Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie

psychotische Merkmale
Es bestehen mehr Symptome, als für die Diagnosestellung erforderlich wäre, und die Symptome führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung der beruflichen Leistungsfähigkeit oder der üblichen sozialen Aktivitäten und Beziehungen.
    •    296.24 Schwer mit psychotischen Merkmalen
Wahn oder Halluzinationen
Stimmungskongruente Psychotische Merkmale stimmen mit den typischen depressiven Themen von persönlicher Unzulänglichkeit, Schuld oder verdienter Strafe überein.
Stimmungsinkongruente Psychotische Merkmale sind z. B. Verfolgungswahn, Kontrollwahn, Gedankeneingebung, Gedankenausbreitung.
    •    296.25 Teilremittiert
Die vorhandenen depressiven Restsymptome erfüllen nicht mehr die vollständigen Kriterien einer Episode eine M. D. oder der Zeitraum nach einer Episode einer M. D. besteht weniger als zwei Monate.
    •    296.26 Vollremittiert
In den vergangenen zwei Monaten waren keine deutlichen depressiven Anzeichen oder Symptome vorhanden.
    •    296.20 Unspezifisch
    Zusatzcodierungen
    Es gibt eine Reihe von Zusatzcodierungen zur präzisen Beschreibung einer Major Depression:
    •    Chronizität
Die vollständigen Kriterien für eine Episode einer M. D. wurden in den vergangenen zwei Jahren erfüllt.
    •    Mit katatonen Merkmalen
Das klinische Bild wird von mindstens zwei der genannten Symptome beherrscht:
    (1)  Motorische Hemmung in Form von Katalepsie oder Stupor (Starre)
    (2)  Sinnlos wirkende Steigerung der motorischen Aktivität
    (3)  Extrem negative Einstellung mit körperlichem Sträuben gegen alles oder Verweigerung des Dialoges (Mutismus).
    (4)  Bizarre Willkürbewegungen
    (5)  Echolalie oder Echopraxie
    •    Mit melancholischen Merkmalen
    A.  In den schwersten Momenten der aktuellen Episode besteht eines der folgenden Merkmale:
    (1)  Verlust von Freude an allen oder fast allen Aktivitäten
    (2)  Fehlende Aufhellbarkeit auf normalerweise angenehme Aussenreize
    B.  Mindestens drei der folgenden Symptome:
    (1)  Die depressive Verstimmung wird deutlich verschieden von Trauer empfunden
    (2)  Morgentief
    (3)  Früherwachen
    (4)  Deutliche psychomotorische Hemmung oder Erregung
    (5)  Deutliche Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust
    (6)  Unangemessene Schuldgefühle
    •    Mit atypischen Merkmalen
    A.  Aufhellbarkeit der Stimmung auf positive Ereignisse oder deren Erwartung
    B.  Mindestens zwei der folgenden Symptome:
    (1)  Deutliche Gewichtszunahme oder gesteigerter Appetit
    (2)  Übermässiger Schlaf (Hypersomnie)
    (3)  Bleierne Schwere in Armen oder Beinen
    (4)  Zur Persönlichkeit gehörende Überempfindlichkeit gegen Zurückweisungen, die zu sozialen und beruflichen Beeinträchtigungen führt.
    C.  Die Kriterien für «Mit melancholischen Merkmalen» oder «Mit katatonen Merkmalen» dürfen nicht in derselben Episode erfüllt sein.
    •    Mit postpartalem Beginn
    Beginn der Episode innerhalb von vier Wochen nach der Entbindung.
    Zusatzcodierungen für die Verlaufsbeschreibung bei rezidivierenden Episoden
    •    Mit Vollremission im Intervall
    Wenn zwischen den beiden zuletzt aufgetretenen Episoden eine vollständige Remission erreicht wurde.
    •    Ohne Vollremission im Intervall
    Wenn zwischen den beiden zuletzt aufgetretenen Episoden keine vollständige Remission erreicht wurde.
    •    Mit saisonalem Muster
    A.  Es besteht ein regelmässiger Zusammenhang zwischen dem Autreten der Episoden und einer bestimmten Jahreszeit.
    B.  Vollständige Remission tritt ebenfalls zu einer bestimmten Jahreszeit auf.
    C.  In den vergangenen zwei Jahren sind zwei Episoden einer M. D. gemäss A. und B. aufgetreten, ohne Auftreten nicht-saisonaler Episoden einer M. D..
    D.  Die Gesamtzahl saisonaler Episoden übertrifft im Langzeitverlauf deutlich die Gesamtzahl nicht-saisonaler Episoden.
    •    Mit Rapid Cycling
    Mindestens vier Episoden sind in den vergangenen 12 Monaten aufgetreten. Die Episoden sind entweder durch eine zweimonatige Remission voneinander abgegrenzt oder durch einen Wechsel zu einer Episode mit entgegengesetzter Polarität (z. B. von depressiver Episode zu manischer Episode).
     
    *   Nach Dilling, H., Mombour, W., Schmidt, M. H.: Internationale Klassifikation psychischer Störungen. Klinisch-diagnostische Leitlinien. Hans Huber 2005. ISBN: 3-456-84124-8
    *   Nach Sass, H., Wittchen, H., Zaudig, M., Houben, I.: Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen