Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg

glaube, dass Fett eine Menge Dinge von Dad gelernt hat«, sagte sie. »Vermutlich ist das der Grund, warum er so einen Groll gegen ihn hegt.«
    »Deswegen, und wegen der Sarlacc-Grube«. meinte Leia. »Aber Fett hatte die Grube verdient.«
    »Dem kann ich nicht widersprechen.« Jaina dachte an Fetts Frau, Sintas. und an all die Jahre der Einsamkeit, weil Fett seine Vergeltung wichtiger gewesen war als sie: daran, wie Fetts Tochter Ailyn voller Hass auf ihren Vater aufwuchs: an Fett, der den Rest seines Lebens allein verbracht hatte - drei Leben vergeudet wegen seines Stolzes. Und wahrscheinlich verdient er noch ein paar Jahrzehnte mehr.
    Schließlich erreichten sie die inneren Ringe des Verkehrsgewirrs. Jaina senkte den Bug und hielt zusammen mit dem übrigen Verkehr spiralförmig auf die SchnellRöhre zu. Ihre Mutter zog ihren Blaster und entsicherte ihn, dann drückte sie die Stirn gegen das Sichtfenster auf ihrer Seite des Transporters und spähte den Schlot hinab.
    »Was soll die Zurückhaltung?«, wollte Leia wissen. »Hast du Angst, dass du mal wieder deine Gleiterlizenz verlierst?«
    »Dass ich was verliere?«, fragte Jaina. Einen Moment später kapierte sie den Scherz und lachte leise, obwohl sie durchaus verstand, was ihre Mutter ihr in Wahrheit sagte: Hör auf, hier rumzutrödeln, und hol sofort diesen Schlitten ein! »Wir würden bloß unseren Vorteil einbüßen.«
    »Jaina, wir haben keinen Vorteil«, erwiderte Leia. »Die SchnellRöhre ist eine Verooaaa ...!«
    Der Satz endete in einem überraschten Schrei, als Jaina den Transporter in Leias Richtung kippen ließ und das Gefährt seitwärts ins Zentrum des Schlots glitt, wo Verkehrsregeln und kräftige Aufwinde das Auge des Wirrwarrs frei von Fahrzeugen hielten. Der Steuerknüppel fing an zu ruckeln und zu zittern, als sie von den stürmischen Winden erfasst wurden und ein steter Strom von Abfall - zerknittertes Flimsiplast, weggeworfene Kleidung, gelegentlich ein Fledermausfalke - flakbeschussgleich auf sie zukam. Jaina ließ den Bug wieder nach unten sacken und gab mehr Schub, und das gesamte Gefährt machte einen Satz nach vorn, als es sich rasant seinen Weg in die Tiefe bahnte.
    Einige angespannte Sekunden später entdeckte Jaina den Prangerschlitten drei Ebenen weiter unten, noch immer mindestens einen halben Kilometer über dem hell erleuchteten Eingang zur SchnellRöhre. Sie wählte einen steilen Winkel, um dem Schlitten den Weg abzuschneiden, und schwang herum - dann vernahm sie eine leise, gedämpfte Stimme, die hinten aus dem Patientenabteil drang.
    »Aktivieren, aktivieren, aktivieren!«
    Jaina warf einen Blick zur Seite und musste feststellen, dass ihre Mutter sie mit verwirrter Miene ansah.
    »War das ... Tahiti?«, fragte Jaina.
    »Dann hast du es auch gehört.« Leia runzelte die Stirn und wandte sich dem Durchgang zum Patientenabteil zu - ehe in Ihren Augen plötzliches Begreifen aufflackerte. »Die Rodianer!«
    Leia löste das Sicherheitsgeschirr und sprang auf; sie nutzte die Macht, um in dem hüpfenden, bockenden Meditransporter das Gleichgewicht zu wahren, als sie nach nebenan kletterte. Jaina schickte sich gerade an nachzufragen, was an den Indianern so besorgniserregend war, als sie sich daran erinnerte, dass ihre Mutter gezwungen gewesen war, ihnen eine weitere Dosis Betäubungsmittel zu verabreichen ... weil das, was auch immer die Sanitätsdroiden ihnen gegeben hatten, bereits wieder nachließ. Vielleicht war die ursprüngliche Dosis dazu bestimmt gewesen, lediglich ein paar Minuten Wirkung zu zeigen - gerade lange genug, um zwei Jedi-Luftpiratinnen in dem Glauben zu wiegen, ihre »Patienten« wanden keine Gefahr darstellen?
    Unter der Instrumententafel ertönte ein leises Zischen, und Jaina wusste, dass ihre Vermutung richtig war. »Gas!«
    Jaina atmete nicht mehr ein, nachdem sie die Warnung gerufen hatte, dachte nicht einmal daran, einen raschen Atemzug zu nehmen, bevor das Gas das Abteil erfüllte. Sie drückte einfach ihre Zunge hoch gegen ihren Gaumen und konzentrierte sich darauf, nicht atmen zu wollen, darauf, ihre Jedi-Disziplin einzusetzen, um den Verstand davon zu überzeugen, dass sie keinen Sauerstoff benötigte.
    Einige hundert Meter weiter unten, nicht weit von einer Scheibe gleißenden Lichts entfernt, das vom blauen Spiralpfeilemblem des Galactic-City-SchnellRöhren-Konzerns umgeben war, öffnete sich ein Hangartor. Jaina forschte in der Macht nach ihrer Mutter, übermittelte ihr, eine lautlose Warnung und war