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Depesche aus dem Jenseits

Depesche aus dem Jenseits

Titel: Depesche aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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kaum befahren. Barney Hill fährt langsam, der Motor surrt leise und der kleine Hund schläft, gemütlich zusammengerollt auf dem Rücksitz. Betty genießt die letzten ruhigen Stunden ihres Urlaubs und bewundert den klaren Sternenhimmel: »Schau, wie wunderbar die Sterne leuchten, Barney! In der Stadt sieht man sie schon lange nicht mehr. Ja, wir vergessen fast, daß es sie noch gibt!«
    »Stimmt! Die Städte verschlucken alles, auch die Sterne!«
    »Barney? Guck mal da vorne... Was ist denn das für ein Licht?«
    Genau vor ihnen, aber ziemlich weit entfernt, bewegt sich ein ungewöhnlich helles Licht am Himmel.
    »Ich weiß nicht. Aber ein Stern ist es bestimmt nicht. Selbst die schönsten Sterne leuchten nicht so! Und sie fliegen auch nicht!«
    »Ja... aber, was ist es dann?«
    »Wahrscheinlich ein Flugzeug, was sonst?«
    »Nein, nein! Ich beobachte es schon eine ganze Weile. Ein Flugzeug funkelt nicht so — und es fliegt auch nicht so verrückt! Schau doch! Es ändert immerfort die Richtung.«
    Barney hält den Wagen am Straßenrand an und holt sein Fernglas aus dem Kofferraum. Auch Betty ist ausgestiegen und starrt Löcher in den Himmel. Das im Zickzack — Kurs fliegende Licht scheint immer näher zu kommen — und glänzt unglaublich hell. Nein, ein Flugzeug kann es nicht sein. Es scheint schon ziemlich nah zu sein, und man hört überhaupt kein Geräusch! Nichts!
    Barney schaut durch das Fernglas, schüttelt den Kopf und steigt wieder in den Wagen:
    »Komm, Betty, wir fahren weiter. Es ist wahrscheinlich eine Piper-Cup, und mir kommt es vor, als wäre sie in Schwierigkeiten! Womöglich ist Feuer an Bord und sie explodiert gleich!«
    Die enge Straße schlängelt sich durch den Canon Mountain. Jetzt fährt Barney viel langsamer als vorhin — dieses Licht am Himmel irritiert ihn irgendwie, denn nun gibt es keinen Zweifel mehr: Es kommt ganz gezielt auf den Wagen zu und fliegt jetzt niedrig, parallel zur Straße, so als würde es den Wagen begleiten.
    »Also, das verstehe ich nicht! Warum hört man den Motor nicht? Da stimmt doch was nicht!«
    Wieder hält Barney am Straßenrand und wieder betrachtet er das Licht durch sein Fernglas:
    »Du, Betty, wenn es ein Flugzeug ist, dann muß es aber ein sehr großes sein! Ich kann nichts Genaues erkennen, es blendet viel zu stark!«
    Als sie weiterfahren, fängt der kleine Hund auf einmal jämmerlich zu jaulen an. Er zittert am ganzen Körper und kriecht voller Angst unter den Vordersitz.
    »Barney, halt bitte an. Der Hund muß raus.«
     
    Bei Indian Head verläßt die Bergstraße die enge Schlucht und führt durch ein breites Tal. Dort gibt es einen großen Rastplatz, völlig leer mitten in der Nacht. Barney biegt ein, der Wagen rollt aus und hält — aber Barney läßt den Motor laufen, als er aus dem Auto springt:
    »Bleib sitzen, Betty, wir fahren gleich weiter. Komm Puck, schnell! Komm endlich!«
    Der Hund denkt aber nicht daran, aus seinem Versteck unter dem Sitz hervorzukommen. Und als Barney versucht, ihn da heraus zu holen, fletscht Puck sein Herrchen an und bellt wie vom Teufel besessen.
    »Verdammter Köter, was ist mit dir los? Komm schon!« In diesem Augenblick beginnt auch Betty schrill zu schreien. Ihr Mann dreht sich um und erstarrt. Fassungslos, sprachlos! Das Licht rast wie ein Blitz nach unten und bleibt in einer Höhe von etwa dreihundert Metern über dem Parkplatz stehen. Ja es steht in der Luft! Es schwebt direkt über dem Wagen.
    Dann sinkt das Ding — jetzt kann wirklich nicht mehr von einem Flugzeug die Rede sein — ganz langsam herab, völlig geräuschlos, und bleibt nur wenige Meter über dem Boden erneut stehen — ziemlich nah vor dem parkenden Wagen der Hills. Wie von einer unerklärlichen Kraft angezogen, geht Barney direkt darauf zu: »Komm zurück, Barney! Komm zurück! Geh nicht hin! Ich will hier weg!«
    Aber der Postbeamte aus Boston ist nicht aufzuhalten. Er denkt überhaupt nicht mehr. Und seltsamerweise verspürt er auch keine Angst. Er will nur endlich wissen, was das Ganze zu bedeuten hat. An UFOs denkt er jedenfalls nicht. Diese Geschichten hat er immer schon für absoluten Unfug gehalten!
    Jetzt steht er unmittelbar vor dem... ja, wie soll man’s nennen? Luftschiff vielleicht. Es ist rund und flach mit einem Durchmesser von etwa dreißig Metern. Ringsherum erkennt er hinter den Luken die Schatten der Besatzung und Passagiere — oder was sie sonst sein mögen! Es sind viele Personen an Bord.
    »Baaaaarney! Komm

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