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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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wandte sich im Laufen zu ihr herum, sein Gesicht zeigte einen Zug, den sie bisher neben all seinen schlechten Eigenschaften noch nicht wahrgenommen hatte – Gefühllosigkeit. „Was hast du denn geglaubt? Dass du sie freundlich dazu überredest, ihn gehen zu lassen?“
    Eliana blieb stehen, mit ihr Danyal. „Du hast das von Anfang an so geplant! Dir war schon in der Lobby klar, dass du sie töten würdest.“
    „Anders geht es eben nicht – ist denn das was sie tun kein Mord? Wie würdest du denn benennen, was sie mit der gesamten Menschheit vorhaben? Ich nenne es Genozid – Völkermord!“
    Er hatte recht, aber es war trotzdem nicht richtig. „Deshalb musst du nicht sein wie sie! Mir scheint es fast, als wärest du es gewöhnt, zu töten.“
    „Können wir das später ausdiskutieren?“, rief er aufgebracht und rannte schon weiter.
    Eliana und Danyal folgten ihm. Doch plötzlich stand Danyal stocksteif und ließ sich nicht mehr dazu bewegen, weiterzulaufen. „Was ist denn?“, rief sie ihm zu, doch er wies mit dem Finger auf einen Monitor, auf dem ein Bild flimmerte. „Dies da habe ich geschrieben!“
    Eliana folgte seinem Fingerzeig mit den Augen. Tatsächlich zeigte der Monitor eine eingescannte Buchseite mit seltsamen Zeichen. Das Papier sah sehr alt aus – nein, kein Papier. Es war Pergament.
    „Es ist eine Seite aus dem Buch Raziel. Wie ist das möglich?“ Er ließ sie los und ging zu dem Monitor, nur um mit der Hand über die glatte Oberfläche zu fahren. Augenscheinlich wunderte er sich darüber, dass er die Seite nicht einfach vom Bildschirm abziehen konnte.
    Eliana kam zu ihm und betrachtete die Seite. Davidsterne, Zeichen, unbekannte Symbole ... die Schrift der Engel! „Ich habe herausgefunden, dass das Buch Raziel nicht vernichtet wurde. Ein Dombaumeister hat es gefunden, nachdem du es in den Brunnen geworfen hattest.“
    Noch immer versuchte Danyal, die Seite von der Oberfläche abzuziehen. „Warum kann ich sie nicht fühlen?“ Er klang verzweifelt.
    „Weil sie nicht wirklich hier ist, das ist so ähnlich wie Fernsehen.“
    Danyal stellte seine Bemühungen ein, und wandte sich zu ihr um. „Eliana, das heißt, dass es nicht zu spät ist. Ich muss das Buch Raziel suchen!“ Er war aufgeregt und sie hatte Mühe, ihn zu beruhigen. Geistesabwesend nahm sie die Maus, ging auf Drucken und sah zu, wie das Blatt in die Ablage schwebte.
    Danyal sah fasziniert diesem für ihn neuen Technikwunder zu. „Wo ist der Rest des Buches?“
    „Ich weiß es nicht“, gab Eliana zu. „Wir müssen uns später darum kümmern ... aber ziemlich sicher ist wohl, dass es bei denen ist, die dich entführt haben.“ Sie gab ihm die ausgedruckte Buchseite. „Hier ... das ist deine Bürde.“
    Er drückte sie fest an seine Brust. „Ich hätte es nicht einfach in den Brunnen werfen dürfen.“
    Von draußen rief Chris ihnen zu, sie sollten ihre lahmen Hintern bewegen. Eliana lächelte Danyal aufmunternd an.
    Als sie auf den Flur hinaus rannten, wäre Eliana beinahe über zwei am Boden liegende Pater in Soutanen gestolpert. Auch eines der Mädchen, die den Kaffee gebracht hatten, lag von einer Kugel getroffen am Boden. Eine Blutspur zog sich über den hellen Fliesenboden, blutige Handabdrücke an den pastellig gestrichenen Wänden ... die junge Frau versuchte fortzurobben, doch die Kugel schien ihre Lunge getroffen zu haben. Hellrot lief ihr das Blut aus dem Mund. Um die Ecke bogen bereits zwei Wachmänner mit blauen Uniformen und gezogenen Pistolen in der Hand. Sie schrieen irgendetwas – wahrscheinlich, dass sie stehen bleiben und sich ergeben sollten. Chris hob den Arm, und Eliana erkannte die Verlängerung auf dem Lauf seiner Waffe – einen Schalldämpfer. Deshalb hatte sie die letzten Schüsse nicht gehört. Chris setzte zwei gezielte Schüsse in die Herzgegend der überrumpelten Männer, und sie sackten zusammen, ehe sie überhaupt begriffen, dass sie erschossen worden waren. Chris redete nicht – er handelte ... kalt und ohne zu zögern. Schließlich nahm er ein Tuch und schraubte den von den Schüssen erhitzten Schalldämpfer vom Lauf ab. „Nutzt ohnehin nichts mehr ... sie haben uns entdeckt, und ich kann ohne Schalldämpfer auf größere Distanz zielen.“
    „Eliana? Warum sterben so viele Menschen?“ Danyal sah sich um, als wäre er in einem Albtraum gelandet, den er nicht verstand.
    „Kommt endlich“, rief Chris, ohne auf seine Worte einzugehen und schob ein neues Magazin in die Waffe.
    Eliana

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