorianischen Minengürtel von der berüchtigten Piratenkapitänin Dreiauge befreit hatte.
Shevu überraschte ihn damit, als Erster das Wort zu ergreifen. »In Wahrheit ist das Ganze ein wenig anders gelaufen, weißt du«, meinte er. »Ich könnte dir einiges über Dreiauge erzählen, wenn du daran Interesse hast.«
Ben wandte sich beiläufig um und stellte fest, dass Shevu ihn hinter seiner Vidcam anlächelte, während er gleichzeitig vor Besorgnis und Neugierde die Stirn runzelte.
»Dann waren Sie also dabei, Sir?«, fragte Ben, der noch immer die Rolle des höflichen jungen Adeligen spielte.
Shevu schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich bin mit einigen Leuten bekannt, die es waren. Nach dem. was ich gehört habe, war das Gefecht bereits vorüber, als wir eintrafen. In Wahrheit wurde Dreiauge uns von zwei Jedi-Rittern übergeben.« Er senkte die Vidcam und sah Ben unverwandt an. »Jedi haben diese komische Art, einfach aufzutauchen, wenn niemand mit ihnen rechnet.«
»Ich bin mir sicher, sie haben ihre Gründe dafür«, sagte Ben. »Haben Sie lange bei der WBRP gedient, Sir?«
»Die ganzen zehn Jahre«, antwortete Shevu. »Das war die Zeit meines Lebens.«
Als Shevu nicht vorschlug, irgendwo eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen oder gemeinsam zu Mittag zu essen - als indirekte Aufforderung, irgendwo hinzugehen, wo sie sich ungestörter unterhalten konnten wurde Ben klar, dass sich sein Freund ebenfalls Gedanken um ihre Sicherheit machte. Wieder dehnte er sein Machtbewusstsein aus, und dieses Mal registrierte er zwei fokussierte Präsenzen - die sich jedoch auf Shevu konzentrierten, nicht auf ihn. Selbstverständlich hätte es sich bei den Beobachtern um ein GGA-Verstärkungsteam handeln können - aber Ben bezweifelte es. Shevu kam hierher, um sich mit Informanten zu treffen, und ein vorsichtiger Meisterspion setzte seine Quellen nicht aufs Spiel, indem er einem Team im Hintergrund erlaubte, sie zu sehen. Falls jemand Shevu überwachte, dann weil sie ihn des Hochverrats verdächtigten.
Bens erster Instinkt riet ihm, sich seinen Freund zu schnappen und zu fliehen, aber das wäre ein dämlicher Zug gewesen. Selbst wenn sie sich den Weg von der Plaza freikämpfen konnten. würde Shevus Überlaufen als dringender Sicherheitsnotfall gewertet werden. Bis sie die Mußezeit auf dem Mizobon-Raumhafen erreicht hätten, würde die GGA eine groß angelegte »Rückholaktion« gestartet haben, in deren Verlauf sämtliche Raumhäfen des Planeten dichtgemacht wurden und ganze Divisionen von GGA-Trupplern in einem Umkreis von hundert Kilometern um die Plaza jeden einzelnen Winkel durchkämmten.
Schließlich konnte Ben Shevus Beobachter ausmachen, ein schmalschnäuziges Rodianerpärchen ungefähr dreißig Meter entfernt. Sie drückten einander ihre saugnapfartigen Fingerspitzen gegen die grünen Wangen, ließen eine Vidcam laufen und versuchten etwas zu gekünstelt, wie ein Paar in den Ferien zu wirken. Ben schnippte unauffällig mit den Fingern in ihre Richtung, um die Vidcam mit einem steten Strom von Machtimpulsen zu bearbeiten, die das Bild in Schneegestöber verwandelten.
Sobald Ben sicher war, dass die Überwachungsausrüstung der Rodianer nutzlos war, wandte er sich wieder an Shevu.
»Wissen Sie, was aus ihm geworden ist - aus Dreiauge, meine ich?«, fragte Ben: er sprach weiterhin indirekt, kam jedoch gleich zur Sache. Falls er und Shevu tatsächlich in Gefahr waren, war es am besten, zum Ende zu kommen und zu verschwinden. »Ich habe einige Freunde, die ihn vielleicht gerne kennenlernen würden. Ich bin sicher, es würde
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