Der 4-Stunden-Koerper
verdaulich. Diätpläne mit einem hohen Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel enthalten tonnenweise Ballaststoffe und Lecithin. In der richtigen Menge konsumiert sind Ballaststoffe gut für uns. Im Übermaß genossen behindern sie allerdings die Verdauung und damit die Aufnahme anderer Nährstoffe. Sie führen außerdem häufig zu Magenproblemen, Durchfall und Blähungen.
Darüber hinaus kann Lecithin an sich problematisch sein. Viele Menschen haben eine Lecithinintoleranz und bekommen massive Blähungen, Flatulenz und Durchfall. Als ich selbst die Diät mit hohem Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel befolgte, betrug mein Taillenumfang am Ende des Tages fast 107 Zentimeter – im Gegensatz zu rund 81 Zentimetern beim Aufstehen. Nicht gerade attraktiv und sehr unangenehm.
Als Zweites folgt ein logistisches Beispiel über die Notwendigkeit, die Essenszubereitung zu beschleunigen und bestimmte Speisen in großer Menge für ein paar Tage oder eine Woche im Voraus zuzubereiten. Dies verhindert, dass man zu vegetarischem Junkfood greift:
Als ich meine ganzen Einkäufe zu Hause hatte, tat ich sofort zwei Dinge.
Als Erstes mixte ich mir mein Müsli zusammen und aß eine große Schüssel davon.
Als Zweites begann ich, meine Bohnen einzuweichen. Wenn man Bohnen etwa zwölf Stunden lang mit ein wenig Backpulver zusammen einweicht, lassen sich die – ähem – gasigen Wirkungen der kleinen Biester deutlich reduzieren. Außerdem trägt dieses Vorgehen dazu bei, einige der in Bohnen enthaltenen Anti-Nährstoffe zu beseitigen. 176
Etwa zwölf Stunden später kochte ich zwei große Töpfe der zuvor eingeweichten Hülsenfrüchte. Ein Topf enthielt eine Mischung aus Gartenbohnen, Kidneybohnen, Kichererbsen sowie rote und grüne Linsen. Der andere Topf enthielt ausschließlich Kichererbsen. Als ich die Bohnen zubereitete, schnitt ich auch gleich ein paar grüne und rote Paprika, Broccoli, Blumenkohl, Kaiserschoten und Zuckererbsen für die kommende Woche. Somit konnte ich das Schneiden nicht als Ausrede dafür ins Feld führen, eine Diät-Mahlzeit auszulassen.
Die gemischten Bohnen lagerte ich im Kühlschrank, die Kichererbsen verarbeitete ich zu Hummus, aus dem ich mir zusammen mit meinem vorgeschnittenen Grünzeug später Wraps machte.
Fragen an Dr. Berardi
Wie sah Ihre tägliche Makronährstoff-Aufschlüsselung bei dieser Diät aus?
»Die Makronährstoff-Aufschlüsselung inklusive Ergänzungsstoffe war folgende:
▶ 5589 kcal [etwa dieselbe Menge wie Scott Jurek während des Trainings]
▶ 247 Gramm Fett (38 der gesamten Kalorienaufnahme), davon
▶ 68 Gramm gesättigt
▶ 64,5 Gramm mehrfach ungesättigt
▶ 92 Gramm einfach ungesättigt
▶ 653,7 Gramm Kohlenhydrate (46 der gesamten Kalorienaufnahme)
▶ 112 Gramm Ballaststoffe
▶ 246 Gramm Protein (16 der gesamten Kalorienaufnahme)
»Selbst bei dieser hohen Kalorienaufnahme hätte ich ohne B-12- und Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel die empfohlene Tagesdosis beider Nährstoffe unterschritten. Mit den Nahrungsergänzungsmitteln indes konnte ich meinen Bedarf mehr als adäquat decken.«
Wie hoch waren Ihre Nahrungsmittelkosten pro Woche?
»Während des Experiments mit einer pflanzlichen Ernährung gab ich etwa 89 Dollar in der Woche für Lebensmittel aus. Das war etwa 20 bis 30 Dollar weniger als sonst (wenn ich eine vielseitigere Kost zu mir nehme, die auch tierische Produkte beinhaltet). «
Wie viel gaben Sie pro Woche ungefähr für Nahrungsergänzungsmittel aus (wobei man sicher einige Kosten teilen muss, da beispielsweise eine Flasche eine Weile reicht)?
»Während des Experiments gab ich etwa 60 Dollar wöchentlich für Nahrungsergänzungsmittel aus (BCAA, Resveratrol, Multivitamin, D, B-12, Protein, grüne Gels, DHA, Kohlenhydrat-Drinks). Das sind etwa 20 bis 30 Dollar mehr, als ich gewöhnlich für Nahrungsergänzungsmittel ausgebe. Dies bedeutet, dass ich in der Gesamtrechnung unterm Strich genauso viel Geld ausgab, als wenn mein Speiseplan tierische Produkte umfasst hätte.
Was wäre passiert, wenn Sie keine Eier gegessen hätten?
»Exakt dasselbe, denke ich.«
Was, denken Sie, wäre geschehen, wenn Sie sich sechs Monate lang auf pflanzlicher Basis ernährt hätten?
»Ich hätte bestimmt weiter zugenommen.
Ich glaube jedoch, dass ich vermutlich ernst zu nehmende Verdauungsprobleme bekommen hätte. Viele Experten sind der Ansicht, dass die kontinuierliche Aufnahme von Nahrungsmitteln, die Verdauungsprobleme auslösen, zu chronischen
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